Der Antares-Krieg
Plasma unter Aufladung und sorgte für gleichmäßige Dichte. Diese relativ homogene Plasmaschicht um den Neutronenstern hatte starken Einfluss auf die Faltlinien, welche innerhalb des verbliebenen Antares-Systems verliefen. Jenseits der zentralen Masse lag der durch die Explosion der Supernova hinaus geschleuderte Ringnebel. So diffus, dass er annähernd ein Vakuum darstellte, enthielt er gleichwohl volle dreißig Prozent der ursprünglichen Masse des Riesensterns. Faltpunktverbindungen, die diesen Ringnebel von sechs Lichtjahren Durchmesser kreuzten, blieben natürlich nicht unbeeinflusst. Und jenseits dieses Nebels aus Gas und Staub lag die Schockwelle der Explosion, inzwischen 127 Lichtjahre vom Neutronenstern entfernt. Diese Schockwelle hatte Altas lange Isolation verursacht, und ihr Durchgang jenseits des Systems Valeria hatte sie beendet. Infolgedessen konnte kein Modell, das die Faltpunktbildung innerhalb des Ringnebels zu berechnen suchte, die Auswirkungen dieser entfernten Diskontinuität im interstellaren Medium ignorieren.
Es war die Aufgabe der Astronomen an Bord der City of Alexandria, jeden dieser Faktoren gebührend zu berücksichtigen, in eine Serie von Simultangleichungen einzubeziehen und den Einfluss jedes fokussierenden Elements zu bestimmen, das an jedem Punkt innerhalb des Ringnebels wirksam wurde. Die Arbeit war mühsam und konnte einen zur Verzweiflung bringen, doch schließlich entwickelten die Wissenschaftler eine Karte des Faltraums, der die nach Eulysta und Napier führenden Faltpunkte darstellte. Und nachdem die bekannten Faltpunkte endlich am rechten Platz waren, konnte anhand dieses Modells gefolgert werden, wo sonst im System ähnliche interstellare Tore gefunden werden könnten. Die Computeranalyse prophezeite zusätzliche Faltpunkte in vier neuen Positionen und ordnete jeder dieser Berechnungen eine mehr oder minder hohe Wahrscheinlichkeit zu.
Während er auf die Rückkehr der Expedition wartete, ließ Admiral Gower die beiden wahrscheinlichsten Positionen neuer Faltpunkte untersuchen. Die erste Expedition zur Kartierung wurde vom sandarischen Kreuzer Victory durchgeführt und galt einer Position im Raum, die mehr als eine Milliarde Kilometer vom Eulysta-Faltpunkt entfernt war. Die zweite Expedition unternahm der altanische Kreuzer Dagger, der in eine zwei Milliarden Kilometer entfernte Zone gesandt wurde. Die Victory erreichte ihr Zielgebiet zuerst und durchkämmte es, ohne aber den vermuteten Faltpunkt zu finden. Dagegen gelang es der Expedition der Dagger schon nach kurzer Zeit, die charakteristische Zusammenballung von Isogravitationslinien festzustellen.
Daggers Meldung und die Navigationsdaten der Arrow hatten Gower veranlasst, die von Drake geleitete Expedition zur Rückkehr aufzufordern.
»Ehrenformation, Achtung!«
Die Doppelreihe der altanischen Marinesoldaten, in der vollen Pracht ihrer schwarzen und silbernen Uniformen, nahm auf Phillip Walkirks Befehl Haltung an. Ihre Stiefel steckten in Klampen, die auf dem Deck befestigt waren, um zu verhindern, dass sie in der Schwerelosigkeit des Hangars davonschwebten. Vor ihnen hatte ein Landungsboot des Schlachtschiffs Royal Avenger festgemacht. Die Luftschleuse öffnete sich, und eine einzelne Gestalt schwebte heraus.
»Ehrenformation, präsentiert das Gewehr!«
Zwölf Sturmgewehre wurden hochgerissen und im Präsentiergriff gehalten, als Admiral Gower sich die herangeschobene Treppe vom Ausstieg herabmanövrierte, wo Richard Drake und Phillip Walkirk ihn erwarteten. Wie die Marinesoldaten hatten auch sie ihre Stiefel in Klampen gesteckt, um beide Hände frei zu haben. Sie salutierten, als der Admiral den Fuß der Treppe erreichte. Gower, eine Hand an der Sicherungsleine, erwiderte die Ehrenbezeigung.
»Gut, Sie wieder bei uns zu haben, Fleet Captain«, sagte der Admiral.
»Ganz meinerseits, Sir.«
Gower wandte sich dem Kronprinzen zu. »Ich habe gerade den Bericht über Ihre Aktion gegen den Erzfrachter gelesen, Hoheit. Der König wird erfreut sein, wenn er davon hört.«
»Ich hatte eine gute Truppe bei mir, Sir. Die Ehrenformation besteht ganz aus Veteranen des Enterkommandos.«
Der Admiral wandte sich um und ließ seinen Blick über die angetretene Truppe wandern.
»Soldaten, ich danke Ihnen im Namen Seiner Majestät, John-Phillip Walkirk und des ganzen sandarischen Volkes für Ihren Einsatz. Und ich persönlich danke Ihnen, dass Sie unseren Prinzen geschützt haben.«
Ein Dutzend Stimmen rief wie aus einem
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