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Der Angstmacher

Der Angstmacher

Titel: Der Angstmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versammelt hatten. Welcher Grund sie herführte, darüber konnte ich nur raten. Sie gingen auch nicht weiter, sondern bauten sich in ungefähr fünf Schritten Entfernung vor der Tür auf.
    In der Dunkelheit wirkten sie wie eine ruhige, kompakte Masse, in der allerdings schon die Lunte brannte, so daß die Masse jeden Augenblick explodieren konnte.
    Da der Kerzenschein auch einen Teil des offenen Türrechtecks ausfüllte, mußten sie mich gesehen haben.
    Nur gingen sie darauf nicht ein. Sie blieben einfach stehen und warteten darauf, ob ich etwas gegen sie unternehmen würde. Eine Nacht des Blutes, hatte Sally versprochen. Sollte auch das Blut dieser Menschen fließen?
    Ich drehte den Kopf, um Sally anschauen zu können. »Weshalb sind sie gekommen?« fragte ich.
    »Sie wollten es, sie mußten kommen, denn sie haben den Klang der Harfe vernommen. Er hat sie hergelockt.«
    »Und weiter?«
    »Jetzt warten sie.«
    »Auf ihren Tod?« fragte ich scharf.
    Sally lächelte leise. »Wenn du so willst, ja. Aber sie werden auch überleben können, wenn sie sich auf die Seite des großen Schaazar stellen. So einfach ist das.«
    Ja, es war einfach, trotzdem kompliziert, weil sich die Gruppe verändert hatte. Ich glaubte nicht, daß sie auf mich hören würde, und versuchte es wider meine Überzeugung. »Geht!« rief ich ihnen zu. »Geht wieder zurück in das Haus. Schließt euch ein. Hier habt ihr nichts verloren! Hört ihr!« Ich hatte sehr drängend gesprochen. Bestimmt war ich auch verstanden worden, aber sie taten nichts dergleichen. Die Gruppe blieb stehen, und das Mädchen gab seinen Kommentar ab.
    »Du kannst sie nicht überzeugen, Sinclair. Sie haben sich einmal für eine Seite entschlossen, und die heißt Schaazar.«
    Ich konnte nichts dagegen sagen. Um sie von ihrem Bann befreien zu können, mußte ich Schaazar vernichten, der jedoch zeigte sich nicht. Ich hörte auch nichts von ihm, er hielt sich mit seinen schaurigen und angsteinflößenden Geräuschen sehr zurück. Was tun?
    Bevor mir eine Idee kam, übernahm ein anderer aus den Reihen der Musiker die Initiative. Es war ein junger, dunkelhaariger Mann aus Frankreich. Wenn mich nicht alles täuscht, hieß er Dubois. Er stand ziemlich vorn in der Reihe und löste sich aus dem Pulk. Ich wich um keinen Millimeter zur Seite, als er direkt auf das Haus zuging, wo ich ihm den Eingang versperrte und mit eingezogenem Kopfstand.
    Vor mir blieb er stehen. Obwohl er dunkle Pupillen besaß, leuchteten seine Augen in der Finsternis. Ich spürte genau die Strömung der Feindschaft, die sich zwischen uns aufgebaut hatte.
    »Was willst du?« fragte ich ihn.
    »Hinein!«
    »Wozu?«
    »Ich will zu ihr. Ich liebe Sally, und deshalb wirst du mich auch nicht aufhalten können.«
    »Es ist viel zu gefährlich. Sie ist es zudem nicht wert, von dir geliebt zu werden. Geh zurück zu den anderen und…«
    »Nein!« Diesmal schrie er, und seine Antwort klang sehr böse. Ich hörte hinter mir die Schritte des Mädchens und drehte mich um. Steif wie ein Zombie kam sie auf mich zu, von einem wandernden Schatten begleitet, den das Kerzenlicht schuf.
    »Laß ihn eintreten, Sinclair. Es ist besser für uns alle. Er wollte zu mir, weil er mich liebt. Willst du Liebende tatsächlich trennen? Das würde Schaazar nicht gefallen. Er könnte an anderen Personen ein Beispiel setzen. Dr. Kimmler ist…«
    »Du brauchst nicht weiterzureden!« sprach ich in ihren Satz hinein. »Ich habe verstanden!«
    »Dann laß ihn durch!«
    Ich ging einen Schritt zurück und schuf dem jungen Mann aus Frankreich Platz.
    Er trat über die Schwelle und hatte nur Augen für das Mädchen. Dubois ging auf das Mädchen zu, das ihm die Arme entgegengestreckt hielt.
    »Sally«, sagte er nur, »Endlich — endlich habe ich dich gefunden. Ich mußte lange warten, zu lange.«
    Sie ließ es zu, daß er seine Hände zunächst auf ihre Schultern legte und sie dann umarmte. Dabei preßten sie ihre Körper so eng zusammen, als wollten sie eins werden.
    Ich kannte mich nicht mehr richtig aus und fragte mich, welch ein gefährliches Spiel hier ablief. In den nächsten Augenblicken kam ich mir vor wie in einem Liebesfilm, denn anders wurde auch dort kaum gesprochen. Sie flüsterten miteinander, während sie Zärtlichkeiten austauschten.
    »Ich will dich, Sally. Ich habe gelitten, als dieser verdammte Andersen zu dir ging. Ich weiß, daß er bei dir war…«
    »Es passierte nichts. Jetzt ist er tot…«
    »Ja, und ich freue mich…«
    »Du mußt

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