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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Stopp!«, rief Jamie nach ein paar Sekunden, und Morris hielt den Rücklauf an. »Zoomen Sie auf den Mann unten rechts!«
    Ein Gitter aus dünnen grünen Linien erschien über dem Bild und teilte es in vierundsechzig Quadrate. Morris markierte die vier unten rechts und klickte darauf. Sie wurden größer, bis sie den gesamten Schirm ausfüllten. Ein verschwommenes, vier Meter hohes Bild. Morris tippte auf der Konsole herum, und das Bild wurde scharf.
    Der Sanitäter stand gerade im Begriff, dem Mann einen Verband am Hals anzulegen. Blut klebte auf der blassen Haut, beinahe schwarz im silbernen Licht des Vollmonds, der in dem vergrößerten Ausschnitt allerdings nicht mehr zu sehen war. Jamie atmete scharf ein und hielt die Luft an.
    In der Mitte des dunklen Blutflecks prangten zwei pechschwarze Löcher. Jamies Blick folgte dem Weg des Blutes hinunter zur Schulter des Verwundeten und zu seiner Brust. Er trug ein weißes T-Shirt, das jetzt ebenfalls blutgetränkt war.
    »Wo ist das?«, fragte Jamie. »Ich brauche eine Umgebungskarte! Da, wo dieses Boot herkam, ist meine Mutter. Ich weiß es!«
    Morris sprang von seinem Platz an der Konsole auf und ging zu einem Wandschrank. Er zog einen Stapel Karten heraus.
    Jamie rannte zu ihm, und sie breiteten die Karten auf einem der freien Tische aus.
    »Northumberland, Northumberland …«, sagte Morris laut und legte Karte auf Karte beiseite. Hinter ihnen piepte irgendetwas, doch weder Jamie noch Morris achteten darauf.
    »Hier ist sie!«, rief Morris und breitete eine Karte der Nordsee auf dem Schreibtisch aus. Sie beugten sich darüber und suchten fieberhaft nach der kleinen Küstenstadt Fenwick.
    »Jamie …«, sagte Frankenstein, doch der Junge winkte nur ungehalten ab und suchte weiter auf der Karte.
    »Jamie!«, sagte das Monster erneut, lauter und eindringlicher, und diesmal hob Jamie stirnrunzelnd den Kopf.
    »Was ist denn …?«
    Er hielt inne, und sein Blick folgte Frankensteins ausgestrecktem Zeigefinger. Auf dem riesigen Schirm hatte sich ein neues Fenster mit einer E-Mail geöffnet, deren Absenderadresse aus einer wirren Kombination von Buchstaben und Ziffern bestand. Die Mail enthielt keinen Text, sondern lediglich ein hochauflösendes Bild eines T-Shirts, das mit einem Bolzen an die massive Bunkertür des nördlichen Außenpostens von Department 19 genagelt worden war. Der gelbe Schriftzug LINDISFARNE war deutlich zu erkennen, ebenso wie die Worte, die jemand in getrocknetem schwarzbraunen Blut daruntergekritzelt hatte.
    Sagt dem Jungen,
er soll kommen.
    Jamie atmete tief durch, dann sah er seine beiden Freunde an. »Lindisfarne«, sagte er. »Sie ist auf Lindisfarne.«
    Jamie legte seine Waffen auf den Tisch und kontrollierte eine nach der anderen. Er sah nicht auf, als Frankenstein und Morris in den Raum zurückkehrten.
    »Ich habe mit dem nördlichen Außenposten gesprochen«, sagte Morris. »Sie kontrollieren die Medien und halten die Polizei von der Insel fern, bis wir ihnen das Okay geben.«
    »Gut«, sagte Jamie. »Das ist gut.«
    Er schnürte seine Stiefel neu, klipste seinen Körperpanzer fest und schob seine Waffen zurück in ihre Holster.
    »Ich kann spüren, wie Sie mich anstarren«, sagte er, zog einen Handschuh an und befestigte ihn am Ärmel seiner Montur. »Sagen Sie, was immer Sie zu sagen haben.«
    »Das Rettungsteam ist in ein paar Stunden zurück«, sagte Morris. »Warum wartest du nicht so lange, dann können wir …«
    »Ich warte nicht, Tom«, unterbrach ihn Jamie. »Ich gehe jetzt. Geben Sie mir den Code für Larissas Zelle.«
    »Wozu?«, wollte Frankenstein wissen.
    »Ich nehme sie mit«, erwiderte Jamie. Er bemerkte den Ausdruck auf dem Gesicht des Riesen und unterbrach sein Tun, um ihn anzusehen. »Sie war’s nicht, Victor. Ich weiß, dass sie es nicht war. Wenn Sie mir nicht glauben, meinetwegen, aber ich vertraue ihr, und ich werde sie mitnehmen.«
    »Jamie, wenn sie es nicht getan hat«, fragte Morris. »Wer dann?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Jamie. »Aber eins weiß ich: Sie war es nicht.«
    Morris schluckte mühsam, dann sah er Jamie mit ernstem Blick an. »Ich glaube, es gibt da etwas, das du wissen solltest«, sagte er. »Auch wenn es mir eigentlich nicht zusteht, es dir zu erzählen.«
    Frankenstein versteifte sich auf seinem Sitz. »Halt verdammt noch mal die Klappe, Morris!«, sagte er. In seiner Stimme schwang eine deutliche Drohung mit.
    Jamie sah seine beiden neuen Freunde an. »Was soll das heißen?«,

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