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Der Angstmacher

Der Angstmacher

Titel: Der Angstmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich teilen, Gerard.«
    »Nein!« Er stemmte sie weg, doch sie warf sich schnell wieder an ihn.
    »Es ist nicht so, wie du denkst, Liebster. Wer mich will, der muß auch ihm gehorchen - Schaazar. Hast du ihn schon gespürt?«
    Dubois nickte. »Durch die Musik«, hauchte er. »Der Harfenklang hat zu mir gesprochen.«
    »Nun ist er frei. Du, er und ich. Bist du dazu bereit?«
    »Sofort!«
    Nach dieser Antwort schwieg auch das Mädchen. Dafür erklangen andere Geräusche auf.
    Das furchtbare Stöhnen, Ächzen und Schmatzen, begleitet von einem Rumoren, so daß unter meinen Füßen das Holz anfing zu vibrieren. Steckte etwas in den Bohlen?
    Auszuschließen war nichts.
    »Hörst du ihn?« fragte Sally.
    »Ich spüre ihn.«
    »Dann nimm ihn auf. Zeig ihm, daß du bereit bist, mich mit ihm zu teilen!«
    Dubois schaute sich um. Mich übersah er einfach. Für sie stellte ich keine Gefahr mehr dar. »Was soll ich tun, Sally?«
    Sie ließ eine Hand auf seiner Schulter liegen. Mit der anderen deutete sie gegen den Kamin. »Geh dorthin und warte ab. Stell dich vor den Kamin. Er wird es zu schätzen wissen.«
    Ich wollte schon dagegen sprechen, sah aber ein, daß es keinen Sinn hatte, denn Gérard Dubois befand sich bereits auf dem Weg. Und er ging auch die letzten beiden Schritte.
    Mir wandte er den Rücken zu, und ich wollte von Sally erfahren, was es zu bdeuten hatte.
    »Hör auf, Sinclair!« flüsterte sie scharf. »Du darfst uns nicht stören. Gleich ist es soweit…«
    Es paßte mir überhaupt nicht, in die Rolle des Inaktiven gedrängt zu sein, aber aktiv konnte ich erst werden, wenn tatsächlich etwas Einschneidendes geschah. Das war bisher nicht der Fall gewesen. Noch immer stand Dubois vor dem Kamin, ohne sich zu rühren. Er wirkte wie ein lebendes Standbild, das auf irgendein Ereignis wartete. Schaazar sollte kommen.
    Noch hörten wir ihn nur.
    Ein tiefes Jaulen schien aus den Wänden des Hauses zu dringen, das Heulen eines waidwund geschossenen Hundes, zu vergleichen mit dem scharfen Einatmen eines Monsters.
    Angst breitete sich aus.
    Sally hatte von ihrem Angstmacher gesprochen, vor dem sie plötzlich so etwas wie Furcht empfand, denn ihr Gesicht hatte sich mit einer Gänsehaut überzogen, und sie schaute mit furchtsamen Blicken in Richtung Kamin.
    Ich holte mein Kreuz hervor. Auch die Beretta mit den geweihten Silberkugeln steckte griffbereit im Halfter.
    Da geschah es.
    Das knurrende Röcheln verwandelte sich in einen Schrei, der von einer langgestreckten Wolke begleitet wurde, die aus der Kaminöffnung drang und gegen Dubois jagte. Der riß den Mund zum Schrei auf. Genau das war sein Fehler, denn die Wolke hatte sich diesen Weg gesucht und fegte durch den offenen Mund in den Körper hinein. Ich war einfach zu langsam, um noch etwas erreichen zu können. Zwar warf ich mich noch vor, bekam dabei den Jacken Stoff des Mannes zu fassen, da aber hatte er sich bereits — ob freiwillig oder nicht — auf die Zehenspitzen gestellt und bekam den Druck nach vorn. Gleichzeitig riß ihm die neue Kraft die Beine unter dem Oberkörper weg. Er kippte nach vorn, auf die Öffnung des Kamins zu und wurde von einem spiralförmigen Sog durch die Öffnung in die Höhe gerissen, wobei er meinen Blicken entschwand.
    Ich fuhr herum.
    Sally Saler starrte mich an, auf ihrem Gesicht lag ein verklärtes Lächeln.
    »Jetzt ist es geschehen!« flüsterte sie. »Jetzt ist es geschehen. Jawohl…«
    Ich packte zu, schüttelte sie durch und hatte dabei das Gefühl, den steif gewordenen Körper einer Toten zu berühren. »Was ist geschehen?« brüllte ich. »Was zum Teufel?«
    »Teufel!« kreischte sie und wollte sich aus meinem Griff drehen, was ich nicht zuließ. »Wo ist Dubois?«
    »Bei ihm. Er und Schaazar, sie werden mich beide lieben. Wie ich es versprochen habe.«
    »Ist er tot?«
    »Nein, er lebt. Der Angstmacher wird kommen. Gleich hörst du ihn, gleich…«
    Ich ließ sie los. Es hatte keinen Sinn, weiterhin zu versuchen, exakte Antworten von ihr zu bekommen. Sie reagierte einfach nicht darauf und zeigte sich verstockt.
    Wahrscheinlich hatte alles so kommen müssen, um diesen alten Fluch aus dem Land der Pharaonen zu erfüllen.
    Ich wurde wieder etwas ruhiger. Mein Blick fiel auf die Saiten der Harfe. Zitterten sie, oder täuschte ich mich?
    Sally bewegte sich. Sie lächelte. Als sie zur Tür ging. »Du kannst bleiben«, sagte sie zu mir. »Du kannst…«
    Da hörte ich die Schreie von draußen. Blitzschnell und noch vor Sally war ich an

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