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der Agentenschreck

der Agentenschreck

Titel: der Agentenschreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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vor dem Hotel Rila vor. Mrs. Pollifax führte Georgi zum
    Personaleingang. »Assen Radev kommt mit uns. Ich habe ihn soeben angemustert.«
    »Bora«, murmelte Georgi respektvoll. »Du bist wirklich wie Hexe. Aber er muß Augen verbinden, sonst findet er uns wieder. Dein Schal, wenn gefällig?«
    »Gut. Und was ist mit Mrs. Bemish?«
    »Ist seit Stunden bei uns und erzählt uns viel Wichtiges. Diese Frau hat Mut. Gestern abend sie geht drittes Stockwerk Panchevsky-Institut — schwer verboten, verstehen? und schaut.
    Die Aufseher sehr böse, aber sie sagte: ›Das ist Petrovs Sohn.‹«
    »Ich bin ja so froh, daß wir bei ihr waren«, sagte Debby.
    Radev kletterte in den Wagen und ließ sich mürrisch gefallen, daß ihm die Augen verbunden wurden. Vor dem Magazin flüsterte Georgi: »Du hast Gesichtsstrümpfe?«
    Mrs. Pollifax gab ihm vier Paar Strümpfe, und er eilte voraus.
    Als sie, Debby und Radev den Raum hinter dem Heizkessel betraten, waren die Gesichter
    ihrer Freunde zur Unkenntlichkeit entstellt: Plattgedrückte Nasen, verzerrte Münder und von den Strümpfen verdeckte Kinnpartien sahen ihnen entgegen. Mrs. Pollifax nahm Radev die
    Augenbinde ab. »Idioten!« fluchte er.
    »Holt Mrs. Bemish«, sagte Tsanko und schob eine große Preßspanplatte gegen die Wand.
    Dann trat er zurück. Die Tafel enthielt eine große Skizze des Panchevsky-Instituts. »Guten Abend«, sagte Tsanko mit einer Verbeugung. »Sehe ich unheimlich aus? Sie sehen, wir
    waren sehr fleißig.«
    »Guten Abend, Tsanko. Auch wir sind fleißig gewesen. Das hier ist Assen Radev, der einen Aufseher vom Panchevsky-Institut kennt.«
    »Großartig!«
    »Einer fehlt«, stellte sie fest.
    »Volko — er hat heute die Feuerwerkskörper zerlegt und arbeitet Formeln aus. Das ist sehr wichtig. Ah, Mrs. Bemish.«
    Georgi hatte Mrs. Bemish gebracht. Sie wirkte ängstlich, sah aber sofort erleichtert aus, als sie Mrs. Pollifax und Debby bemerkte. »Sie glauben, ich kann etwas tun«, flüsterte sie Mrs.
    Pollifax zu. »Ist das möglich?«
    »Ah, hier ist Volko. Fangen wir an«, sagte Tsanko. »Bitte, alles Platz nehmen. Bitte, die Sitzung ist eröffnet«, sagte er feierlich. »Wir wollen die Erstürmung des Instituts erörtern.«
    »Wir sollten den Unsinn sein lassen und lieber in einen eleganten Nachtklub gehen«, meinte Boris verdrossen.
    Tsanko neigte sich vor und faßte ihn liebevoll an der Schulter.
    Dann richtete er sich auf und sagte: »Vielleicht sollte ich endlich sagen, daß Boris wegen seiner vorlauten Zunge schon zweimal im Gefängnis war. Von den letzten sechzehn Jahren
    hat er wegen seiner Darstellung von geschichtlichen Ereignissen, die nicht in den
    bulgarischen Lehrbüchern stehen, acht Jahre hinter Gefängnismauern verbracht. Trotzdem
    scheut er nicht davor zurück, uns zu helfen.«
    »Benehme ich mich wirklich so schlecht, daß du das erwähnen mußtest?« fragte Boris
    finster.
    »Ganz schlecht«, sagte Tsanko ernst.
    Boris lächelte, und dabei erhellte sich sein Gesicht. »Dann will ich den Mund halten. Als Geschichtsprofessor sehne ich mich immer danach, Geschichte mitzuerleben. Bitte, laß dich nicht stören.«
    Tsanko nickte. »Mrs. Bemish hat uns Gutes und Schlechtes mitgeteilt. Wir hatten leider nur schlechte Nachrichten für sie.
    Wir haben ihr gesagt, daß ihr Mann tot ist. Nachdem wir dafür verantwortlich sind, ist es nur gerecht, wenn wir ihr einen Paß geben, mit dem sie Bulgarien verlassen kann, wenn unser Abenteuer glücklich überstanden ist. Einverstanden?... Hier haben wir nun einen Grundriß, den wir nach ihren wertvollen Informationen gezeichnet haben.«
    Alle Blicke wandten sich der Skizze zu. »Die schlechte Nachricht ist folgende«, setzte
    Tsanko fort. »Unsere bulgarischen Freunde sind hier« — er zeigte auf das erste Stockwerk an der Südseite. »Philip Trenda ist am entgegengesetzten Ende des Gefängnisses
    untergebracht, hoch oben, im dritten Stockwerk.«
    »Uff!« zischte Debby.
    Sie sahen Mrs. Pollifax vorwurfsvoll an. »Und wie lautet die gute Nachricht?« fragte sie ungerührt.
    »Die Mauer ist leer«, sagte Mrs. Bemish. »Nur ein einziger geht rund und rund. Es ist
    Urlaubszeit. Die Arbeiter fahren nach Varna. Diese Woche sieben Posten fort.«
    »Dann sind die Schilderhäuschen gar nicht besetzt?«
    Mrs. Bemish nickte.
    »Gesegneter Leichtsinn«, murmelte Mrs. Pollifax erfreut.
    »Wie sieht der Plan aus?« ergriff Assen Radev zum erstenmal das Wort.
    »Den wollen wir eben jetzt aufstellen«, sagte Mrs.

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