Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Amerikaner - The American

Der Amerikaner - The American

Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
Vom Netzwerk:
Einrichtung von Checkpoints an den Hauptstraßen würde mindestens eine Stunde beanspruchen.«
    »Außerdem, was sollten wir den Leuten erzählen, die die Fahrzeuge kontrollieren würden?«, fragte Landrieu. »Ich möchte
Sie noch einmal daran erinnern, dass dem Präsidenten sehr viel daran gelegen ist, dass wir diese Geschichte äußerst diskret behandeln. Wenn wir Straßensperren um die Hauptstadt herum errichten, werden hunderte von Menschen ahnen, was los ist. So eine Maßnahme ist völlig inakzeptabel.«
    »Bei allem Respekt, Sir, ich denke, wir haben bereits den Punkt überschritten, wo wir uns noch um Publicity Sorgen machen müssten. Wenn wir so viel Energie darauf verwenden, Stillschweigen zu bewahren, verschaffen wir nur Vanderveen einen Vorteil.«
    Kealey zuckte zusammen, als er Kharmais unerwartete Bemerkung hörte, und wartete auf die unvermeidliche Zurechtweisung.
    Patrick Landrieu richtete sich auf seinem Stuhl auf und blickte die junge Frau am anderen Ende des Tisches an. »Es tut mir Leid, Miss, aber ich kenne Ihren Namen nicht.«
    »Naomi Kharmai, Sir. Ich arbeite für …«
    »Die CIA, schon klar. Ich selbst war mehr als zwanzig Jahre dort tätig. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Miss Kharmai, denke aber, dass Sie den Ernst der Lage aufgrund Ihrer begrenzten Erfahrung nicht richtig einschätzen können.« Damit wandte er seine Aufmerksamkeit abrupt wieder den anderen zu. »Also, falls noch jemand vernünftige Vorschläge hat …«
    Als Kealey Kharmai einen schnellen Blick zuwarf, sah er sie zusammengesunken auf ihrem Stuhl sitzen. Sie hatte den Blick zu Boden geschlagen, und ihre Wangen waren knallrot.
    »Entschuldigen Sie, Sir.«
    Landrieu schaute auf, zugleich überrascht und verärgert. »Ja?«
    »Wissen Sie, wer ich bin, Sir?«

    Landrieu zögerte, was den anderen Anwesenden nicht entging. »Allerdings, Mr Kealey.«
    »Ich würde gern darauf hinweisen, dass wir nur deshalb hier sitzen, weil Miss Kharmai diesen Namen herausgefunden hat. Wenn sie etwas zu sagen hat, wird es sich bestimmt lohnen, ihr Gehör zu schenken.«
    Wenn Landrieu ein kompromissbereiter Mann gewesen wäre, dem an der Wahrung einer positiven Atmosphäre lag, hätte er Kealeys Bemerkung wahrscheinlich mit einem Achselzucken abgetan. Da er aber ein anderes Naturell hatte, polterte er los. »Ich bin sicher, dass wir alle sehr dankbar sind für Miss Kharmais Einwand, glaube aber nicht, dass wir Zeit haben für …«
    »Ich meine es ernst.«
    Jetzt blickte Landrieu in das kälteste Augenpaar, das er je gesehen hatte. Er wollte etwas sagen, entschied sich aber dagegen. Kurzzeitig dachte er darüber nach, ob das, was er in Kealeys Augen zu sehen meinte, zum Teil das Produkt seiner Einbildungskraft sein konnte. Aufgrund seiner früheren Posten bei der CIA hatte er immer noch beste Beziehungen zur Führungsetage des Geheimdienstes. Er wusste alles über den Mann, der hier vor ihm saß.
    Patrick Landrieu schluckte seinen Stolz herunter und räusperte sich. Als er dann sprach, waren seine Worte, obwohl in dem Raum verdutztes Schweigen herrschte, kaum zu verstehen. »Natürlich, Miss Kharmai, wenn Sie Vorschläge haben, sind wir nur zu glücklich, sie zu hören.«
    Selbst geschockt über die plötzliche Wendung, gelang es Kharmai gerade noch, sich zu sammeln und eine aufrechte Sitzhaltung einzunehmen. »Vielen Dank, Sir. Ich gebe zu, dass sich die politischen Implikationen eines weiteren Bombenanschlags, zumal während eines so wichtigen Staatsbesuchs, meiner Beurteilung
entziehen. Zugleich dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass hier nicht nur das Leben unseres Präsidenten auf dem Spiel steht. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass sehr viele Menschen sterben werden, wenn es Vanderveen gelingen sollte, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Wie Sie anhand der Kopien des Führerscheins alle gesehen haben, hat er sich in der Rolle des Timothy Nichols mit minimalen kosmetischen Veränderungen begnügt. Wir können wohl davon ausgehen, dass er mittlerweile in eine andere Identität geschlüpft ist und sich diesmal mehr Mühe gegeben hat, sein Äußeres für das Endstadium seiner Operation zu verändern. Gesetzt den Fall, dies ist das Endstadium.«
    Kharmais Worte wurden mit einem unglücklichen Stimmengemurmel quittiert.
    »Falls Vanderveen sich noch auf der Farm aufhält, haben wir nichts zu verlieren, wenn wir sofort handeln. Ist er dagegen bereits verschwunden, müssen wir auch das so schnell wie möglich in Erfahrung

Weitere Kostenlose Bücher