Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
umgeben, die im betroffenen Tonfall von jemandem, der sich mit einer traurigen, unerfreulichen Wahrheit konfrontiert sieht, mit ihrem faktischen Anführer sprachen - dem grauhaarigen, stets kampfbereiten Lecersen.
Als Caedus näher kam, hörte Lecersen unvermittelt auf zu reden, wandte sich um und sah ihn an. »Lord Caedus, wie schön. Euch wohlauf zu sehen«, begrüßte er ihn. »Ich habe Lady Veila gerade erklärt, wie besorgt wir um Euer Wohlergehen sind.«
»Das stimmt«, bestätigte Tahiri. »Den Moffs scheint Eure geistige Gesundheit sehr am Herzen zu liegen.«
Die Macht brodelte vor Überraschung und Bestürzung, und mehrere Moffs beeilten sich mit großen, ängstlichen Augen, dem zu widersprechen. Bloß Lecersen schien Tahiris frecher Kommentar bezüglich ihres Mangels an Zuversicht nicht sonderlich zu überraschen: er musterte sie mit einer Mischung aus Hass und Bewunderung, bei der sich beide Teile die Waage hielten. Caedus gestattete sich ein kleines, stolzes Lächeln: so wütend, wie Tahiri auf ihn war, war sie zweifellos zu dem Schluss gelangt, sich von niemandem zu seinem Werkzeug machen zu lassen.
Nachdem sie den Moffs einen Moment lang Gelegenheit gegeben hatte, ihren Dementis Ausdruck zu verleihen, wandte sich Tahiri an Caedus. Mit Eis in der Stimme fügte sie hinzu: »Ich habe versucht, ihnen klarzumachen, dass Ihr bloß die Ausgeburt eines Hutts seid, doch aus irgendeinem Grund scheinen sie mir nicht zu glauben.«
Dass Tahiri es wagte, so mit ihm zu reden, schien selbst Lecersen zu schockieren. Tödliches Schweigen senkte sich über die Gruppe, und Caedus wusste, dass die Art und Weise, wie er mit dieser Beleidigung umging, nicht bloß bestimmen würde, wie viel Einfluss er künftig noch über sie hatte, sondern auch darüber, mit welchen Augen die Moffs ihn sahen. Nachdem er Tahiri einen Augenblick lang angesehen hatte, entschied er, dass das beste Vorgehen darin bestand, aus ihrem Ausbruch Kapital zu schlagen.
»Tja, du kennst mich nun einmal so viel besser als sie.« Er ließ seinen Blick rüber zu den Moffs schweifen. »Ich bin mir sicher, die Moffs werden diesbezüglich noch ihre eigenen Erfahrungen sammeln.«
Lecersen und mehrere andere stießen ein nervöses, zögerndes Lachen aus - das Caedus mit einem finsteren Blick zum Verstummen brachte.
»Moff Lecersen, wären Sie so freundlich, mich bezüglich der Unterhaltung, die Sie gerade mit meiner Schülerin geführt haben, auf den neuesten Stand zu bringen?« Caedus ließ es wie einen Befehl klingen und warf absichtlich seine Autorität in die Waagschale, um die Bereitschaft des Moffs auf die Probe zu stellen, ihm die Stirn zu bieten. »Lassen Sie den Teil weg, in dem Sie andeuten, ich sei geisteskrank. Ihre Meinung zu diesem Thema interessiert mich wirklich nicht im Geringsten.«
Lecersen wollte gerade leugnen, eine solche Andeutung gemacht zu haben, schien sich dann jedoch zu entsinnen, wie schwierig es war, einen Machtnutzer zu belügen, und nickte.
»Wie Ihr wünscht, mein Lord«, sagte er. »Ich habe lediglich unserer Besorgnis bezüglich der gegenwärtigen taktischen Situation Ausdruck verliehen und eine Vorgehensweise vorgeschlagen, die das Blatt in dieser Schlacht zu unseren Gunsten wenden könnte.«
»Vorschläge sind stets willkommen«, ermutigte Caedus ihn, »Kommen Sie damit in Zukunft aber gleich zu mir. Es besteht kein Anlass, meine Schülerin damit zu behelligen.«
Lecersen senkte den Kopf. »Wie Ihr wünscht, Lord Caedus«, erwiderte er. »Ich habe Lady Veila dargelegt, dass es uns vielleicht gelingen könnte, die Angriffsflotte der Restwelten zu retten, indem wir der hapanischen Befehlsstruktur auf höchster Ebene einen kritischen Schlag versetzen. Das bewirken wir mit einem Angriff auf die Drachenkönigin.«
Caedus konnte Lecersens Gedanken nicht deutlich genug lesen, um einen Eindruck davon zu gewinnen, was für eine Art Angriff der Moff vorschlug. Allerdings hegte er keinerlei Zweifel am eigentlichen Ziel der Attacke. Die Drachenkönigin war Tenel Kas persönliches Flaggschiff. Wenn die Moffs darüber sprachen, die Drachenkönigin außer Gefecht zu setzen, redeten sie in Wahrheit darüber, Tenel Ka selbst unschädlich zu machen.
Und Caedus hätte kein Problem damit gehabt, hätte er im Zuge seiner Kampfmeditation nicht eine andere vertraute Präsenz an Bord der Drachenkönigin gefühlt. Unmittelbar vor dem Hinterhalt hatte er Mutter und Tochter wahrgenommen, die sich in den hinteren Reihen der hapanischen
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