Der 4-Stunden-Koerper
nötigen Verhaltensänderungen zu entwickeln.
Das ist eine ermutigende Nachricht: Sie müssen nicht alles richtig machen. Sie müssen sich nur über ein paar Konzepte im Klaren sein.
Die Resultate stellen sich dann automatisch ein.
Jetzt lasse ich Chad Fowler zu Wort kommen.
Der Harajuku-Moment
»Warum hatte ich zehn Jahre lang nichts unternommen und war immer weiter außer Form geraten (was vor allem ziemlich ungesund war), um dann auf einen Schlag etwas zu ändern?
Ich erinnere mich tatsächlich an den genauen Moment, an dem ich den Entschluss zum Abnehmen fasste.
Ich war mit Freunden in Tokio. Wir gingen zusammen nach Harajuku, um die Jugendlichen in ihren verrückten Outfits zu sehen und schicke Klamotten zu kaufen, denn dafür ist das Viertel berühmt. Ein paar von uns waren sehr modebewusst und hatten sich vorgenommen, bestimmte Sachen zu kaufen. Nachdem ein Freund und ich in mehreren Läden waren, ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, etwas zu kaufen, gaben wir auf und warteten draußen, während die anderen weiterstöberten.
Wir beklagten beide unser unmodisches Aussehen.
Dann sagte ich plötzlich zu ihm: ›Bei mir ist es sowieso egal, was ich anziehe; ich sehe sowieso nie gut aus.‹
Ich glaube, er stimmte mir zu. Ich weiß es nicht mehr genau, aber darum geht es auch nicht. Als ich das sagte, hingen die Worte in der Luft, wie wenn man etwas total Peinliches in einem lauten Raum sagt, aber genau den Moment erwischt, in dem plötzlich alle still sind. Alle starren dich an, als wärst du ein Idiot. Aber dieses Mal betrachtete ich mich selbst kritisch. Ich hörte mich die Worte sagen, und mir fiel weniger der Inhalt auf als der hilflose Ton. Ich bin bei den meisten Unternehmungen sehr erfolgreich. Ich beschließe, dass ich die Dinge auf eine bestimmte Art haben will, und dann mache ich es möglich. So war es im Beruf, bei der Musik, beim Lernen von Fremdsprachen und im Grunde bei allem, was ich versucht habe.
Mir ist schon lange klar, dass man, wenn man etwas Bemerkenswertes leisten will, einfach mit der Absicht handeln muss, etwas Bemerkenswertes zu leisten.
Wenn ich eine überdurchschnittliche Karriere machen will, kann ich nicht einfach mit dem Strom schwimmen. Aber die meisten Leute machen das: Sie wünschen sich ein bestimmtes Resultat, unternehmen aber keine gezielten Anstrengungen in diese Richtung. Wenn Sie nur ein bisschen was tun würden, würden die meisten feststellen, dass sie das, was sie sich gewünscht haben, in der einen oder anderen Form auch bekommen. Das ist mein Geheimnis. Sich nicht nur etwas wünschen, sondern aktiv daran zu arbeiten.
Doch bei dem wahrscheinlich wichtigsten Teil meines Lebens – meiner Gesundheit – war es irgendwie so, als hätte ich darüber keine Kontrolle. Ich war seit Jahren mit dem Strom geschwommen. Ich hatte mir ein Ergebnis gewünscht und abgewartet, ob es vielleicht eintreten würde. Ich war das lasche, schwächliche Ich, das ich bei anderen verachtete.
Irgendwie hatte ich als derjenige, der in der Schule immer als Letzter in die Mannschaft gewählt wurde, zugelassen, dass ich Beschreibungen wie ›unsportlich‹ und ›nicht fit‹ als gegeben und angeboren hinnahm. Das hatte zur Folge, dass ich mich selbst als unvollständigen Menschen betrachtete. Und obwohl ich diese Unvollständigkeit (vielleicht) dadurch kompensierte, dass ich mich bei allem anderen, was ich tat, mächtig ins Zeug legte und richtig gut war, schleppte ich immer noch diese Machtlosigkeit mit mir herum, die heimlich, still und leise an mir nagte.
Es stimmt also, dass ich in den modischen Klamotten nicht gut ausgesehen hätte, aber diese scheinbar oberflächliche Bemerkung veranlasste mich, etwas zu tun, was überhaupt nicht oberflächlich war. Damit kam etwas tief in mir drin zum Vorschein, was mich, wie ich glaube, mein ganzes Leben lang umgetrieben hat.
Heute weiß ich, dass dahinter ein Muster steckt. In dem Umfeld, in dem ich mich bewege (Computerprogrammierer und Hightech-Leute) ist diese partielle Unvollständigkeit nicht nur häufig, sondern vielleicht sogar die Norm. Mein Leben hat jetzt ein neues Ziel: die schlechten Wurzeln auszugraben; die Löcher zu orten, die ich in meinem Selbst bislang nicht bemerkt habe. Jetzt fülle ich eins nach dem anderen.
Sobald ich mit dem Abnehmen angefangen hatte, fiel es mir nicht nur leicht, sondern ich genoss es sogar.
Ich fing ganz locker an. Ich achtete darauf, was ich aß, und machte drei- bis viermal die Woche entspanntes
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