Der 4-Stunden-Koerper
entwickeln?
Natürlich nicht. Regel Nr. 1: Es zählt nicht, was man sich in den Mund steckt, sondern was in den Blutstrom gelangt. Was einfach durchläuft, wird nicht berücksichtigt.
Der Erfinder der »Kalorie«, wie wir sie heute kennen, war ein Chemiker im 19. Jahrhundert mit Namen Wilbur Olin Atwater. Ihm stand natürlich nicht die Technik von heute zur Verfügung. Zur Ermittlung des Kaloriengehalts verbrannte er Lebensmittel. Verbrennung entspricht nicht der menschlichen Verdauung; wenn man ein Holzscheit isst, kommt man nicht auf die gleiche Kalorienmenge, wie wenn man das Holz verbrennt. Der Magen hat Probleme mit der Rinde (und vielem anderen).
Szenario 2: Drei Frauen im gleichen Alter, der gleichen ethnischen Zugehörigkeit und mit der gleichen Körperzusammensetzung nehmen 30 Tage lang jeden Tag 2000 Kalorien zu sich. Testperson 1 nur in Form von Haushaltszucker, Testperson 2 in Form von magerer Hühnerbrust und Testperson 3 in Form von Mayonnaise (das sind bei 2000 Kalorien nur 19 Esslöffel, falls Sie es probieren wollen).
Wird die Körperzusammensetzung bei allen drei gleich sein?
Natürlich nicht. Regel Nr. 2: Hormone reagieren unterschiedlich auf Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett.
Es herrscht kein Mangel an klinischen Studien, die beweisen, dass Kalorien aus Rindfleisch 13 nicht den Kalorien aus Whisky entsprechen.
Bei einer Studie, die von Kekwick und Pawan durchgeführt wurde, wurden drei Gruppen verglichen, die auf die gleiche (isokalorische) Diät gesetzt wurden, das heißt, sie erhielten die gleiche Kalorienmenge, die aber je nach Gruppe zu 90 Prozent aus Fett, zu 90 Prozent aus Eiweiß oder zu 90 Prozent aus Kohlenhydraten bestand. Die Einhaltung der Diät war schwierig, die Ergebnisse fielen sehr unterschiedlich aus:
▶ 1000 Kalorien, bestehend aus 90 Prozent Fett = Gewichtsabnahme von 400 Gramm am Tag
▶ 1000 Kalorien, bestehend aus 90 Prozent Eiweiß = Gewichtsabnahme von 270 Gramm am Tag
▶ 1000 Kalorien, bestehend aus 90 Prozent Kohlenhydraten = Gewichts zunahme von 100 Gramm am Tag.
Unterschiedliche Kalorienquellen = unterschiedliche Ergebnisse
Die Kalorienaufnahme wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst – die man für den Fettabbau oder Muskelaufbau nutzen kann. Zu diesen Faktoren zählen die Verdauung, das Verhältnis von Eiweiß zu Kohlenhydraten und zu Fett und der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme.
Wir werden uns mit allen drei Faktoren befassen.
Das Wort optimal wird auch fleißig herumposaunt. »Ihr Progesteronwert bewegt sich im Normalbereich, ist aber nicht optimal.« Hier sollte die Frage lauten – auch wenn sie leider nur allzu selten gestellt wird – : Optimal wofür? Fürs Triathlontraining? Zur Steigerung meiner Lebenserwartung um 40 Prozent? Zur Erhöhung meiner Knochendichte um 20 Prozent? Um dreimal am Tag Sex zu haben?
»Optimal« hängt von dem Ziel ab, das Sie sich gesetzt haben, und dieses Ziel sollte sich in Zahlen ausdrücken lassen. Man kann »optimal« verwenden, aber nur, wenn das »Wofür« klar ist.
Wenn nicht, sollten Sie optimal wie Wikipedia gebrauchen: als hohle Phrase, im Wikipediajargon auch »Wieselwort« genannt.
Tipps und Tricks
▶ Seeking Wisdom: From Darwin to Munger (www.fourhourbody/wisdom) Eines der besten Bücher über mentale Modelle mit Tipps, wie man sie verwendet, ohne sich zum Narren zu machen. Auf dieses Handbuch für kritisches Denken brachte mich Derek Sivers, der seine Firma CD Baby für 22 Millionen Dollar verkaufte.
▶ Poor Charlie’s Almanack: The Wit and Wisdom of Charles T. Munger (www.fourhourbody/almanac) Das Buch enthält einen Großteil der Vorträge und Reden von Charles Munger, Vice President von Berkshire Hathaway. Ohne Werbung oder Platzierung in Buchhandlungen wurden bereits 50 000 Stück verkauft.
▶ Mungers Worldly Wisdom (www.fourhourbody/munger) Eine Rede, die Charlie Munger an der Business School der University of Southern California hielt und in der er über die 80 bis 90 mentalen Modelle spricht, die 90 Prozent seiner Entscheidungen beeinflussen.
Ground Zero
DER ANAFNG UND SWARAJ
Auf persönlicher Ebene ist Swaraj eng verbunden mit der Fähigkeit zur leidenschaftslosen Selbsteinschätzung, unermüdlicher Selbstreinigung und wachsender Eigenverantwortung … Swaraj ist erreicht, wenn wir lernen, uns selbst zu beherrschen.
Mahatma Gandhi, Young India , 28. Juni 1928, S. 772
Der Harajuku-Moment: Die Entscheidung, ein vollständiger Mensch zu werden
Ich darf mich nicht fürchten. Die Furcht
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