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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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ö rte sie das Klicken der Zentralverrieglung.
    Sie konnte es nicht glauben. Er hatte gewartet, bis sie ausg e stiegen war, und war dann zur ü ck in den Wagen gesprungen, hatte die T ü r zugeworfen und sie wie ein Haustier, das man loswerden wollte, zur ü ckgelassen.
    In der Wildnis ausgesetzt, wo es auf sich selbst gestellt war.
    » Halt, machen Sie die T ü r auf … machen Sie auf! «
    Sie zog an dem Griff und schlug gegen das Fenster. Er lie ß einfach den Motor an und legte einen Gang ein. Im Licht der Armaturenbrettbeleuchtung konnte sie sein Gesicht sehen. Er starrte geradeaus, bem ü ht sie nicht anzusehen.
    Ein paar Meter lief sie noch, sich am T ü rgriff festhaltend, neben dem Wagen her, als dieser holpernd auf dem Feld we n dete. Doch als er den Weg erreichte, auf dem sie gekommen waren, wurde er zu schnell und sie musste loslassen. Er scha l tete die Scheinwerfer erst ein, als er sie ein gutes St ü ck hinter sich gelassen hatte und an Geschwindigkeit gewann. Sie schaute hinter den roten R ü cklichtern her, bis diese von den herabh ä ngenden Zweigen einer Weide verdeckt wurden, die auf der Hinfahrt an ihrem Fenster vorbeigestrichen waren.
    Die Dunkelheit und Stille brach auf einmal mit Macht ü ber sie herein. Dann wurde sie von dem entfernten Ger ä usch einer ins Schloss fallenden Autot ü r zerrissen.
    Einen Moment sp ä ter n ä herte sich ihr ein kleiner Lich t punkt. Jemand mit einer kleinen Taschenlampe kam ohne Hast gem ü tlich ü ber das Feld auf sie zu, wobei der kleine, runde Lichtfleck etwa einen Meter vor ihm auf dem Boden tanzte .
    Tessa stand wie angewurzelt da und wartete ab. Eine H ä lfte von ihr wollte weglaufen, die andere wollte bleiben und die dritte, nun, es gab keine drei H ä lften, also verwarf sie den Gedanken, der darin bestand, dass sie schon wusste, wer da auf sie zukam.
    Inzwischen war es schon zu sp ä t um irgendetwas zu unte r nehmen. Er hatte sie schon fast erreicht. Er war nur noch ein paar Schritte entfernt und richtete den Lichtstrahl in ihr G e sicht. Instinktiv hob sie eine Hand um ihre Augen zu bescha t ten.
    Dann begann er zu sprechen.
    » Hallo Mami. Es hat etwas gedauert, aber jetzt ist es so weit. Endlich alleine. «

83
    H
    ALT! «
    Das Wort schnitt mit unerwarteter Heftigkeit durch die gespannte Atmosph ä re des Kabinettzimmers. Obwohl die Stimme aus dem Lautsprecher nicht lauter war als zuvor, er schien sie lauter. In der Aufforderung lag eine neue Form von Dringlichkeit.
    Jonathan Syme reagierte als Erster.
    » Entschuldigung, aber wir verstehen nicht. «
    » Sie muss nicht sterben. Ich muss mit ihr sprechen. Sie darf nicht sterben. «
    Alle Anwesenden in dem Raum blickten sich an. Obwohl der Premierminister die pers ö nliche Verantwortung f ü r die schreckliche Entscheidung, die er gezwungen gewesen war zu f ä llen, ü bernommen hatte, steckten sie doch auf einer niederen Ebene alle mit drin und f ü hlten sich als Politiker, deren wic h tigstes Ziel ihre weitere Karriere war, durch die unfreiwillige Mitschuld betroffen.
    Mit der pl ö tzlichen Zur ü cknahme des Befehls, den sie alle als absolut und nicht zu ä ndern angesehen hatten, schreckten sie auf, als ob man sie in eine Falle gelockt h ä tte, sodass ihre Handlungen oder der Verzicht darauf auf einmal in einem verurteilenswerten Licht erscheinen k ö nnten.
    » Entschuldigung, k ö nnten Sie das bitte erkl ä ren « , bat Jon a than. » Wir haben Ihre Befehle befolgt. Ä ndern Sie nun diese Befehle? «
    » Sie muss nicht sterben! SIE MUSS NICHT STERBEN! «
    Der Major steuerte seinen Wagen durch das Einbahnstr a ß ensystem in Richtung der Polizeiwache von St. Aldate, als sein Handy gesch ä ftig zu klingeln begann. Das Ger ä t war ein technisches Wunderwerk, dazu in der Lage mehrere Anrufe gleichzeitig zu empfangen und in diesem Fall waren es drei. Einer kam von seinem B ü ro in Whitehall, einer von dem Diensthabenden, der als Verbindungsmann zwischen seinem B ü ro, Downing Street und den ö rtlichen Polizeibeh ö rden fu n gierte und einer kam direkt von Jonathan Syme aus der Do w ning Street. Er h ö rte einige Augenblicke zu, nach denen er feststellte, dass er ganz automatisch weitergefahren war ohne sich sp ä ter daran erinnern zu k ö nnen.
    » Oh mein Gott! « , war sein ganzer Kommentar, den er einige Male zwischen unbeweglichen Lippen hervorstie ß .
    Eine Gruppe von Nachtschw ä rmern unterbrach ihre Unte r haltung und schaute zu, wie der elegante, gl ä nzende Wagen pl ö

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