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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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genug Bestand, dass beide Arten von der Existenz der jeweils anderen erfahren hatten, und dass die Ryall ihre ersten Angriffe gegen New Providence hatten führen können.
    Die beiden folgenden Jahrzehnte hatten ein stetiges Anwachsen der Zahl und Heftigkeit der Angriffe gegen den von Menschen besiedelten Raum gesehen. Diese Angriffe hatten zu einer massiven Verteidigungsanstrengung geführt. Man hatte Faltpunkte befestigt, eine große Zahl von Kriegsschiffen gebaut und die Industrie auf die Bedürfnisse der Kriegswirtschaft umgestellt. Diese frühen Jahre hatten auch eine Anzahl weiträumiger Angriffsoperationen gegen die Zentauren mit sich gebracht. Allerdings war es der großen Flotte und ihrer Hilfskräfte trotz einiger Anfangserfolge nicht gelungen, das Vordringen der Ryall in eigenes Territorium aufzuhalten. Trotz aller Anstrengungen konnten sie das Vorrücken der Zentauren lediglich verlangsamen.
    Constantine war als erstes System verloren gegangen, und mit ihm eine wertvolle Welt, die erst dreißig Jahre zuvor besiedelt worden war. Die Überlebenden waren zum benachbarten System Hallowell geflohen. Dort hatte die Große Flotte einen entschlossenen Vorstoß der Ryall gegen den Faltpunkt Hallowell-Constantine abgewehrt. Danach hatten beide Parteien ihre jeweiligen Seiten der Faltpunktverbindung befestigt. Der natürliche Vorteil, den jeder Faltpunkt einem Verteidiger verschaffte, führte zu einer Pattsituation, die mehr als fünfzig Jahre angedauert hatte.
    Das zweite an die Ryall verloren gegangene System war Aezer. Dieser Verlust hatte die Isolation Sandars mit sich gebracht und fünf verlustreiche Versuche zur Wiedergewinnung des Systems ausgelöst.
    Drake brauchte nicht nach den Kämpfen um das dritte System, Klamath, zu fragen; er hatte einen stummen Zeugen des Ausgangs gesehen, als das Wrack der Conqueror durch den Valeria-Faltpunkt getrieben war.
    Als Drake der Litanei der Niederlagen und Fehlschläge lauschte, zu denen Commander Munoz die bestmögliche Miene zu machen bestrebt war, wurde ihm plötzlich klar, dass hier die Bestätigung war: Auf der Erde wusste man nichts von der wahren Natur der Ryall-Hegemonie. Hätten sie gewusst, dass diese einen einzigen kompakten Faltraumhaufen umfasste, wäre es nicht notwendig gewesen, von einer Streitmacht der Ryall auszugehen, deren Stärke nach Drakes Meinung um 300 Prozent zu hoch gegriffen war.
    Auch waren nicht alle Rückschläge auf dem Schlachtfeld gekommen. Es war unvermeidlich, dass der lange, erfolglose Krieg auch an der Heimatfront seinen Tribut fordern würde. Außerstande, den Feind aus einem der Zugangssysteme zur Ryall-Hegemonie zu werfen, und unter dem Druck zunehmender Kriegsmüdigkeit, die zur Erosion öffentlicher Unterstützung für die kräftezehrenden und kostspieligen Kriegsanstrengungen geführt hatte, war die Große Flotte zu einer Strategie der Defensive übergegangen. Sie begann die verfügbaren Mittel mehr und mehr für Anlagen zur Faltpunktverteidigung auszugeben, statt den Kampf zu den Ryall zu tragen.
    Es war eine wortkarge und niedergeschlagene Gruppe altanischer und sandarischer Offiziere, die an diesem Abend zu ihrem Hotel zurückkehrte. Denn im Gegensatz zu den Erdbewohnern, welche die Gesamtlage wie eine natürliche, lebenslange Entwicklung sahen, war sie für die Altaner schlagartig gekommen, während die Sandarer, auf sich selbst gestellt, seit Generationen einen Überlebenskampf führten. Aber sie wussten, dass der tiefere Grund für die Schwierigkeiten der Menschheit in der scheinbaren Fähigkeit der Ryall lag, überall gleichzeitig zu sein. Und im Gegensatz zu ihren Gesprächspartnern auf Erden erkannten sie die Gefahr, die von dieser Fähigkeit für die künftige Existenz der Menschheit ausging.
    Die nächste Zusammenkunft fand am nächsten Vormittag im selben Konferenzraum statt, aber mit einer größeren Zahl von Teilnehmern. Nachdem die Anwesenden miteinander bekannt gemacht worden waren, überließ Admiral Belton das Rednerpult Admiral Gower, der erläuterte, dass altanische und sandarische Strategen einen Plan zum Aufbrechen des Systems Aezer ausgearbeitet hätten. Er schloss mit den Worten: »Mit Ihrer Erlaubnis, Admiral Belton, werde ich das Wort nun an meinen Chefstrategen, Konteradmiral Sir Garrett Foster weitergeben. Er wird im Einzelnen erklären, was wir uns vorgenommen haben.«
    Foster war ein typisches Produkt der sandarischen Marineakademie, ein schweigsamer Mann mit strengen Zügen und einer

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