Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
sehen: Caedus bleibt an der Macht, weil er nicht davor zurückschreckt zu töten. Wenn wir ihn aus dem Weg räumen wollen, dürfen auch wir das nicht tun.«
Kyp nickte zustimmend. »Das stimmt. Caedus wird sich nicht einfach so festnehmen lassen ... und wenn wir es versuchen. sind am Ende wir die Toten.« Er wandte sich an Luke. »Aber falls du bereits entschieden hast, dass wir es tun müssen, warum hast du dann gewartet, bis Jaina das Thema zur Sprache bringt?«
»Um ehrlich zu sein, war ich besorgt, dass mein Urteilsvermögen womöglich durch das Verlangen nach Rache getrübt sein könnte.« Luke sah in Jainas Richtung, und ein Ausdruck aufrichtiger Erleichterung trat in seine Augen. »Daher wollte ich, dass jemand anders es zuerst sagt.«
Jainas Herz sackte nach unten. Das hörte sich allmählich an, als hätte Luke die Absicht, sich Caedus persönlich vorzunehmen. und sie war sich nicht sicher, ob sie sich verraten oder nur verwirrt fühlen sollte. Sie hegte keine Hoffnung, irgendjemanden davon zu überzeugen - vielleicht nicht einmal sich selbst dass sie fähiger war, ihren Bruder zu töten als Luke. Aber was war mit seiner Vision auf Mon Calamari, als er sie in den Ritterstand erhoben hatte? Hatte er nicht vorhergesehen, dass sie das Schwert der Jedi sein würde, diejenige, die den Kampf gegen die Feinde des Ordens stets anführte?
Dann kam Jaina ein schrecklicher Gedanke: Vielleicht hatte sich diese Vision nicht auf das bezogen, was war, sondern auf das, was sein würde - vielleicht würde sie erst zum Schwert werden. nachdem die Person, die diesen Titel womöglich momentan innehatte, gefallen war.
»Ich komme mit dir«, sagte Jaina. Als sie ihm die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stehen sah, wurde ihr bewusst, dass sie wieder auf die alte Jaina verfallen war - auf die Jaina, die Dinge einfach selbst entschied, statt sich mit anderen zu besprechen - und änderte ihre Herangehensweise. »Ich meine, ich würde dir gern helfen.«
Luke überraschte sie mit einem traurigen Lächeln. »Nichts wäre mir lieber, Jaina«, beteuerte er. »Aber ich fürchte, das wird nicht möglich sein.«
»Dürfte ich fragen, warum nicht?« Lukes Tonfall verriet Jaina, dass sie ihn nicht dazu bewegen würde, seine Meinung zu ändern, doch sie beabsichtigte, so lange weiterzukämpfen, bis die Schlacht tatsächlich geschlagen war ... Das war noch etwas, das sie von den Mandalorianern gelernt hatte. »Du wirst Unterstützung brauchen, und ich habe mich darauf vorbereitet.«
»Ich weiß, dass du das getan hast«, versicherte Luke. »Aber ich werde keine Hilfe brauchen, weil ich Caedus nicht töten kann.«
Es folgte ein kurzes Schweigen, während alle über diese überraschende Aussage nachgrübelten. Dann begann Saba Sebatyne zu zischeln.
»Meister Skywalker«, tadelte sie, »auch zu den sonderbarsten Zeiten noch zu solchen Scherzen aufgelegt!«
»Ich glaube nicht, dass er scherzt«, entgegnete Han. Er wandte sich an Luke. »Hör zu, Kumpel, wenn das etwas mit unseren Gefühlen zu tun hat...«
»Han, das hat es nicht.« Luke suchte den Blick von Jainas Eltern und sagte dann: »Um ehrlich zu sein, konnte ich es kaum erwarten, ihn zur Strecke zu bringen.«
Innerlich zuckte Jaina zusammen - und nicht nur sie. Ihre Eltern hatten ihr erzählt, dass Luke behauptete, nur er und Caedus allein seien für Maras Tod verantwortlich - dass ihm nicht ein verbitterter Kommentar über die Lippen gekommen war und er keine einzige direkte Frage gestellt hatte. Dennoch war allen Solos bewusst. wie schwer es für ihn sein musste, den Eltern nicht die Schuld für die Verbrechen ihres Kindes zu geben. Es wäre nur natürlich gewesen, ihnen vorzuwerfen, ein Monster großgezogen zu haben, sich zu fragen, wie sie es bloß so vermasseln konnten. Hätte Luke also doch eine rachsüchtige Bemerkung fallen gelassen, wusste Jaina. dass ihre Eltern bereit gewesen wären, über diesen einen Augenblick menschlicher Unvollkommenheit hinwegzusehen - genau wie Jaina. wäre ihr nicht klar gewesen, was er damit wirklich zum Ausdruck bringen wollte.
»Hast du dich vielleicht ein bisschen zu sehr darauf gefreut?«, fragte sie. »Willst du das damit sagen?«
»Exakt.« Lukes Blick glitt vom Tisch fort. »Jede Zukunft, die damit beginnt, dass ich mich Caedus stelle, endet in Dunkelheit. Ich weiß, dass ich der Einzige bin. der sich sicher ist, ihn aufhalten zu können, aber ganz gleich wie ich die Dinge betrachte, am Ende führen sie stets in die
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