Der 4-Stunden-Koerper
Umgestaltung Ihres Körpers.
Veranlagung gegen Vorbestimmung: Geben Sie nicht den Genen die Schuld
Die Marathonläufer Kenias sind legendär.
Mit Ausnahme eines einzigen Laufs haben kenianische Läufer die letzten zwölf Boston-Marathons gewonnen. Bei den Olympischen Spielen 1988 gewannen die kenianischen Männer die 800-Meter-, 1500-Meter- und 5000-Meter-Läufe sowie den Hindernislauf über 3000 Meter. Geht man von einer Gesamtbevölkerung von etwa 30 Millionen aus, beträgt die statistische Wahrscheinlichkeit, bei einem internationalen Wettbewerb wie den Olympischen Spielen zu gewinnen, etwa 1 zu 1,6 Milliarden.
Falls Sie sich je mit Sportmedizin befasst haben, können Sie den Muskelfasertyp der Kenianer, der vererbt wird, erraten: ST-Muskelfasern. Die langsamen Slow-Twitch-Muskelfasern eignen sich hervorragend für Ausdauerleistungen. Da haben die Kenianer wohl einfach Glück gehabt!
Aber jetzt kommt das Problem: Das stimmt nicht so ganz. Zur Überraschung der Mediziner, die bei kenianischen Läufern Muskelbiopsien durchführten, gab es einen hohen Anteil an FT- oder Fast-Twitch-Muskelfasern, die man eigentlich bei Kugelstoßern und Sprintern erwartet. Warum? Weil sie, wie sich herausstellt, beim Training oft auf eine geringe Laufleistung und starke Intensität setzen.
Wenn Sie übergewichtig sind und Ihre Eltern auch, neigt man gern dazu, der Vererbung die Schuld zu geben, aber das ist nur eine mögliche Erklärung.
Wurde die Fettleibigkeit vererbt oder einfach das Essverhalten weitergegeben? Immerhin haben die meisten dicken Leute auch dicke Haustiere.
Selbst wenn die Veranlagung zu Übergewicht vorhanden ist, ist es nicht vorherbestimmt , dass man automatisch dick wird.
Der Genforscher Eric Lander, Leiter des Projekts zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms, hat wiederholt hervorgehoben, dass es unsinnig ist, erlernte Hilflosigkeit mit einer genetischen Vorbestimmung zu erklären:
Die Leute denken, weil Gene eine große Rolle spielen, würden sie alles vorherbestimmen. Wir erleben immer wieder, wie es heißt: »Das ist genetisch bedingt. Dagegen kann ich nichts tun.« Das ist Unsinn. Nur weil etwas eine genetische Komponente hat, heißt das nicht, dass man daran nichts ändern kann.
Akzeptieren Sie nicht, dass etwas vorbestimmt sein soll. Das muss nicht so sein. Mit unserer Hilfe können Sie sich so ernähren und trainieren, dass sich Ihr Körper ganz anders entwickelt. 12 Bei fast all meinen persönlichen Experimenten geht es darum, etwas zu verbessern, was angeblich genetisch festgelegt ist.
Man kann das angeborene genetische Profil beeinflussen. Von jetzt an sind die »schlechten Gene« keine Ausrede mehr.
Ignorieren Sie Reklame und nebulöse Formulierungen
Der Begriff Aerobic entstand, als sich Fitnesstrainer zusammentaten und sagten: »Wenn wir 10 Dollar die Stunde verlangen wollen, können wir es nicht einfach Auf-und Abhüpfen nennen.«
Rita Rudner
Bei guten Ratschlägen und Verkaufsmaschen sollten Sie sich immer fragen: »Wenn das [Produkt/die Methode/Diät/etc.] nicht funktioniert wie angepriesen, welcher andere Anreiz könnte dann dahinterstecken?«
Aerobic-Kurse? Ihnen sagt man: Aerobic ist effektiver als die Methode X. Die Wahrheit lautet jedoch: Das Fitnessstudio muss dafür nicht in Geräte investieren und kann die Anzahl der Teilnehmer pro Kurs und pro Quadratmeter maximieren. Viele »neue, verbesserte« Methoden basieren darauf, dass man zuerst den Gewinn ausrechnet und sich dann eine Begründung für die Methode ausdenkt.
Für Marketingslogans oder schwammige Formulierungen bleibt in meinem Buch und bei Ihren Bemühungen kein Platz. Sie werden jedoch im Gespräch mit Freunden auftauchen, die Ihnen in bester Absicht mehr schaden als nutzen. Wenn Sie nicht darauf vorbereitet sind, genügt ein solches Gespräch, um Sie von Ihrem Programm abzubringen.
Grundkurs Marketing: Sexismus Sells
Über 50 Prozent der Beispiele im Buch betreffen Frauen.
Die Werbung hat Frauen dazu konditioniert zu glauben, sie bräuchten spezielle Programme und Diäten »für Frauen«. Das ist Kapitalismus in seiner schlimmsten Form, denn so werden falsche Bedürfnisse geschaffen und die Verbraucherinnen verwirrt.
Heißt das, dass ich empfehle, dass eine Frau genau das Gleiche tun soll wie ein 115 Kilo schwerer Fleischklops, der Oberarme mit einem Umfang von 50 Zentimetern haben will? Natürlich nicht. Die beiden haben unterschiedliche Ziele. Aber zu 99 Prozent möchten beide Geschlechter
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