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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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rundlichen Geheimdienstmitarbeiter zum Tisch und blieb neben ihm stehen. »Sagen Sie uns bitte, was Ihre Ermittlungen ergeben haben.« Mit seiner sanften, vollkommen ausdruckslosen Stimme legte Pan das ganze Komplott dar, von dem Moment an, in dem Donk & LaPierre mit dem Vorschlag zu dem illegalen Geschäft an Yu Yongfu herangetreten war, über Li Aorongs und Wei Gaofans Beteiligung bis hin zu Jon Smiths Übergabe des einzigen noch existierenden Ladeverzeichnisses an Pan, der es von Dazu an den Ständigen Ausschuss gefaxt hatte.
    Wei Gaofans hartes Gesicht erbleichte. Trotzdem brummte er: »Nachdem uns erst vor einer Stunde die Nachricht von Li Aorongs tragischem Tod erreicht hat, scheint es, als wären alle der von Major Pan genannten Personen tot. Außer mir natürlich. Ich leugne kategorisch …«
    Pan sah Wei unverwandt an. »Nicht alle von ihnen sind tot. Li Kuonyi – ohne Vater und Gatten – ist am Leben. Viele von Feng Duns Männern haben überlebt. Auch der Infanteriehauptmann ist selbstverständlich noch am Leben, ebenso wie Ihr Freund, der General, der den Hauptmann damit beauftragt hat, Feng Dun bei der Wiederbeschaffung des Manifests zu helfen. Von ihnen allen liegen mir rechtskräftige Aussagen vor.« Einen Augenblick blieb Wei Gaofan vollkommen reglos. Seine Gesichtszüge schienen zu entgleisen, aber die Zähne hatte er fest aufeinander gebissen. »Niu Jianxing hat sie dazu angestiftet, zu lügen!«
»Nein«, sagte der Generalsekretär nachdenklich und betrachtete Wei, als sähe er ihn zum ersten Mal. »Hier gibt es nur einen Lügner.« Plötzlich kehrte wieder Farbe in Weis Gesicht zurück.
    »Niu Jianxing und der Generalsekretär treiben China in den Untergang«, erklärte er, an seine Kollegen gewandt.
    »Was Yu Yongfu getan hat, ist das beste Beispiel für die Krankheit, die sie in die Volksrepublik einschleppen wollen. Was ich getan habe, war, Ihnen und der Partei vor Augen zu führen, was aus der großen Revolution unserer Väter geworden ist. Aus der Revolution Mao Zedongs, Zhou Enlais, Chu Tehs und Deng Xiaopings. Ich werde nicht zurücktreten. Ich werde mit all denen, die einer Meinung mit mir sind, den Saal verlassen, und dann werden wir sehen, wen die Partei unterstützt!« Er erhob seinen mächtigen Körper und stelzte auf seinen dünnen Beinen zur Tür. Dort blieb er einen Moment stehen, die Tür halb offen, den Rücken den Kollegen zugekehrt, wartend. Niemand folgte ihm.
    Der Generalsekretär seufzte. »Morgen werde ich einen Beschluss des Zentralkomitees und des Politbüros beantragen. Sie werden aller Posten, aller Vorrechte und aller Ehren enthoben. Sie werden aus der Partei ausgestoßen werden, Wei Gaofan.«
»Außer«, schlug Niu Jianxing vor, »Sie ziehen es vor, das zu tun, was Li Aorong seinem Schwiegersohn nahe gelegt hat. Aber Sie müssen rasch handeln.«
»Sie könnten an Ihre Familie denken«, fügte der Generalsekretär hinzu, aber es hörte sich nicht hoffnungsvoll an.
    Wei blieb weiter stumm an der Tür stehen. Erledigt.
    Dann nickte er und ging hinaus.
    Montag, 18. September - Washington, D.C.
    Vier Stunden nachdem die verbotenen Chemikalien an Bord der Empress entdeckt und vernichtet worden waren, bat Charles Ouray Vizepräsident Brandon Erikson zu einer Besprechung mit dem Präsidenten. Dann erteilte er telefonische Anweisung, die Air Force One für einen Flug an die Westküste startklar zu machen, nahm einen Anruf Botschafter Wus entgegen, der gerade in die Botschaft in der Connecticut Avenue zurückgekehrt war, und ging in den Situation Room hinunter, wo Präsident Castilla mit seiner Frau telefonierte.
    »Die Sache hat ein ausgesprochen gutes Ende genommen, Cassie«, sagte der Präsident gerade. Sobald er Ouray den Kopf zur Tür hereinstecken sah, winkte er ihn nach drinnen. »Glaubst du, du wirst es schaffen, Schatz? Tut mir Leid, dass du deswegen das Abendessen in Oaxaca absagen musst, aber … ja, ich weiß, dass du genauso gespannt bist wie ich. Und die Kinder? Sehr gut! Sehr gut! Dann sehen wir uns ja alle.« Er legte freudestrahlend auf.
    Ouray wartete, bis ihn der Präsident wieder ansah. Als er es tat, meldete er: »Der Botschafter hat angerufen, Mr. President. Er wollte Ihnen offiziell danken, und er hat mir eine Nachricht von Niu Jianxing übermittelt – der Eule.«
»Das ist aber nett. Wie lautet diese Nachricht?«
»Niu lässt Sie grüßen und verleiht der Hoffnung Ausdruck, Sie möchten sich weiterhin robuster Gesundheit erfreuen.« Der Präsident

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