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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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selbstverständlich nicht, Fran. Hören Sie, es ist einfach so: Ich stehe vor der elektronischen Fahrplantafel der Paddington Station, und neben mir steht eine junge Frau, die offensichtlich Sorgen hat, und studiert die gleiche Tafel. Sie ist wütend, weil sie bereits einen Zug verpasst hat, und sie redet laut mit sich selbst.«
    »Macht das nicht jeder von Zeit zu Zeit?«, konterte ich aufgebracht.
    »Selbstverständlich. Ich mache es ebenfalls. Dann gehe ich im Bahnhofsrestaurant einen Kaffee trinken und begegne der jungen Frau erneut. Sie studiert einen Stadtplan, den ich als den von Oxford erkenne. Es ist mein Revier, wenn Sie so wollen. Ich kenne die Anordnung dieser Straßen wie meine Westentasche. Die junge Frau ist also unterwegs in eine fremde Stadt und versucht sich zu orientieren, bevor sie dort eintrifft. Wenn sie nach Oxford will, dann ist es die falsche Jahreszeit für eine Studentin, denn die haben Semesterferien. Vielleicht ist sie eine Studienanfängerin, die sich erst einmal umsehen will.«
    »Also beschlossen Sie herauszufinden, ob ich eine Studienanfängerin bin«, sagte ich. »Das war fast die erste Frage, die Sie mir gestellt haben.«
    »Und ich fand heraus, dass Sie keine sind. Sie machten einen gewieften Eindruck und schienen durchaus im Stande, auf sich selbst aufzupassen. Das ist doch richtig, oder nicht? Ihre Reaktion gerade eben, als sie meinen Dienstausweis verlangt und mich belehrt haben, warum ich kein Recht hatte, Sie zu befragen, all das legt nahe, dass Sie schon früher mit der Polizei zu tun hatten. Es gibt keinen Grund für mich, warum ich mich für Sie interessieren sollte. Aber Sie haben in mir den Eindruck erweckt, dass Sie wegen irgendetwas unglücklich sind und sich sorgen. Sie sagten ausweichend, dass Sie eine Freundin besuchen wollen. Sie wollen im Zug nicht mit mir reden, und Sie wollen es auch jetzt nicht. Ich fange an mich zu fragen, ob Sie vielleicht in irgendwelchen Schwierigkeiten stecken.«
    »Tue ich nicht«, log ich.
    Sie lächelte mich an. »Ich habe früher als Bewährungshelferin gearbeitet«, erzählte sie mir. »Bevor ich beschloss, zur Polizei zu gehen. Ich kümmere mich um junge Leute mit Problemen.«
    »Ich habe aber kein Problem!«, wiederholte ich langsam und mit Nachdruck. »Ich bin weder auf Bewährung noch bin ich minderjährig. Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt.«
    »Sie sehen jünger aus«, entgegnete sie.
    »Sicher, das liegt daran, dass ich so klein bin und dass ich keinen Bock habe auf diesen Modescheiß und die blöde Schminkerei.«
    Sie errötete. Vielleicht dachte sie, ich hätte sie angegriffen. Zu dumm, dass es umgekehrt war und sie mir ihre unwillkommene Aufmerksamkeit schenkte.
    Wir fuhren durch eine lange Straße, und zu beiden Seiten erschienen von Zeit zu Zeit imposante Fassaden, von denen ich annahm, dass es die Colleges waren. Ich konnte nicht anders, als neugierig zu gaffen. Pereira kam mir entgegen, indem sie mich informierte, dass wir auf der High Street waren, und von da an die Gebäude benannte, die wir passierten.
    Die Straße wurde unvermittelt breiter. »Jetzt kommen wir zum Magdalen College und der Magdalen Bridge. Zur Rechten sehen Sie die Botanischen Gärten. Wenn Sie Spaß haben am Bötchenfahren, können Sie direkt unter der Brücke einen Stechkahn mieten.«
    »Man hat mich gewarnt, nicht in diese Stechkähne einzusteigen«, sagte ich.
    Wir rollten über die Brücke und kamen zu einem Platz, wo mehrere Straßen einmündeten. In der Mitte war ein Fleck staubiger Vegetation.
    »Das hier wird ›Plain‹ genannt«, setzte Detective Sergeant Pereira ihren Fremdenführerkommentar fort. »Früher war hier ein Friedhof.«
    »Hübsch«, sagte ich.
    »Und hier fängt die Iffley Road an.«
    Was bedeutete, dass wir bereits in der Nähe meines Ziels angekommen waren. Gott sei Dank würde ich meinen ungebetenen Schutzengel bald los sein. Sie bog in eine Seitenstraße ein und hielt vor einer roten Backsteinvilla mit Bogenfenstern und einem beleuchteten Schild in einem Fenster neben dem Eingang, auf dem »Hotel garni« zu lesen stand und »Alle Zimmer belegt«.
    »Ach du meine Güte«, sagte Detective Sergeant Pereira. »Sie haben kein Glück, Fran.«
    »Keine Sorge, ich habe bereits eine Buchung. Ich werde erwartet.« Ich öffnete die Tür und kletterte aus ihrem Wagen. Während ich meine Tasche vom Rücksitz angelte, unternahm sie einen letzten Versuch.
    »Ich muss wieder nach London zu einer Konferenz, früh am Morgen«, erbot sie

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