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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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in der Zentrale und überall im Schiff der Alarm los. Drake stockte der Atem, und sein Magen, der sich langsam entspannt hatte, verkrampfte sich wieder zu einem harten, schmerzenden Klumpen in seinem Körper.
    »Feindausbruch im Faltpunkt!«, verkündete die Computerstimme ruhig.
    »Wie viele?«, fragte Carter.
    Eine Pause trat ein, dann sagte der für die Aufklärung zuständige Nachrichtenoffizier. »Nur ein Schiff, Sir. Wir haben eine Identität. Es ist Fernsucher, und sie wollen Admiral Drake sprechen.«
    Einer der Bildschirme ging an, und er sah Kopf und Schnauze eines Ryall, den er erkannte. Varlan.
    »Was gibt es?«, fragte er, sobald die vertrauten Züge erschienen. Es folgte eine Pause, die viel länger war als jede Kommunikationsverzögerung. Dann öffnete Varlan die Schnauze, zeigte die Spitze ihrer dreifach gegabelten Zunge und sagte: »Wir ergeben uns. Jene Die Herrschen nehmen eure Bedingungen an.«

91
    Im Hangar der Royal Avenger ging es zu wie in einem Bienenstock, als Richard Drake sein Kurierboot verließ und der Luftschleuse zustrebte, wo Phillip Walkirk ihn erwartete. Das sandarische Flaggschiff befand sich noch im schwerelosen Zustand, um das Kommen und Gehen der Reparaturboote und Sanitätsfahrzeuge zu erleichtern, die sich der in der Schlacht getroffenen Schiffe annahmen. Als er sich am Leitseil weiterzog, musste er halt machen, um zwei Sanitäter vorbeizulassen. Sie manövrierten eine Bahre mit transparentem Druckaufsatz, unter dem ein Verwundeter lag. Drake biss die Zähne zusammen und widerstand dem Reflex, seinen Blick von den verzerrten Zügen des Verwundeten abzuwenden, der unter der transparenten Haube lag. Seine Frau zitierte gern jemanden, der sich Herzog von Wellington nannte und einst festgestellt hatte: »Das Einzige, was schlimmer ist als eine gewonnene Schlacht, ist eine verlorene Schlacht.« Seit dem Beginn dieses Invasionsunternehmens hatte Drake eine neue Wertschätzung für diese Empfindung entwickelt.
    »Guten Tag, Sir«, sagte Phillip, als Drake endlich in die Luftschleuse trat. »Es freut mich, Sie zu sehen.«
    »Ganz meinerseits, Hoheit. Hat die Royal Avenger Schäden davongetragen?«
    »Nein, Sir. Wir haben den Sturm ohne einen Kratzer überstanden. Unglücklicherweise verloren wir viele Freunde auf Wanderer und Amethyst. Ich nehme an, Sie lernten einige von ihnen kennen, als Sie am Hof waren.«
    »Ja, ich hörte es. Wir verloren die Dagger mit der gesamten Besatzung. In Homeport wird es Tränen geben, wenn die Nachricht dort anlangt.«
    ASNS Dagger war einer der alten terranischen Kreuzer, die im System Alta eingeschlossen wurden, als die Antares-Supernova die Kolonie isoliert hatte. Sie war das Schwesterschiff der Discovery, die Drake während der Expeditionen nach New Providence und zur Erde befehligt hatte. »Ich fürchte, diesmal hat jeder einen Angehörigen oder Freund zu betrauern.«
    »Es ist eine furchtbare Verschwendung, Sir«, meinte Phillip.
    »Das kann man sagen«, pflichtete Drake ihm bei. »Gehen Sie voraus, Commander. Wir wollen Admiral Gower nicht warten lassen.«
    Phillip führte ihn durch die vertrauten Korridore, bis sie den Befehlsstand des Admirals hinter der Zentrale der Royal Avenger erreichten. Ein Dutzend Schiffskapitäne waren um den Konferenztisch versammelt, jeder angeschnallt in ein röhrenförmiges, am Deck festgeschraubtes Gestell. Während Phillip Walkirk einen freien Platz in der Mitte des Tisches ansteuerte, bewegte sich Drake zum Fußende. Ein Schiff in Schwerelosigkeit ist kein Ort für militärisches Zeremoniell mit zackigen Ehrenbezeigungen und stramm stehenden Wachabteilungen, also schnallte Drake sich ganz unzeremoniell an.
    Als er fertig war, ergriff Sergej Gower das Wort und sagte:
    »Admiral Drake, ich lege das Kommando über die Flotte in ihre Hände zurück.«
    »Ich danke Ihnen, Admiral Gower. Ich übernehme das Kommando von Ihnen«, antwortete Drake förmlich. Dann blickte er in die Tischrunde. »Meine Herren, ich vertraue darauf, dass Ihre Schiffe einsatzbereit sind.«
    Allgemeines Kopfnicken war die Antwort. Das war keine Überraschung, weil dieser Kriegsrat nur aus den Kapitänen der Kriegsschiffe bestand, die unbeschädigt aus der Schlacht hervorgegangen waren.
    »Jedes Ihrer Schiffe wird zur Zeit neu ausgerüstet. Sobald Magazine und Vorräte ergänzt sind, werden Sie die Kampfgruppe Darthan I bilden und durch den Faltpunkt gehen, um festzustellen, ob das Kapitulationsangebot der Ryall echt ist. Geraten Sie in

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