Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
scheinbar in dem Versuch, der Flut von Lichtstreifen und Blitzen zu entkommen, die ihnen nachfolgte. Die meisten scheiterten, um dann zu bunter Gischt zu erblühen und ihren Abstieg in Form Dutzender hell glühender Punkte zu beschließen.
Viel zu oft wuchsen die Sternschnuppen allerdings rasch zur Rautenform von Restwelten-Landungsschiffen an, die mit feurigem Bug in die Atmosphäre des Planeten eintraten. Sie flogen in langem, weitem Bogen auf den verlassenen Bergbaukomplex zu, der den Jedi als Stützpunkt gedient hatte, und lieferten sich ein Feuergefecht mit den hapanischen Geschützstellungen, die im umliegenden Gelände verborgen waren. Einige flogen einmal über die zentrale Anlage hinweg und feuerten einen Raketenhagel in die bereits brennenden Gebäude, ehe sie herumschwenkten und zwischen den Räumen runtergingen.
Es schien für die Imperialen keine Rolle zu spielen, dass die meisten der Gebäude leer waren - genau wie vor der Ankunft der Jedi. Noch schien es sie zu interessieren, dass der Großteil des Beschusses, mit dem sie sich konfrontiert sahen, von den gewaltigen Tagebau- und Minengruben kam, die an das Gelände angrenzten. Man hatte ihnen den Befehl erteilt, das Gelände zu erobern, und sie würden es erobern, ganz gleich, wie wertlos es war oder wie viele Sturmtruppler dabei ums Leben kamen. Sobald ihnen das gelungen war, würden sich Ben und die übrigen
Angehörigen des Stützpunkts sogar noch tiefer in das Labyrinth von Tunneln, Schächten und Abbaugruben zurückziehen, aus denen der Minenplanet Shedu Maad bestand. Die imperialen Kommandanten würden die Situation analysieren und den Sturmtruppen andere Aufgaben zuweisen - und so würde es weitergehen, bis eine Seite einen Fehler machte oder ihre Widersacher einfach zermürbte.
»Wir werden durchhalten!«, versprach Ben. Er stand auf einer alten Tagebauterrasse und verfolgte die Schlacht aus einem Dickicht klebrigen Mabooschilfs, das aus irgendeinem Grund auf dieser speziellen Variante bergbauverwüsteten Bodens gedieh. »Sie bekommen nicht genügend Truppen nach unten, um uns einzukesseln.«
»Nun, das ist wirklich eine Erleichterung«, sagte Trista, die jetzt ein Nachtsichtgerät und die Tarnrüstung eines Majors der Kommandoelite Ihrer Majestät trug. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass wir diese Sache womöglich tatsächlich auskämpfen müssten.«
»Sei nett. Trista«, schalt Taryn sie. Auch sie trug ein Nachtsichtgerät und eine Kommandorüstung mit Offiziersabzeichen an den Schultern, obgleich Ben Zweifel hegte, dass eine der Schwestern tatsächlich beim Militär war. Obwohl keine ihrer hapanischen Kameradinnen - nicht einmal Generalin Livette - ihr Recht in Frage zu stellen schien, diese Uniformen zu tragen, salutierten sie niemals vor irgendwem, und niemand salutierte ihnen. »Woher soll Ben denn wissen, dass du abergläubisch bist?«
»Ich bin nicht abergläubisch«, konterte Trista. »Ich sage bloß, dass es besser ist, keine Vorhersagen zu treffen. Nichts läuft jemals so, wie man es sich vorstellt.«
Taryn schüttelte den Kopf. »Das ist schon immer dein Problem gewesen. Du machst dir zu viele Sorgen.« Sie zuckte zusammen, als ein Landungsschiff tief über ihnen kreiste, dicht gefolgt von einem StealthX, der das Heck des gegnerischen Schiffs mit Kanonensalven vollpumpte. Dann fügte sie hinzu: »Trotzdem wünschte ich, Zekk wäre jetzt hier, um mir das zu sagen.« Sie richtete ihr Nachtsichtgerät in Bens Richtung. »Nichts gegen dich, Hübscher.«
»Schon in Ordnung«, erwiderte Ben. »Zekks Chancen, mit euch mitzuhalten, sind ohnehin besser als meine.«
Taryn schenkte ihm ein durchtriebenes Grinsen und zog die Augenbrauen hoch. »Wie gut stehen seine Chancen denn?«
»Oh, ziemlich gut«, meinte Ben. »Nehme ich an. Ich kann nicht glauben, dass du ausgerechnet jetzt über so was nachdenkst!«
»Ich kann über eine Menge Dinge gleichzeitig nachdenken«, schnurrte Taryn. »Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, weißt du?«
Ben spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg, und wollte sich abwenden - bis er unvermittelt einen Ruck des Entsetzens und der Verzweiflung durch Tristas Machtaura zucken fühlte. Er schaute zu ihr hinüber und sah, dass sie einen Finger gegen den Ohrhörer ihres Komlinks presste, während sie leise in ihr Halsmikrofon murmelte und Fragen stellte wie »Wissen wir, ob sie überlebt hat?« und »Wer weiß davon? Hat schon irgendjemand etwas unternommen?«
Ben warf Taryn einen Blick
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