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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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in Frankreich, nur um die Ladys tanzen zu sehen. Jetzt sieh zu, dass du verschwindest.«
    »Geben Sie mir meine …«
    Ich wusste, was er wollte, und knallte ihm die Schleuder auf die Stirnmitte. Der Schlag ließ aus einem der Geschwüre Eiter tropfen und musste verdammt wehgetan haben, denn in seinen Augen standen plötzlich Tränen. Das Ganze erfüllte mich mit Widerwillen und Mitleid zugleich, aber ich bemühte mich, mir nichts davon anmerken zu lassen. »Alles, was du kriegst, Arschloch, ist eine Chance, schleunigst abzuhauen, bevor ich dir deine wertlosen Eier abreiße und in das Loch stopfe, wo früher deine Nase war. Eine Chance. Nutze sie.« Ich holte tief Luft und schrie ihm dann in einem Nebel aus Lärm und Speichel ins Gesicht: »Lauf!«
    Ich beobachtete, wie sie flüchteten, und empfand dabei zu etwa gleichen Teilen Scham und Jubel. Der alte Jake hatte es großartig verstanden, in den Schulstunden am Freitagnachmittag vor Ferien beginn für Ruhe zu sorgen, aber zu sehr viel mehr hatten seine Fähigkeiten nicht gereicht. Der neue Jake bestand jedoch zum Teil aus George. Und George hatte verdammt viel durchgemacht.
    Hinter mir war ein heftig bellender Hustenanfall zu hören, der mich an Al Templeton denken ließ. Als er vorüber war, sagte der Alte: »Junger Mann, ich hätte freiwillig fünf Jahre lang Nierensteine gepisst, bloß um zu sehen, wie diese bösartigen Idioten die Beine unter den Arm nehmen. Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber ich hab noch etwas Glenfiddich in meiner Anrichte stehen – das gottverdammte echte Zeug –, und wenn Sie mir aus diesem beschissenen Schlagloch helfen und mich nach Hause schieben, teile ich ihn mir mit Ihnen.«
    Der Mond hatte sich wieder versteckt, aber als er durch die nächste in der Wolkendecke aufreißende Lücke schien, sah ich das Gesicht des Alten. Er trug einen langen, weißen Bart, und in seiner Nase steckte eine Kanüle, aber selbst nach fünf Jahren hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, den Mann zu erkennen, der mich in diese missliche Lage gebracht hatte.
    »Hallo, Harry«, sagte ich.

Kapitel 31
    KAPITEL 31
    1
    Er wohnte immer noch in der Goddard Street. Ich schob ihn die Rampe zur Veranda hinauf, wo er einen schrecklich großen Schlüsselbund aus der Tasche zog. Den brauchte er auch. Die Haustür besaß nicht weniger als vier Schlösser.
    »Ist das Haus gemietet, oder gehört es Ihnen?«
    »Oh, es gehört ganz mir«, sagte er. »Klein, aber mein.«
    »Schön für Sie.« Früher hatte er zur Miete gewohnt.
    »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, woher Sie meinen Namen wissen.«
    »Gönnen wir uns erst den Drink. Ich kann einen brauchen.«
    Gleich hinter der Haustür lag ein Wohnzimmer, das die vordere Hälfte des Hauses einnahm. Er sagte »Brrr!«, als wäre ich ein Pferd, und zündete eine Coleman-Gaslampe an. Ihr Licht zeigte mir Möbel von der Art, die man als alt, aber noch brauchbar bezeichnete. Auf dem Fußboden lag ein schöner Webteppich. An keiner der Wände hing ein GED -Diplom – und natürlich kein eingerahmter Aufsatz zum Thema »Der Tag, der mein Leben veränderte« –, aber es gab massenhaft religiöse Symbole und viele Fotos. Für mich kam es nicht überraschend, dass ich einige der Abgebildeten erkannte. Schließlich hatte ich sie früher gekannt.
    »Schließen Sie hinter sich ab, ja?«
    Ich sperrte das düstere, beunruhigende Lisbon Falls aus und schob die beiden Riegel vor.
    »Den Schlossriegel auch, wenn’s recht ist.«
    Ich drehte den Knopf und hörte den Riegel laut klackend einrasten. Harry rollte inzwischen durch sein Wohnzimmer und zündete die gleichen Petroleumlampen mit hohen Glaszylindern an, an die ich mich noch vage aus Grandma Saries Haus erinnerte. Sie gaben schöneres Licht als die Gaslampe, und als ich deren grelles, weißes Leuchten abdrehte, nickte Harry Dunning zustimmend.
    »Wie heißen Sie, Sir? Meinen Namen kennen Sie ja schon.«
    »Jake Epping. Der Name kommt Ihnen nicht bekannt vor, hab ich recht?«
    Harry überlegte und schüttelte dann den Kopf. »Sollte er das?«
    »Vermutlich nicht.«
    Er streckte die Hand aus. Sie zitterte leicht wie von irgendeiner beginnenden Lähmung. »Ich möchte Ihnen trotzdem die Hand schütteln. Das hätte schlimm ausgehen können.«
    Ich schüttelte ihm bereitwillig die Hand. Hallo, neuer Freund. Hallo, alter Freund.
    »Okay, nachdem das erledigt ist, können wir guten Gewissens trinken. Ich hole uns den Single Malt.« Er rollte in Richtung Küche und drehte die Räder mit

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