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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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sich.
    Ich lächelte sie nur an. »Danke fürs Mitnehmen.«
    Ich ging die Stufen hinauf und läutete.
    Meine Polizeieskorte war nicht davongefahren, sondern saß abwartend in ihrem Wagen, um zu beobachten, was weiter geschah.
    Für eine Weile geschah nichts. Eine Weile, die länger dauerte, als ich mir dies gewünscht hätte. Ich zwang mich, nicht den Kopf nach Pereira umzudrehen und ihrem Blick zu begegnen. Endlich vernahm ich im Innern Geräusche und dann das Gekläff eines kleinen Hundes. Ich war bereits aus dem Gleichgewicht, und dieses Geräusch hätte mir fast den Rest gegeben. Für einen wilden, dummen Moment fragte ich mich, ob Bonnie irgendwie heimlich nach Oxford geschafft worden sein könnte, um mich zu begrüßen, doch das konnte nicht sein, und das war es auch nicht.
    Die Tür öffnete sich. Eine Frau mit unwahrscheinlich roten Haaren in schwarzen Hosen und einer blau-grau gestreiften Bluse stand vor mir. Unter ihrem Arm klemmte ein sich lebhaft windender Mini-Pudel. Er fixierte mich erwartungsvoll mit seinen glänzenden Knopfaugen, die rosige Zunge wackelte, und er stieß ein weiteres freundliches Begrüßungsbellen aus.
    »Hi …«, sagte ich mit erstickter Stimme.
    »Tut mir leid, Liebes«, erwiderte der Rotschopf, »aber ich hab keine Zimmer mehr frei.«
    »Ich … ich bin Fran Varady …«, stotterte ich.
    Ihre Miene hellte sich auf, und sie unterbrach mich: »Oh, dann bist du Mickeys Mädchen. Komm nur herein. Ich habe mich schon gefragt, wann du kommen würdest.«
    Ich war nicht Mickeys Mädchen, und ich würde ihr diesen Gedanken schnell austreiben müssen. Doch im Augenblick hatte ich andere Dinge im Kopf. Ich packte meine Tasche und trat in die Halle.
    Sie sah an mir vorbei. »Und wer ist das?«
    »Zivilbulle«, sagte ich.
    »Meine Güte, Süße«, staunte sie. »Du hast nicht lange gebraucht, um die Bullen auf dich aufmerksam zu machen, wie? Was hast du angestellt?«

KAPITEL 3
    »Ich hab überhaupt nichts angestellt!«, protestierte ich. »Hören Sie, kann ich reinkommen? Sie wird wegfahren, sobald die Tür geschlossen ist. Sie will sich nur überzeugen, dass ich wirklich hier wohne.«
    Die Wirtin nahm meine Worte ohne Widerspruch hin. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Sie wollte nicht, dass ein Polizist vor ihrer Tür parkte und das Haus observierte. Verständlich – niemand hatte so etwas gerne. Es ist etwas, das die Nachbarn bemerken, und es macht die Nachbarn nervös. Die Wirtin trat mit einer Bewegung zur Seite, die mir eigenartig ungeschickt erschien. Ich ging an ihr vorbei und ließ meine Tasche zu Boden gleiten, während sie die Tür schloss und den Pudel absetzte. Er kam zu mir gerannt, schnüffelte an meinen Jeans und stellte sich dann auf die Hinterpfoten, stemmte die Vorderpfoten gegen meine Knie und hechelte mich glücklich an. Ich kraulte seine wolligen Ohren. Er trug ein hellblaues Halsband, das mit Strass besetzt war.
    »Das ist Spencer. Er mag Menschen«, sagte die Wirtin. »Ich muss ihn immer auf den Arm nehmen, wenn ich jemandem die Tür öffne, damit er nicht nach draußen rennt. Möchten Sie vielleicht einen Blick durchs Fenster werfen und nachsehen, ob Ihre Freundin weggefahren ist?«
    Sie deutete auf den Raum, der ursprünglich einmal der Salon des Hauses gewesen sein musste. Ich ging zum Erkerfenster und warf einen Blick nach draußen, in dem Wissen, dass ich von der Straße aus hinter dem »Hotel garni«-Schild, das dort hing, nicht zu sehen war. Pereiras Wagen war verschwunden. Ich hatte sie endlich abgeschüttelt. Erleichtert wandte ich mich ab. Bei der Polizei kann man nie sicher sein. Ich hatte meiner Wirtin zwar versichert, dass mein Schutzengel sich verziehen würde, sobald er sah, dass ich im Hotel untergekommen war, doch es bestand immer die Möglichkeit, dass sie noch eine Weile draußen im Wagen sitzen bleiben würde, um sicher zu sein, dass ich nicht nur ins Hotel gegangen war, um sie loszuwerden. Es war verdammtes Pech, dass ich in der Paddington Station einem neugierigen weiblichen Bullen in die Arme gelaufen war, und ich hoffte, dass sie meinen Job nicht unnötig verkomplizieren würde. Er war auch ohne die Einmischung der Polizei schon kompliziert genug. Nicht, dass ich nach Oxford gefahren war, um mich in irgendeine kriminelle Sache hineinziehen zu lassen, wie ich mir immer wieder nachdrücklich sagte – und dabei den beharrlich nagenden Zweifel unterdrückte. Ich nahm an, Pereiras Interesse an mir galt weniger der Tatsache, dass ich möglicherweise

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