Der 8. Tag
und drei Uhr morgens. Mehr kann ich nicht sagen, bevor ich sie nicht auf dem Tisch hatte. «
Tim wusste, wenn der Killer wie in allen anderen F ä llen vorgegangen w ä re, dann w ü rde selbst dabei nicht mehr h e rauskommen. Keine der Autopsien hatte irgendwelche A n haltspunkte gebracht, keinen Samen, kein Blut oder Gewebe. Sie hatten nichts, an was sie sich halten konnten, au ß er Ps y chogrammen, aber keine Spuren und keine Verd ä chtigen.
Jack Fischl duckte sich um aus dem abgedeckten Raum zu kommen, in dem es nach Tod roch, und Tim folgte ihm. In der Seebrise, die vom Pazifik her ü berwehte, atmeten sie beide tief durch. Ü ber den gesamten Bereich verteilt war die Spurens i cherung dabei, den Boden mit der Lupe abzusuchen und alles aufzusammeln, von Zigarettenkippen bis zu Kn ö pfen, Streic h holzbriefchen und Haaren. Dabei waren sie immer auf der Suche nach irgendeinem weichen St ü ck Erde, in dem sich vielleicht ein Reifen- oder Schuhabdruck befand. Doch die Chancen so etwas hier zu finden standen schlecht.
Jack Fischl steckte sich eine Zigarette an und bot dem g e langweilten Fotografen, der auf seinem Kamerakoffer sa ß und abwartete, ob er noch gebraucht w ü rde, eine an. Dann blickte er mit einem hilflosen Achselzucken zu Tim hin ü ber. Tim konnte den Polizisten in den mittleren Jahren, dessen Bew e gungen stets verhalten waren, gut leiden. Die Beziehungen zwischen dem FBI und den ö rtlichen Polizeibeh ö rden gestalt e ten sich nicht immer einfach, doch Jack hatte den R ü cken frei und keine alten Rechnungen zu begleichen.
» Wenn du nicht willst, dann brauchst du nicht hier zu wa r ten « , teilte er Tim mit. » Sobald wir etwas gefunden haben, faxe ich es dir zu. «
» Bevor ich keine Identifizierung der Leiche habe, kann ich nicht viel unternehmen « , gab Tim mit einem Blick auf seine Uhr zur ü ck. » Es ist immer noch ziemlich fr ü h f ü r eine Ve r misstenanzeige. «
» Was Neues in der Abh ö rsache? «
» Gemach, gemach, gemach « , erkl ä rte er in feierlichem To n fall und sch ü ttelte den Kopf.
Jack nickte mitf ü hlend. Beide wussten, um was es ging. E i ne Abh ö rgenehmigung ü ber die Staatsgrenzen hinweg, ganz zu schweigen von internationalen Verbindungen, war u n glaublich schwer zu bekommen und einzurichten. Das Pr o blem in diesem Fall war, dass die Telefon ü berwachung ihre beste, wenn nicht sogar einzige M ö glichkeit war.
Die ersten beiden Opfer des M ö rders waren bei derselben Computerpartnervermittlung registriert gewesen, was die Polizei glauben lie ß , der Fall w ä re relativ problemlos zu l ö sen. Doch nachdem jeder einzelne Mann, der Zugang zu den D a tenbanken hatte, ü berpr ü ft worden war und sich dabei kein Verd ä chtiger herauskristallisiert hatte, war ihnen klar gewo r den, dass es nicht so einfach werden w ü rde.
Dann war es Fischl, der die Idee mit dem Abh ö ren hatte um herauszufinden, ob ein Computerhacker sich unrechtm äß ig in die Datenbanken einschlich; und nat ü rlich fanden sie einen. Doch ihre Freude war von kurzer Dauer. Der Hacker hatte sich ü ber das Internet eingeschlichen und das war der Punkt, an dem das FBI ins Spiel kam.
Das FBI hatte herausgefunden, dass der Hacker von intern a tionaler Ebene in das nationale Netz kam, sodass an diesem Punkt die Spur sich in geometrischer Progression zu einer erschreckend gro ß en Zahl von M ö glichkeiten vervielf ä ltigte, von denen jede einzelne sich hinter einer Mauer von legalen Schutzvorschriften und politischen Vorbehalten verstecken konnte. Zu dem Zeitpunkt, als sich die Gr öß e des Problems abzeichnete, hatte man es mit vier Morden zu tun, alle im Gro ß raum Los Angeles.
Logisch gesehen musste der M ö rder in Los Angeles leben, doch ihn um die ganze Welt zur ü ck zu seiner H ö hle irgendwo hier in einer Region mit gut achtzehn Millionen Einwohnern zu verfolgen h ä tte selbst Superman ü berfordert, weit mehr Specialagent Tim Kelly.
Als sich der Hubschrauber wieder in die L ü fte erhob und in s ü d ö stlicher Richtung nach Westwood zum FBI-Geb ä ude flog, schaute Tim mit wachsender Niedergeschlagenheit auf den im Dunst liegenden Teppich der Gro ß stadt unter ihm. An dieser Stadt war etwas Unnat ü rliches. Sie hatte sich in einer W ü ste, am Rand einer Erdbebenlinie ausgebreitet, wo es eigentlich keine Stadt geben sollte. Dass es hier mehr als die ü bliche Anzahl von Verr ü ckten und Ausgeflippten geben musste, war irgendwie zu erwarten. Doch was
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