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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Vortrag dauerte länger als eine Stunde und wurde von zahlreichen Fragen unterbrochen. Er endete schließlich mit der Verteilung von Speichertafeln mit Kopien der erbeuteten Ryalldaten.
    Am Abend veranstaltete der Interstellare Rat einen Empfang zu Ehren der beiden neuen Mitglieder. Bei dieser Gelegenheit überraschte der Erste Koordinator alle Gäste mit der Nachricht von der bevorstehenden Eheschließung Richard Drakes und Bethany Lindquists. Im Nu sah sich das Brautpaar von Gratulanten umdrängt, und Drake war genötigt, eine kurze Dankesansprache zu halten, in der er alle Anwesenden einlud, an der Trauungszeremonie in der Kathedrale teilzunehmen. Die beiden folgenden Tage waren für Richard und Bethany anstrengend und lang. Drake teilte seine Zeit zwischen Sitzungen mit dem Planungsstab der Marine und der Abwehr von Blumenhändlern und Festveranstaltern, die »zum Selbstkostenpreis« Blumenschmuck, Ausstattung und Hochzeitsmahl zu organisieren anboten. Bethany und Ryssa Blenham verbrachten den ganzen Donnerstag mit Einkäufen für Bethanys Aussteuer, den Freitag mit dem Anpassen des Hochzeitskleides und einem mehrstündigen Besuch im Schönheitssalon. Infolge ihrer verschiedenen Zeiteinteilungen sahen Braut und Bräutigam einander erst am Freitagabend wieder. Der Anlass, der sie zusammenführte, war die Probe der Trauungszeremonie.
    Wie die meisten spanischen Kolonialkirchen, hatte die Catedral Metropolitana zwei Glockentürme und war im Großen und Ganzen vom spanischen Barock geprägt, obwohl dreihundert Jahre der Aus- und Umbauten Beispiele späterer Architekturstile hinzugefügt hatten. Die Hochzeitsgesellschaft versammelte sich vor dem reich verzierten Altar del Rey, dem Altar des Königs, um Instruktionen für die Zeremonie des folgenden Tages zu erhalten. Admiral Gower sollte die Braut in die Kirche führen, während Phillip Walkirk als Drakes Trauzeuge diente. Die Unterweisungen gab ein junger Priester, der Assistent des Erzbischofs von Mexico City war. Eine Schwierigkeit entstand, als der Assistent des Erzbischofs entdeckte, dass die Heiratskandidaten Mitglieder der Kirche von Alta waren. Erst als ein Vergleich der Lehrsätze ergab, dass es in entscheidenden Bereichen keine abweichenden Glaubensinhalte gab, und nachdem Ryssa Blenham ihn beiseite genommen hatte, um die politische Bedeutung gerade dieser Hochzeit zu erklären, willigte er ein, die Trauung vorzunehmen. Darauf verlief die Probe ohne Probleme.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Drake, als sie beim Verlassen der Kathedrale an einem Gerüst vorbeikamen, das mit mehreren Holokameras und Mikrofonen ausgestattet war.
    »Ich sagte Ihnen, dass die Leute sich für Ihre Hochzeit interessieren würden«, sagte Ryssa. »Sie werden die Zeremonie über einen der Unterhaltungskanäle ausstrahlen und rechnen für morgen mit einer Einschaltquote von einer Million – das ist keine große Zahl, verglichen mit den beliebtesten Sendungen, aber für eine einfache Hochzeit nicht schlecht.«
    »Nicht erst seit heute frage ich mich, wie einfach diese Hochzeit sein wird«, erwiderte Drake.
    Ryssa lachte. »Niemand soll uns nachsagen, dass wir uns nicht um unsere Besucher kümmern!«
    Der Rest des Freitagabends wurde mit Planungen für die Hochzeitsparty, der Überprüfung der Gästeliste und der Vorstellung des Menüs verbracht. Als Drake endlich in sein Hotel zurückkehrte, war Mitternacht längst vorüber. Eine Stunde vor Sonnenaufgang wachte er auf, duschte und rasierte sich und trat auf den Balkon hinaus, um den beginnenden Tag zu begrüßen.
    »Lampenfieber?«, fragte Phillip Walkirk in einem gut hörbaren Flüsterton. Er und Drake standen vor dem vergoldeten Altar del Rey und blickten über die Reihen der besetzten Kirchenbänke hin. »In Todesangst«, flüsterte Drake zurück. Die Geräusche von Hunderten gedämpfter Gespräche erfüllten das Kirchenschiff mit summendem Gemurmel. Die vorderen Bankreihen waren für Freunde der Braut und des Bräutigams reserviert – zumindest Leuten, die sie persönlich kannten. Vertreter des Interstellaren Rates und der Regierung kamen als Nächste, gefolgt von Offizieren der Großen Flotte und einem Vertreter der Stadtverwaltung. Die übrigen Plätze waren für die Öffentlichkeit frei und nach dem Prinzip »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst« besetzt worden. In der rückwärtigen Hälfte der Kathedrale verloren sich die Kirchenbänke im Halbdunkel. Für die Medienvertreter waren keine Plätze reserviert; mit ihren Kameras

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