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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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offensichtlichem Genuss einen Schluck vom Branntwein. Sorgfältig steckte er das Glas wieder in die Halterung, dann hob er den Blick und musterte Drake mit aufmerksamer Intensität.
    »Ihre Arbeit im Eulysta-System hat mir gefallen, Drake. Sie gingen hinein, gewannen wertvolle Information, verwischten Ihre Fährte und kamen heraus, ohne sich erwischen zu lassen.«
    »Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen, Admiral.«
    »Sie haben es verdient. Nun, wie würde es Ihnen gefallen, die Expedition zur Erforschung des neuen Faltpunktes zu leiten?«
    »Werde ich Ihre Erlaubnis haben, meine Schiffe selbst auszuwählen?«
    »Was ist los? Gefiel Ihnen die Flotte nicht, die ich Ihnen für Eulysta zur Verfügung stellte?«
    »Sie war mehr als ausreichend, Sir. Es gibt jedoch ein paar Änderungen, die ich gern vornehmen würde.«
    »Meinetwegen. Wann können Sie startbereit sein?«
    »Werden zweiundsiebzig Stunden frühzeitig genug sein?«
    »Das wird vollkommen ausreichen, Captain.«
    Bethany sorgte dafür, dass Varlan eine eigene Kabine erhielt, als die anderen Gefangenen zum Flaggschiff überführt wurden. Die Kabine wurde so hergerichtet, dass sie dem Wohnquartier ähnelte, das sie auf Corlis vorgefunden hatten. Sie war auch mit einem Bildschirmgerät zur Unterhaltung und einem reichlichen Vorrat von Filmen ausgestattet. Um Varlans innere Spannung weiter abzubauen und sie für Überredung empfänglicher zu machen, wurden die Sicherheitsvorkehrungen so diskret wie möglich gehandhabt. Sie bestanden aus einem Videoüberwachungssystem, einer Tür, die sich nur von außen öffnen ließ und einem bewaffneten Marinesoldaten draußen im Korridor.
    »Was halten Sie von Ihrem Quartier?«, fragte Bethany die Ryall am Tag nach der Verlegung.
    Varlan bog ihren langen Nacken in einer Nachahmung menschlichen Nickens. »Es entspricht meinem Rang sehr viel besser als das letzte. Ich muss allerdings bekennen, dass ich nicht verstehe, warum Sie dies getan haben.« Ihre Worte drangen aus dem tragbaren Übersetzungsgerät, das sie an einer Kette um den Hals trug.
    »Meine Absicht ist dieselbe wie auf Corlis«, erwiderte Bethany. »Dass Ihre Spezies und die meine Konkurrenten sind, ist kein Grund, warum wir zwei Feindinnen sein müssen.«
    Varlan dachte über Bethanys Bemerkung nach, bevor sie antwortete. »Wären Sie eine Ryall, würde ich denken, dies sei ein Versuch, mich zum Verrat an meiner Kaste und meiner Sippe zu verleiten.«
    »Ich verlange nicht, dass Sie Ihre Art verraten, Varlan. Ich möchte nur, dass Sie versuchen, meine zu verstehen.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »In der Hoffnung, dass wir eine für beide Seiten annehmbare Lösung zur Beendigung dieses Krieges finden können.«
    »Diese eigenartige schwache Stelle in Ihrem Charakter ist mir schon vorher aufgefallen, Bethany von den Lindquists. Warum sind Sie unfähig, sich der Tatsache zu stellen, dass wir Konkurrenten sind und es bleiben müssen? Wie können Sie an der Täuschung festhalten, alle intelligenten Wesen seien Brutgefährten, wenn es offensichtlich nicht so ist? Ist dies eine Haltung, die Ihrer Art eigen ist, oder nur eine persönliche Besonderheit?«
    »Ich überlasse das Ihrem Urteil, Varlan, wenn Sie uns besser kennen.«
    »Gut«, antwortete Varlan. »Ich werde Sie studieren, während Sie mich studieren. Es kann nicht schaden und wird meine Gefangenschaft kurzweiliger machen.«
    Nach Admiral Gowers Ankündigung, dass Richard Drake die Expedition zur Erforschung des neuen Faltpunktes leiten würde, war Letzterer ein gefragter Mann. Die Bekanntmachung war noch keine zwei Stunden alt, da hatte er schon mit den kommandierenden Offizieren jedes Zerstörers und Kreuzers der Flotte gesprochen. Dabei hatte er jedem Bittsteller versichert, dass taktische Überlegungen der einzige bestimmende Faktor bei der Auswahl der Schiffe sein würden, die an der neuen Expedition teilnehmen sollten. Ein besonders beharrlicher Offizier war Bela Marston, der Kommandant der Dagger, die gerade erst von ihrer Erkundungsreise zurückgekehrt war.
    »Sie müssen einfach die Dagger mitnehmen, Richard«, sagte Marston. »Schließlich haben wir das verdammte Ding gefunden!«
    Drake nickte. »Ich gebe zu, dass Sie einen besonderen Anspruch haben, Bela, aber zuerst muss ich sehen, was ich brauchen werde. Wenn Ihr Schiff in den Plan passt, sind Sie dabei. Wenn nicht, dann kann ich Sie nicht gebrauchen.«
    »Verdammt, Richard. Meine Besatzung ist noch immer verschnupft, dass sie bei der Eulysta-Expedition

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