Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
oder irgendjemanden sonst anzusehen, starrte er auf den Tisch und schüttelte einfach den Kopf. »Das ist nicht Jacen. Jacen starb im Krieg gegen die Yuuzhan Vong, genau wie Anakin.«
Jaina runzelte die Stirn und fragte sich, wie sehr sie verkannt hatte, welche Auswirkungen ihre Entscheidung auf Han Solo haben würde. »Dad. Jacen ist nicht gestorben«, widersprach sie. »Er ist mit Vergere entkommen und ...«
Ihre Mutter ergriff ihren Arm, um sie mit einem kurzen Drücken zum Schweigen zu bringen. »Jaina, wir haben den Bezug zur Realität nicht verloren. Wir wollen bloß sagen, dass der Mann, über den du da sprichst, nicht unser Jacen ist.«
»Jacen war ein Held.« Hans Stimme war so beißend wie Schmiederauch. »Er hat Onimi getötet und den Krieg gegen die Yuuzhan Vong gewonnen, und dann ist er seinen Verletzungen erlegen.« Er verstummte einen Moment lang, holte hörbar Kult und schien all seine Kraft zu sammeln, bevor er schließlich mit mehr Wut und Verzweiflung in den Augen zu Jaina aufblickte, als sie je bei ihm gesehen hatte, nicht einmal, als Chewbacca starb. »Caedus ist bloß das Monster, das die leere Hülle übernommen hat, die dabei zurückblieb ... und falls irgendjemand hier in der Lage ist, ihn auszuschalten, mache ich mit Freuden den Sprengsatz dafür scharf.«
Jaina wusste nicht, wie sie auf den ungezügelten Hass in seiner Stimme reagieren sollte, vielleicht, weil sie nicht zugelassen hatte, dass ihr eigener Zorn bei ihrer Entscheidung eine Rolle spielte - weil sie unvoreingenommen zu dem Schluss gelangt war, dass es angemessen war, ihrem Zwillingsbruder einen Blasterschuss in den Kopf zu jagen.
Also nickte Jaina bloß und streckte die Hand aus, um seinen Unterarm zu berühren. »In Ordnung, Dad ... Caedus muss sterben. Wir müssen ihn zur Strecke bringen und töten.«
Jaina hatte Jacens Sith-Namen zuvor nicht benutzt, weil sie nicht zulassen konnte, selbst so zu tun, als würde sie diese Dinge über jemand anderen denken als ihren eigenen Bruder - denn sie wusste, dass es nicht Darth Caedus sein würde, den sie in ihrem Zielfernrohr sah, wenn die Zeit dafür kam, sondern ihr Bruder, Jacen Solo. Falls sie dann nicht bereit war, ihn zu töten, dann würde sie diejenige sein, die starb.
Jaina wandte ihre Aufmerksamkeit Leia zu. »Mom?«
Der Blick ihrer Mutter war entrückt und undeutbar; dann sah sie bloß auf die Tischplatte und nickte. »Das ist nicht Jacen«, sagte sie. »Und selbst, wenn er es wäre, glaube ich nicht, dass uns eine andere Wahl bliebe.«
Endlich wandte sich Luke vom Sichtfenster ab. Mit eingesunkenen Augen und eingefallenen Wangen wirkte er, als habe er seit vielen Nächten nicht geschlafen. Doch ihm haftete ebenfalls eine unheimliche Gelassenheit an, die gleichermaßen Furcht einflößend wie auch etwas beruhigend wirkte, als hätte er tagelang aus diesem Fenster geschaut und bloß auf eben diesen Moment gewartet.
»Vielen Dank«, sagte er, und Jaina wusste. dass der zweite Schritt ihres Plans aufgegangen war. Alles, was sie jetzt noch tun musste, war, sie davon zu überzeugen, dass sie diejenige sein sollte, die auf Jacen angesetzt wurde. »Ich habe mich bereits gefragt, wann sonst noch jemand zu diesem Schluss gelangt.«
»Dann bist du damit einverstanden?« Obwohl sich Kenths Stimme verächtlich anhörte, lag etwas darin, das für Jaina nicht ganz aufrichtig klang - als wäre er insgeheim derselben Meinung wie Luke, sei jedoch der Ansicht, der Form halber Einwände erheben zu müssen. »Ein Attentat auf ein Staatsoberhaupt zu verüben?«
»Ich bezweifle, dass wir das Glück haben werden, mit einem einfachen Attentat davonzukommen«, entgegnete Luke. »Aber ja. Mir ist schon seit einer ganzen Weile klar, dass unser Überleben -und das Wohlergehen der Zivilisation - davon abhängt, die Galaxis von Darth Caedus zu befreien.«
Corran schüttelte den Kopf. »Es gibt eine Menge legitimer Wege, um Ja...« Er brach ab, verstummte und warf den Solos einen entschuldigenden Blick zu. Wieder ließ sein Tonfall etwas vermissen, und Jaina hatte das Gefühl, dass er das. was er sagte, zwar aufrichtig meinte, jedoch bereits wusste, dass er keine Chance hatte, diese Auseinandersetzung für sich zu entscheiden. »... um Caedus abzusetzen. Ihn zu ermorden, ist keiner davon. Dann wären wir nicht anders als er.«
»Wir haben versucht, ihn zu verhaften, und wir haben es mit Politik versucht«, erwiderte Saba. »Und wir sind gescheitert, weil wir uns weigern, die Wahrheit zu
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