Der 4-Stunden-Koerper
Kardiotraining. Damals überlegte ich mir, dass ich an jedem Tag irgendetwas ein bisschen besser machen wollte als am vorherigen. An Tag 1 war das einfach. Jede Übung war besser als das, was ich bisher getan hatte.
Wenn man einen typischen dicken Menschen fragen würde: ›Wenn du EIN Jahr lang trainieren könntest und dann »in Form« wärst, würdest du das tun?‹, würde wahrscheinlich jeder begeistert sagen: ›Ja, natürlich!‹ Das Problem ist, dass die meisten normalen Menschen nicht wissen, wie man sich in einem Jahr von dick zu normal entwickelt. Für fast jeden ist der Weg klar und offensichtlich, wenn man weiß, was man macht, aber man kann sich unmöglich ein Ergebnis vorstellen, das so weit weg ist.
Die wichtigste Maßnahme, die mich dazu brachte, dabei zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen, war der Einsatz von Daten .
Ich hatte vom Grundumsatz beim Stoffwechsel gehört und war erstaunt, wie viele Kalorien ich zu mir nehmen musste, um im Ruhezustand mein Gewicht zu halten. Das war enorm. Als ich anfing, auf den Kaloriengehalt nicht ganz so ungesunder Lebensmittel zu achten, hatte ich den Eindruck, dass ich mich den ganzen Tag vollstopfen müsste, wenn ich fett bleiben wollte. Der Grundumsatz zeigte mir erstens, dass es gar nicht so schwer werden würde, die Kalorienzufuhr zu senken und zweitens,
dass ich GROSSE Fehler gemacht haben musste, um all diese Kalorien zu konsumieren. Das war gut, denn große Fehler lassen sich leichter korrigieren als kleine und man hat schneller Erfolg. 14
Als Nächstes lernte ich, dass 4000 Kalorien etwa einem Pfund Fett entsprechen. Ich weiß, dass das stark vereinfacht ist, aber das ist in Ordnung. Vereinfachung ist ein weiteres Mittel zum Erfolg. Wenn 4000 Kalorien etwa einem Pfund entsprechen und mein Grundumsatz es mir ziemlich einfach macht, eine Menge Kalorien am Tag abzuschreiben, ist auf einmal ganz klar, wie ich abnehmen kann, ohne Sport zu treiben. Und wenn man dann noch dazurechnet, wie viele Kalorien man verbrennt, wenn man beispielsweise 30 Minuten trainiert, hat man ziemlich schnell eine Formel, die ungefähr so aussieht:
▶ Grundumsatz: 2900 Kalorien
▶ Kalorienzufuhr: 1800
▶ Differenz zwischen Kalorienaufnahme und Grundumsatz: 1100
▶ Kalorienverbrauch bei 30 Minuten Kardiotraining: 500
▶ Gesamtdefizit: Defizit durch Kalorienaufnahme plus Kalorienverbrauch durch 30 Minuten Training: 1600
Das sind also 1600 Kalorien am Tag, die ich einsparen kann, oder fast ein halbes Pfund böses Fett, das ich an einem einzigen Tag verlieren kann. Damit wir eine schöne runde Zahl haben, kann ich sagen, dass ich in eineinhalb Wochen 5 Pfund verliere, ohne mich allzu sehr anzustrengen. Wenn man 50 Pfund Übergewicht hat, ist es sehr real , so schnell 10 Prozent loszuwerden.
Ein wichtiger Punkt, den ich bereits ansprach, ist der, dass alle Zahlen in gewisser Weise Blödsinn sind. Das ist in Ordnung, aber das zu erkennen, war einer der größten Schritte, die ich vollziehen musste. Wenn man 50 bis 70 Pfund Übergewicht hat (oder sogar immer, wenn man eine große Veränderung durchmachen muss), bringt es einen fast um, dauernd darüber nachzudenken, wie viele Kalorien man gerade zu sich genommen oder verbrannt hat, weil alles ein bisschen ungenau ist. Für normale Menschen gibt es keine Möglichkeit, genau zu ermitteln, wie viel Energie wir verbrennen oder aufnehmen. Aber wenn man nur so ungefähr richtig liegt und – was ganz wichtig ist – wenn die Zahlen von der Tendenz her richtig sind, kann man auch damit einen großen Unterschied bewirken.
Hier ist noch so eine hilfreiche pseudowissenschaftliche Zahl: Anscheinend entsprechen 5 Kilo Gewichtsabnahme grob einer Kleidergröße [XL→ L → M]. Das war ENORM motivierend. Für mich gab es nichts Schöneres, als jedes Jahr meine Kleider zu spenden und ohne schlechtes Gewissen neue zu kaufen.
Als Computerfreak ließ ich mich leicht entmutigen, wenn es schwierig oder unmöglich war, genaue Daten zu sammeln oder zu bekommen. Zu lernen, das auszublenden, machte für mich den großen Unterschied.
Zu diesem Wissen kamen Grundkenntnisse über die Funktionsweise des Stoffwechsels hinzu. Hier sind die wichtigsten Punkte, die ich änderte: Frühstück innerhalb von 30 Minuten nach dem Aufstehen und fünf bis sechs Mahlzeiten am Tag mit jeweils etwa 200 Kalorien. Wie ich die Kalorien ermittelt habe? Gar nicht. Ich erstellte einen genauen Essensplan für nur EINE Woche, kaufte alle Zutaten und hielt ihn
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