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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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schematisches Diagramm des Systems Goddard auf dem Bildschirm. Symbole kennzeichneten die Quellen künstlicher elektromagnetischer Strahlen, die bisher festgestellt worden waren.
    Die beiden stärksten Radioquellen waren naturgemäß die beiden bewohnten Planeten des Systems. Goddard, die innere Welt, umkreiste das Zentralgestirn in der warmen, gemäßigten Zone, während Felicity, die äußere Welt subarktisches bis arktisches Klima aufwies. Ein unregelmäßiges Gesprenkel schwacher Radioquellen kennzeichnete die Positionen von zahlreichen Schiffen, die im System unterwegs waren. Die meisten konzentrierten sich in einem breiten Streifen zwischen den beiden anderen Faltpunkten des Systems. Auch die Route zwischen den Planeten IV und V war stark befahren.
    Eine halbe Stunde später war die Zahl der Radioquellen, die als Schiffe oder Orbitalinstallationen identifiziert waren, auf mehr als eintausend angewachsen. Bei dem Versuch, durch die Sensoren weitere Daten von den zwei bewohnten Welten zu gewinnen, wurden die Instrumente durch einen Hochenergieimpuls blockiert, der vom inneren System ausging.
    »Wir sind soeben von einer Art Hochenergie-Suchradar erfasst worden«, meldete der Nachrichtenoffizier.
    »Sie brauchten nicht lange, um uns auszumachen«, bemerkte der Erste Offizier.
    Drake zuckte die Achseln. »Nicht überraschend, wenn man in Betracht zieht, wie viel Energie unsere strahlungsabweisenden Felder beim Ausbruch abgeben.«
    »Sollen wir ihnen sagen, wer wir sind?«, fragte der Erste Offizier.
    »Noch nicht gleich«, sagte Drake. »Wir wollen sehen, wie sie zuerst auf uns reagieren.«
    Eine Stunde später orteten die Sensoren mehrere Schiffe mit Kurs auf die Expedition.
    »Wie viele, Mr. Marchant?«
    »Nach unseren Ablesungen ein rundes Dutzend, Captain«, antwortete Marchant. »Nein, ein weiteres ist eben gestartet, und zwei scheinen die Triebwerke anzuwärmen. Fünfzehn, Sir. Der Computer identifiziert drei davon vorläufig als Großkampfschiffe.«
    »Sie schicken uns die ganze Flotte auf den Hals!«
    »Können Sie es ihnen verdenken, Captain?«
    »Ich kann sie sogar sehr gut verstehen, Mr. Marchant. Ich hoffe bloß, wir können sie von unserer Identität überzeugen, bevor sie auf Schussweite herankommen.«
    Der Erste Sekretär der irdischen Botschaft auf Goddard, Gregory Oldfield, stieg aus den Tiefen des Schlafes langsam zum Bewusstsein empor, als das raue Lärmen auf seinem Nachttisch kein Ende nehmen wollte. Er wälzte sich herum, tastete schlaftrunken nach dem Telefon, um den schrillen Alarmton zum Schweigen zu bringen, bevor er die junge Frau neben sich weckte. Seine Finger ertasteten das rundliche grüne Gehäuse und dann den Hörer. Er zog ihn ans Ohr und ächzte:
    »Was gibt es?«
    »Sind Sie es, Mr. Oldfield?«, fragte Byron Caldwell, der Nachtdienstbeamte der Botschaft. »Warum kann ich Sie nicht sehen?«
    »Weil ich die Bildaufzeichnung abgeschaltet habe«, murrte Oldfield. Er öffnete ein Auge und sah die flaumigen Wangen des stellvertretenden dritten Sekretärs in der weichen Fluoreszenz des kleinen Bildschirms. »Was wollen Sie, Caldwell?«
    »Der Chef sagt, Sie sollen sofort hereinkommen, Mr. Oldfield!«
    Plötzlich war Oldfield hellwach. Er hob den Kopf und reckte den Hals seitwärts, um die Uhr auf dem Nachttisch zu sehen. Die grünen Digitalziffern zeigten 03:16. »Es ist drei Uhr früh, Caldwell. Wollen Sie mir erzählen, dass der Botschafter im Amt ist?«
    Das Gesicht nickte. »Ja, Sir, er ist da. Vor zwanzig Minuten kam er ganz aufgeregt herein. Sagt, Admiral Ryerson hätte ihn aus dem Bett geholt.«
    »Ryerson? Wann ist der zurückgekommen?«
    »Woher zurückgekommen, Sir?«
    »Als ich zuletzt von ihm hörte, war er draußen bei der Flotte.«
    »Ah, ja, Sir. Dort ist er auch. Er rief den Botschafter von Bord aus an. Anscheinend sind Meldungen eingegangen, nach denen eine Anzahl nicht identifizierter Schiffe im System aufgetaucht ist.«
    Oldfield setzte sich im Bett auf und schloss für einen Moment die Augen, als der bohrende Kopfschmerz einsetzte, der ihm von der Party des Vorabends geblieben war. »Ist das sicher?«
    »Nein, Sir«, sagte der stellvertretende Dritte Sekretär.
    »Deshalb brauchen wir Sie hier.«
    »Ich bin unterwegs!«
    Oldfield schaltete die Beleuchtung ein, und die schöne junge Frau auf der anderen Seite des Bettes regte sich und beschirmte die Augen mit einem Unterarm gegen die plötzliche Helligkeit.
    »Was ist los, Greggy?«
    »In der Botschaft hat sich was

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