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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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waren in der Luft, bevor sie im Institut ankam. So musste er es g e plant haben. Keinen Gedanken hatte er daran verschwendet, dass sie einen Schock wie diesen besser in ihrer Wohnung als an ihrem Arbeitsplatz verdauen k ö nnte. Darauf w ä re er nie gekommen.
    Wie wenig er sie verstand. Wie wenig er an sie dachte. Und, so kam sie schlie ß lich zu dem Schluss, wie wenig es sie b e r ü hrte. Sie zerkn ü llte den Brief in ihrer Faust zu einer kleinen Kugel und fragte sich, was sie damit machen sollte. Sie steckte ihn tief in die Tasche ihrer langen, lose fallenden Jacke. Dann fragte sie sich, was sie selbst jetzt anfangen sollte.
    Verdammt, sie w ü rde hineingehen und arbeiten. Das war immer noch das beste Mittel. Wenn sie jemand fragen w ü rde, was mit Ostern sei, was ziemlich sicher war, oder die Bretagne erw ä hnte, da sie ihren Freunden davon erz ä hlt hatte, w ü rde sie nur entgegnen, dass sich ihre Pl ä ne ge ä ndert h ä tten. Mehr w ü rde sie nicht sagen. Das ging keinen au ß er sie etwas an.
    Genau wie ihr Kind. Das ging auch niemanden au ß er sie etwas an. Sie war innerlich vorbereitet gewesen, blo ß nicht darauf, dass die Entscheidung so schnell fallen w ü rde.
    Nun gut, es war geschehen. Und die Geschichte mit Philip lag hinter ihr. Er h ä tte sowieso keinen guten Vater abgegeben. Die Vorstellung war l ä cherlich. Sie und ihr Kind w ü rden sehr gut ohne ihn auskommen.
    Sie machte die Wagent ü r mit einer energischen Bewegung zu, schloss ab und warf einen entschlossenen Blick ü ber den Kiesweg hin ü ber zum Institut. Sie z ö gerte nur einen Moment. Jemand, der sie beobachtet h ä tte, w ä re zu dem Schluss g e kommen, dass sie versuchte sich an etwas zu erinnern, das sie vielleicht vergessen hatte.
    In Wirklichkeit fragte sie sich in diesem Moment, ob sie, Tessa Lambert, einer der kl ü gsten K ö pfe an dieser Universit ä t voller heller K ö pfe, in der Lage war f ü r ein hilfloses Kind zu sorgen .

2
    S PECIALAGENT TIM KELLY sp ä hte aus dem Hubschra u ber, als dieser hinter den H ü geln von Malibu mit dem Landeanflug begann. Er konnte bereits die Ansammlung von Fahrzeugen am Tatort erkennen und das Zelt, unter dem sich die Leiche befand.
    Augenblicke sp ä ter befand er sich zusammen mit Lieut e nant Jack Fischl von der Polizei Los Angeles und Bernie Me y er, dem Gerichtsmediziner, innerhalb des Zeltes.
    » Zwei Jungs aus Pepperdine haben sie heute morgen beim Joggen gefunden « , erkl ä rte Jack Fischl und deutete mit dem Daumen in die ungef ä hre Richtung des Universit ä tsgel ä ndes. » Sie haben ein paar Kojoten aufgescheucht, die gerade dabei waren zu fr ü hst ü cken. Schwer zu sagen, wie viel auf das Ko n to der Kojoten und wie viel auf sein Konto geht. «
    Tim schaute auf die Reste dessen herab, was einmal eine junge Frau gewesen war, und eine attraktive, wenn man sie mit den anderen Opfern verglich. Nicht, dass diese, als man sie gefunden hatte, einen besseren Anblick geboten h ä tten als diese Frau hier, doch nachdem man sie identifiziert und Fotos von ihnen verglichen hatte, war klar geworden, dass er hinter einem bestimmten Typ von Frau her war. Sie war wei ß , Ende zwanzig bis Anfang drei ß ig, nicht dick, aber mit ausgepr ä gter Figur. Die Schamhaftigkeit, die in den bleichen Stellen zum Ausdruck kam, die der Bikini dort zur ü ckgelassen hatte, wo die Sonne ihre Haut nicht hatte br ä unen k ö nnen, war eine Verh ö hnung angesichts der Perversit ä t ihres Todes. Sie war sein siebtes Opfer in achtzehn Monaten. Wie vorauszusehen war, wurde er vo n der Presse schon als der › Rip per von Los Angeles ‹ bezeichnet.
    Bernie Meyer drehte den K ö rper auf die Seite um die dun k len Flecken auf dem totenbleichen R ü cken zu untersuchen. Die Leichenstarre hatte schon eingesetzt und Tim bemerkte, dass die wie blaue Flecken aussehenden Stellen, wo sich unter der Haut das Blut gesammelt hatte, nicht mit den Stellen ü berei n stimmten, an denen der K ö rper auf dem trockenen, unebenen Boden gelegen hatte. Wie die anderen war sie irgendwo a n ders get ö tet und dann hierher gebracht worden.
    » Ich w ü rde sagen, seit zw ö lf bis f ü nfzehn Stunden tot « , e r kl ä rte Bernie in seinem sachlichen Ton. Man war von der san f ten Stimme, die aus einem kugelf ö rmigen, kahlen Kopf e r klang, der auf einer st ä mmigen Gestalt sa ß , ü berrascht. » E r w ü rgt, dann hierher gebracht, bevor die Leichenstarre einset z te, ungef ä hr zwischen Mitternacht

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