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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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in Schwierigkeiten war , als der Befürchtung, ich könnte Schwierigkeiten verursachen . Zumindest für sie.
    Ich nahm mir nun Zeit, das Zimmer zu studieren, in dem ich mich befand. Die Wände waren mit einer Blumentapete verziert, wie ich sie schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. In einer Ecke stand ein altmodischer Kamin, auch wenn heutzutage ein Gasofen darin eingebaut war. Ansonsten bestand das Mobiliar aus kleinen Tischchen mit jeweils zwei Stühlen, zwei Gedecken und einem Pfeffer-und-Salz-Streuer in der Mitte. In der Luft hing der Duft nach gebratenem Speck.
    »Das ist unser Frühstücksraum«, sagte die Wirtin von der Tür her. »Frühstück gibt es von acht bis halb zehn. Sie können es auch schon vorher haben, wenn Sie mir am Abend Bescheid sagen. Abendessen haben wir nicht. Es gibt jede Menge kleiner Lokale in der Gegend, wo Sie essen können.«
    Sie war entweder eine sehr geduldige Person, oder sie hatte im Augenblick nicht allzu viel zu tun. Sie schien jedenfalls nichts dagegen zu haben, dass ich mich umsah.
    »Kein Problem«, antwortete ich. »Ich glaube nicht, dass ich lange bleiben werde.« Mir wurde bewusst, dass ich ihr eine Erklärung schuldete, warum ich in Begleitung einer zivilen Polizeibeamtin aufgetaucht war. »Ich hatte das Pech, diese Detective Sergeant Pereira im Zug kennen zu lernen. Ich hab sie nicht ermutigt, aber sie hat mir ständig neue Fragen gestellt. Ich weiß nicht warum. Als wir in Oxford ankamen, bestand sie darauf, mich zu meinem Hotel zu fahren. Sie sagte, sie wolle sicher sein, dass ich ein Dach über dem Kopf habe.«
    »Waren Sie schon mal obdachlos?«, erkundigte sich die Wirtin unerwartet, doch nicht unfreundlich.
    »Ja, für eine Weile. Es ist schon eine Weile her. Sieht man mir das an?«, fragte ich überrascht.
    »Nein, meine Liebe, selbstverständlich nicht! Mein Name ist übrigens Beryl. Möchten Sie, dass ich Ihnen jetzt Ihr Zimmer zeige?«
    Sie wandte sich um und schlurfte in Richtung Treppe. Der Pudel hoppelte hinter ihr her. Ich nahm meine Tasche auf und folgte.
    Wir stiegen langsam die Treppe in den ersten Stock hinauf, und mir wurde klar, dass Beryl eine Gehbehinderung hatte. Sie hielt sich am Geländer fest und zog sich daran nach oben. Als wir angekommen waren, öffnete sie die Tür zu einem Zimmer, das nach hinten ging, und trat zur Seite, um mich vorbeizulassen.
    »Ich hoffe, dass Sie sich wohlfühlen werden. Ich habe kein Zimmer mit eigenem Bad, aber Sie haben ein eigenes Waschbecken, sehen Sie? Das Badezimmer befindet sich unten auf der Rückseite der Halle, und es gibt auf jeder Etage eine Toilette. Es sollte kein Problem geben, weil nur drei andere Gäste im Haus sind, zwei Touristen und ein Handelsvertreter. Ich weiß, das Schild im Fenster sagt, dass das Hotel voll ist, aber ich habe es nur hingehängt, weil ich ein wenig Ruhe brauche. Ständig kamen Leute und wollten wissen, ob ich noch Zimmer frei hätte. Der Sommer war sehr hektisch.«
    »Es tut mir leid, dass Mickey Sie gebeten hat, mich aufzunehmen«, entschuldigte ich mich. »Es bedeutet zusätzliche Arbeit für Sie.«
    Sie winkte ab, und ich bemerkte, dass ihre Fingernägel pinkfarben lackiert waren. »Nein, wo denken Sie hin, meine Liebe? Kein Stück! Ich bin immer froh, wenn ich Mickey Allerton einen Gefallen erweisen kann. Ich habe früher für ihn gearbeitet, aber das liegt schon eine ganze Weile zurück.«
    Ich schätzte ihr Alter auf ungefähr fünfzig, doch sie besaß immer noch Stil, trotz des lahmen Beins. Das hellrote Haar war zu einem ordentlichen französischen Zopf geflochten, und sie war sorgfältig zurechtgemacht und trug große perlmuttene Ohrklipse.
    »Ich war früher Tänzerin«, sagte sie mit einem Unterton von Trauer in der Stimme. »Das waren gute Tage. Ich hatte eine Menge Spaß.«
    »Hören Sie«, sagte ich. »Ich arbeite nicht für Mickey, nicht in seinen Clubs oder so. Ich singe nicht, ich tanze nicht, und ich strippe nicht. Ich bin allerdings Schauspielerin, auch wenn ich im Moment ohne Vertrag bin. Mickey hat mich gebeten, für ihn nach Oxford zu fahren und einen Auftrag zu erledigen, das ist alles.«
    Ich blickte zu ihrem Pudel. Ich hätte ihr erzählen können, dass Bonnie als Geisel gehalten wurde, um meine Kooperation sicherzustellen, doch ich entschied mich dagegen. Sie hatte offensichtlich eine hohe Meinung von Allerton, und ich wollte nicht daran kratzen. Sie waren alte Bekannte. Ich war nichts weiter als ein Schiff, das in der Nacht vorüberfuhr

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