Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
Caedus spürte in der Macht, wie die Anspannung nachließ, als Wachen beider Gruppen zu dem Schluss gelangten, dass die Streitigkeiten zwischen den beiden Sith nichts waren, worüber sie sich Sorgen machen mussten.
»Das ist bei allen Untergebenen das Gleiche, mein Lord.« Der Sergeant warf einem flachgesichtigen Gotal mit grauen Sensorhörnern und fleckigem Wangenflaum einen Blick zu, ehe er sich dichter zu Caedus beugte und hinzufügte: »Manchmal würde ich sie am liebsten eigenhändig umbringen.«
»Es wäre vielleicht ratsamer, das den Feind für uns erledigen zu lassen«, entgegnete Caedus und lachte leise, anerkennend. »Stehen Sie noch mit Commander Berit in Verbindung?«
Die Miene des Sergeants wurde grimmig. »Nicht mehr seit wir getroffen wurden, mein Lord«, antwortete er. »Wir haben keinerlei Kontakt mehr zum Dunkeldeck. Unser gesamtes Kom-Netz ist tot. Genau wie die Überwachung.«
»Das hatte ich befürchtet.« Caedus nickte, um daraus denselben Schluss zu ziehen, wie der Sergeant es offenbar getan hatte: dass das Dunkeldeck - der Spitzname des Schiffssicherheitshauptquartiers - bei dem StealthX-Angriff zerstört worden war. »Meine Schwester ist an Bord der Anakin Solo gelangt. Ich will, dass Sie die Suche nach ihr organisieren.«
»Wie Ihr wünscht, mein Lord«, bestätigte der folgsame Offizier. »Habt Ihr irgendwelche, ähm, speziellen Einblicke, wo wir damit beginnen sollten?«
Caedus schüttelte den Kopf. »Sie verbirgt sich in der Macht, sodass ich ihre Präsenz gegenwärtig nicht wahrnehmen kann.« Als ihm bewusst wurde, dass der Sergeant zu diszipliniert war, um die Frage zu stellen, die sich daraus logischerweise ergab, schaute er zur Decke empor und fügte hinzu: »Das ist so etwas Ähnliches wie ein Geruch. Sergeant ... ein Geruch, der alles durchdringt.«
Der Offizier nahm das mit der ruhigen Gelassenheit eines Mannes zur Kenntnis, der sein ganzes Leben damit zugebracht hatte, Befehle zu befolgen, die er nicht verstand. »Sehr wohl«, sagte er. »Und wenn wir sie finden?«
»Benachrichtigen Sie mich!«, befahl Caedus. »Um diese Angelegenheit muss ich mich persönlich kümmern. Wenn Sie versuchen sollten, selbst mit ihr fertigzuwerden, wird das bloß Ihren Tod und den Ihrer Leute zur Folge haben.«
»Vielen Dank für Ihre Rücksichtnahme.« Der Sergeant klang erleichterter, als angemessen gewesen wäre - und ein bisschen überrascht. »Dann glaubt Ihr, dass die Anakin Solo dies hier überstehen wird?«
Die Frage traf Caedus vollkommen unvorbereitet - ihm war nie in den Sinn gekommen, dass die Anakin Solo es womöglich nicht überstehen würde. Er dachte einen Moment über seine Antwort nach, dehnte sein Machtbewusstsein in alle Winkel des Sternenzerstörers aus und war überrascht über das Maß an Kummer, Verwirrung und Angst, das er fühlte. Doch da waren außerdem auch die Entschlossenheit und Konzentration einer Mannschaft, die an verzweifelte Schlachten gewöhnt war, von Lebewesen, die begriffen, dass ihre größte Hoffnung aufs Überleben darin bestand, die Ruhe zu bewahren und ihre Pflicht zu erfüllen.
Caedus sah den Sergeant wieder an. »Es ist noch zu früh, um das mit Sicherheit zu sagen - aber ich möchte Ihnen ein Geheimnis anvertrauen.« Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Eigentlich spielt das überhaupt keine Rolle. Wir haben bereits gewonnen.«
In den Augen des Sergeants blitzte ein Anflug von Zweifel und Enttäuschung auf. doch seine Miene wurde rasch kontrolliert und neutral. »Das ist gut zu hören, mein Lord.«
Caedus warf ihm ein wissendes, kleines Lächeln zu. »Es ist unklug, an mir zu zweifeln, Sergeant«, meinte er. »Wir haben gewonnen. Ich habe es gesehen."
Caedus überließ den Mann seiner unausgesprochenen Skepsis und betrat das Ersatzkommandozentrum, wo das Personal alles andere als siegesgewiss wirkte. Die Schiffsoffiziere saßen an ihren Computerkonsolen am anderen Ende und brüllten in ihre Mikrofone oder einander an, während sie sich bemühten, das Ausmaß der Schäden zu bestimmen, die die Anakin Solo erlitten hatte. Der Befehlsstab drängte sich um eine größtenteils leere Holoanzeige nahe des Eingangs und wirkte zwar weniger gehetzt, aber dafür umso besorgter - angesichts der wenigen verfügbaren Daten, die zur Analyse zur Verfügung standen, blieb ihnen kaum etwas anderes übrig.
Tahiri stand ein wenig abseits vor einer Reihe unbesetzter Assimilationsstationen. Sie war von einer Gruppe nachdenklich dreinblickender Moffs
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