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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Beziehungen verhandelt wurde. Es ging dabei um Fragen wie die diplomatische Anerkennung, Reisedokumente, Quarantänebestimmungen und die Ausarbeitung von Wunschlisten für Handelsabkommen.
    Die Wissenschaftler hatten allein oder in Begleitung einheimischer Fachkollegen die lokalen wissenschaftlichen Institutionen aufgesucht, um sich mit den technischen Entwicklungen vertraut zu machen, die eingeführt worden waren, seit Sandar vom Rest der menschlichen Hegemonie isoliert worden war. Wichtigstes Hilfsmittel waren dabei die verschiedenen Fachbibliotheken in der Stadt und in ihrem Umkreis. Professor Alvarez, dessen Aufgabe die Bestimmung der Fortschritte war, die man in der Entschlüsselung erbeuteter Ryalltechnik gemacht hatte, gehörte zu jenen, die in der Bibliothek der Universidad de México ihren Nachforschungen nachgingen. Nach einer Unterweisung durch Bibliothekare der Universität über die Verfahrensweise beim Abruf von Informationen hatte Alvarez sich zu einem der geräumigen Studienbereiche führen lassen. Als er an einer Reihe von Datenanschlüssen vorbeiging, fand er Bethany Lindquist an einem der Arbeitsplätze.
    Er blieb neben ihr stehen. »Ich sehe, dass wir wieder Forschungspartner sind.«
    Erschrocken blickte Bethany auf, sah, wer es war, und lächelte. »Hallo, Professor. Was bringt Sie hierher?«
    »Ich versuche gerade, in meinem Fachbereich den Anschluss zu finden«, antwortete er. »Und Sie?«
    »Das Gleiche. Ich studiere die Geschichte der letzten hundert Jahre aus dem irdischen Blickwinkel.«
    »Das kann sehr zeitaufwendig sein.«
    »Nicht bei der Rate, in der ich das Material überfliege. Um einen ersten Überblick zu bekommen, habe ich mir für jede Dekade ein Zeitlimit von zehn Minuten gesetzt.«
    »Können Sie dabei was lernen?«
    »Etwas natürlich. Es ist aber noch zu früh, um Genaueres zu sagen. Komplexere Sachverhalte muss ich mir nachher gesondert vornehmen.«
    »Nun, ich muss weiter. Gute Jagd.«
    »Ihnen auch, Professor!«
    Wie die Zivilisten, hatten die altanischen und sandarischen Marineoffiziere eine Arbeitsgruppe mit ihren Kameraden von der Erde gebildet. Während die diplomatisch-politische Arbeitsgruppe im Regierungsgebäude beriet, wurden die Militärs quer durch die Stadt zu den Vorbergen der Serrania del Ajusco transportiert. Dort befand sich das Hauptquartier der Großen Flotte, ein glasverkleideter Wolkenkratzer, dessen Proportionen den Bergen im Hintergrund Konkurrenz machten.
    Die erste Zusammenkunft war der beiderseitigen Orientierung gewidmet. Auf der Seite der Kolonisten gaben Drake und Gower Einblicke in die militärische Stärke ihrer jeweiligen Systeme. Darüber hinaus hielt Admiral Gower einen detaillierten Vortrag über die sandarischen Flottenoperationen gegen die Ryall, verbunden mit einer freimütigen und objektiven Einschätzung der Schlacht von Sandar, welche die Kolonisten beinahe verloren hätten. Fragen von Admiral Ryerson und Großadmiral Belton, dem Stabschef der Großen Flotte, verzögerten das Ende der Sitzung bis weit über die normale Mittagszeit hinaus.
    Nach einem Imbiss im Speisezimmer des Admiralstabs fiel den Gastgebern die Aufgabe zu, ihrerseits die Altaner und Sandarer über die Lage zu orientieren. Die Aufgabe fiel einem Commander Munoz zu, einem drahtigen kleinen Mann mit einem harten kastilischen Akzent. Mufioz begann seinen Überblick über die militärische Lage in der Menschheitshegemonie mit einer Darstellung der relativen Stärken, Gefechtstaktiken und Strategien, die von den Flotten beider Kriegsparteien während des vergangenen Jahrhunderts eingesetzt wurden. Dann begann er mit einer detaillierten Analyse der Flottenoperationen während der siebzehn Jahre seit dem Fall von Aezer.
    Vier Stunden später glaubte Drake, der Kopf müsse ihm zerplatzen, so umfangreich war die Masse der Informationen. Trotz dieser enormen Materialfülle aber schälte sich ein düsterer Gesamteindruck heraus. Homo sapiens und Centaurus sapiens hatten sich in einem Kampf auf Leben und Tod ineinander verbissen, einem Ringen, das die Zentauren gewannen.
    Als Antares explodierte, hatte er die von Menschen und Ryall beherrschten Räume durch drei Sternsysteme – Aezer, Constantine und Klamath – miteinander verbunden. In einem weiteren System, Napier, hatte die Druckwelle der Explosion vorübergehend eine vierte Faltpunktverbindung zwischen den beiden Bereichen geschaffen. Zum Unglück für alle Beteiligten hatte der zeitweilige Faltpunkt im Napier-System lange

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