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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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begann.
     
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    Als Korbinian anfing, seine Finger zu bewegen, bildeten sich kleine Nebelschwaden, die spielerisch seine Ärmelaufschläge umtanzten. Dann bewegte er leise murmelnd seine Hände. Der Nebel wurde dichter, kompakter und strömte langsam zur Mitte des Tisches. Dort bildete er ein waagerechtes, sich drehendes Rad über der Tischplatte. Der Zauberer wiederholte die lange Formel immer wieder und bewegte seine Finger im Takt dazu. Minute um Minute verging.
    Korbinian schwitzte. Tropfen standen auf seiner Stirn, aber er merkte davon nichts, so tief war er in die Beschwörung versunken. Er war aufgestanden. Jetzt bewegte er die Arme. Sein Murmeln hatte sich zu leisem Reden gesteigert und wurde von Wiederholung zu Wiederholung lauter. Das Nebelrad wurde immer größer und begann langsam pulsierend gelblich zu leuchten.
    Korbinian steigerte sich immer weiter in den Zauberspruch hinein. Der Schweiß rann ihm mittlerweile in kleinen Bächen über das Gesicht. Seine Beschwörung war durch die ganze Bibliothek zu hören und wurde immer lauter. Kleine Blitze zuckten durch den Nebel. Das Rad kreiste immer schneller und erzeugte ein sirrendes hohes Geräusch, das lauter und lauter wurde, je schneller sich das Rad drehte.
    Der Magier war jetzt völlig in Trance. Seine Beschwörungsformel donnerte durch den Raum und wurde von den Wänden als Echo zurückgeworfen. Das Nebelrad rotierte so schnell, dass keine klaren Formen mehr zu erkennen waren. Es leuchtete so hell, dass man an jedem Ort der Bibliothek ohne Kerze oder Fackel ein Buch hätte lesen können. Der Ton, den das Nebelrad erzeugte, war zu einem ohrenbetäubenden Kreischen angeschwollen. Niemand, der bei Verstand war, hätte den Raum im Moment noch freiwillig betreten wollen.
    Die Möbel in der Bibliothek begannen zu zittern. Stühle bewegten sich über den Boden, hier und da fiel ein Buch aus einem Regal.
    Das Kreischen wurde immer lauter, Korbinians Beschwörung war aus den hin- und herpeitschenden Echos nicht mehr herauszuhören. Der ganze Raum war in ein gleißendes Licht getaucht, in dem der Magier kaum noch zu sehen war.
    Dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Das Nebelrad breitete sich als großer Ring mit rasender Geschwindigkeit in alle Richtungen aus. Drang durch Regale, Türen, Fenster, Mauern. Setzte sich außerhalb des Haupthauses als immer größer werdender Kreis fort. Raste durch Wälder, über Felder und war nach weniger als einem Augenblick in der Ferne verschwunden.
     
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    Meara blieb stehen. Ein Kribbeln fuhr ihr über die Haut, und an ihren Armen standen alle Härchen hoch. Ihr Blick schweifte suchend umher. Kein Laut war zu hören, die Luft war aufgeladen wie vor einem Sommergewitter.
     
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    Quentin wachte auf. Ein seltsames Gefühl hatte ihn aus seinen Träumen gerissen. Er lauschte in die Nacht, aber er konnte nichts hören. Er trat aus dem Schutz der Trauerweide und sah sich um.
     
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    Dann war es da!
    Es fegte mit einem lauten Knall dicht über Meara und Quentin hinweg und warf sie beide zu Boden.
    Bevor einer der beiden wusste, was geschehen war, war es schon wieder am Horizont verschwunden. Elektrische Entladungen zuckten als Blitze durch die Luft und zwischen den Ästen, dann war es wieder völlig still.
     
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    Im Speisesaal waren alle verstummt. Einige Gläser waren umgefallen, der Rotwein lief in kleinen Rinnsalen unbeachtet über die Tische. Eigentlich wussten alle, was geschehen war, aber der Zauber, den man am ehesten mit „Eilt herbei!“ übersetzen konnte, hatte einen Effekt, dem sich kein Magier entziehen konnte. Und da Korbinian mit einem Schlag alle Magier und wandernden Gesellen im Land erreichen musste, war die Stärke des Zaubers von immenser Kraft.
    Langsam setzten die Gespräche wieder ein. Da die Wirkung des Zaubers nachließ, sobald man das Dorf betreten hatte, war die magnetische Wirkung auf die anwesenden Magier schnell wieder verflogen.
    Draußen waren alle Lehrlinge, die sich bereits auf dem Weg zum Convenium befanden, instinktiv in Deckung gegangen. Amina und Adina rappelten sich wieder auf. Der Knall war so laut gewesen, dass sie gedacht hatten, das Haupthaus würde in Schutt und Asche liegen. Eine solche Erscheinung hatten sie noch nie gesehen. Merkwürdig war nur, dass alle Gebäude völlig unbeschadet dastanden. So, als wäre nichts passiert. Da alles in Ordnung zu sein schien, machten sie sich mit befremdeten Gesichtern wieder auf den Weg.
     
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    Meara wusste sofort, dass

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