Der Antares-Krieg
wir noch, um Waffen und Treibstoff an Bord zu nehmen, Admiral.«
»Sehr gut. Ich werde morgen meine Flagge an Bord der Queen Julia bringen.«
»Sie gehen mit, Sir?«
»Haben Sie damit ein Problem, Kapitän?«, fragte Drake und ließ die Andeutung eines Befehlstons in das bisher freundschaftliche Gespräch einfließen.
»Überhaupt nicht. Es ist bloß so, dass keine Notwendigkeit für Sie besteht, persönlich teilzunehmen, Sir. Wir können sie hierher bringen, denke ich. Hier werden Sie mehr gebraucht.«
»Wozu? Ich nehme an, ich könnte einen Schraubenschlüssel drehen oder ein Schweißgerät bedienen, während die Conqueror wieder zusammengeflickt wird, aber ich würde nicht sehr gut darin sein. Nein, während der nächsten paar Monate wird der Schwerpunkt des Handelns anderswo liegen. Admiral Gower kann künftige Angriffe abwehren. Ich denke, ich kann meine Zeit am besten nutzen, wenn ich versuche, diesen Krieg zu beenden. Außerdem«, fuhr er lachend fort, »muss die Menagerie meiner Frau mitgehen, was bedeutet, dass auch Bethany darauf bestehen wird, was wiederum bedeutet, dass Sie sich mit mir werden abfinden müssen, Kapitän.«
»Ja, Sir. Wir werden sofort anfangen, ein paar Abteile für Sie freizumachen.«
Wie versprochen, waren der Admiral, seine Frau und ihre zwei Schützlinge am nächsten Tag mit einem Kurierboot des Schiffes eingetroffen, und weniger als vierundzwanzig Stunden später nahm Queen Julia ihre Maschinen in Betrieb. Der Flug zu dem flüchtigen Ryall-Kreuzer war lang und ereignislos. Phillip verbrachte die Zeit damit, sein Schiff wieder in Gefechtsbereitschaft zu versetzen. Gewöhnlich nahm er die Mahlzeiten in seiner Kajüte ein. Nun aber ging er zum Abendessen in die Offiziersmesse, als sein Erster Offizier berichtete, dass die Ryall an diesem Abend mit ihnen essen würden.
Die acht Offiziere der Queen Julia saßen zu beiden Seiten des Esstisches, während Phillip, Drake und Bethany an beiden Enden saßen. Varlan lag zur Rechten von Bethany, Periskay neben ihr. Das Gespräch hatte sich naturgemäß dem bevorstehenden Unternehmen zugewandt, und Phillip nutzte die Gelegenheit, eine Frage zu stellen, die ihn beschäftigte.
»Periskay, Sie werden der Vermittler sein, nicht wahr?«
»So ist es«, bestätigte der männliche Ryall in stark akzentbehaftetem Standard. Anscheinend hatte Varlan ihre Stunden in Gefangenschaft damit verbracht, ihm die Sprache der Menschen beizubringen. »Ich werde Ihre Botschaft zu Jenen Die Herrschen tragen.«
»Stimmen Sie unserem Anliegen zu? Wünschen Sie Frieden zwischen unseren beiden Arten?«
Der Ryall schüttelte seinen Körper wie ein Hund, der sein Fell vom Nässe befreit, nur nicht ganz so heftig. »Ich bekenne, dass ich nicht verstehe, warum ihr Menschen glaubt, dass Friede möglich ist. Ich füge mich Varlans größerer Kenntnis menschlicher Psychologie.«
»Wenn Sie nicht an die Mission glauben, warum sind Sie dann bereit zu vermitteln?«
»Weil ich Varlan meinen Eid geleistet habe. Ich werde Ihre Botschaft zuverlässig überbringen. Außerdem ist es für mich eine Gelegenheit heimzugehen. Wenn es mir bestimmt ist, von den Händen Ihrer Krieger zu sterben, werde ich mit meiner Sippe sterben.«
Bethany erklärte den Begriff der Sippenehre bei den Ryall. Periskay hatte bei der Ehre seiner Sippe gelobt zu tun, was Varlan ihm aufgetragen hatte, und dieser Eid, sagte Bethany, sei unverbrüchlich. Das Gespräch wandte sich dann den Erwartungen zu, was geschehen würde, wenn sie das Ryall-Schiff erreichten. Mit etwas Glück würden sie Verbindung herstellen, den Ryall-Kapitän überzeugen, dass sie ihn nicht aus dem Himmel blasen wollten, ihn dann mit Periskay an Bord zum Faltpunkt Darlan eskortierten und ihn von dort in das Heimatsystem Darthan entlassen. Anschließend würde, wenn die Ryall sich zugänglich zeigten, ein Schiff mit menschlichen Gesandten auf Darthan Verhandlungen über die Kapitulation der Ryall beginnen.
Trotz seiner Bedenken hatte Phillip die Queen Julia als das Schiff angeboten, das die Gesandten ins System Darthan bringen würde. Es würde bedeuten, dass die Waffen an Bord entfernt oder unbrauchbar gemacht werden mussten, aber der Kreuzer würde für die Unterhändler dennoch weitaus bequemer sein als jedes Ryall-Schiff.
Freilich, all das sollte geschehen, wenn alles gut ging, sobald sie den schweren Kreuzer trafen. Wenn nicht, würde ihre Reise wahrscheinlich in einem schnell aufflammenden Gefecht und einer expandierenden
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