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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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nennen es ›freien Abzug‹. Sie werden uns zum Sterntor Darthan geleiten und uns den Transit zum Heimatsystem erlauben. Danach musst du zu diesem System zurückkehren, um die Antwort von Denen Die Herrschen zu überbringen. Sie verlangen in diesem Punkt, dass du entweder Varlan oder mir einen Eid leistest. Von welcher Art auch die Antwort von Denen Die Herrschen sein wird, du wirst unbehelligt nach Darthan zurückkehren können, nachdem du den Menschen ihre Antwort übergeben hast.«
    »Eine seltsame Botschaft«, erwiderte Galatan.
    »Die Seltsamste, die ich jemals gesprochen habe«, pflichtete ihm Periskay bei.
    Nach einer langen Pause sagte Galatan: »Ich werde das überdenken müssen. Innerhalb von eintausend Herzschlägen werde ich wieder zu dir sprechen.«
    »Ich werde warten, ebenso wie meine Fänger. Sie warnen aber, dass jeder Versuch, in dieser Zeit deine Maschinen in Gang zu setzen, als Angriff betrachtet wird.«
    »Verstehe.«
    Damit wurde der Bildschirm schwarz, und Galatan begann über seine Antwort auf eine Forderung nachzudenken, die ganz offensichtlich die Hervorbringung eines Irren war. Die einzige Frage war, ob Der Rasse besser gedient sein würde, wenn er vorgäbe, den Zweibeinern zu glauben, oder wenn er sie angriff? So oder so, es schien, dass sich Fernsuchers Geschick bald erfüllen würde.

80
    Die Feuerleitzentrale der Queen Julia sah aus wie das Schaufenster eines Juwelierladens nach einer der großen Unruhen, die in der Mitte des 21. Jahrhunderts die Großstädte der Erde heimgesucht hatten – so stellte Richard Drake es sich jedenfalls vor. Die großen Bildschirme waren noch da, desgleichen die Plätze für ein Dutzend Bedienungsmannschaften. Alles andere war fort; nur gähnende Löcher und gekappte Kabel markierten, wo die optischen Geräte zur Zielerfassung, die Radaranlage und die Rechner der Sensorenauswertung und vieles andere mehr gestanden hatten.
    Vor einer Woche war Queen Julia in Begleitung der Fernsucher in die Nachbarschaft des Faltpunktes Spica/Darthan zurückgekehrt. Beide Schiffe blieben stationär im Raum, eine Million Kilometer vom blockierten Faltpunkt entfernt, und begannen mit der Umrüstung von Kriegsschiffen zu Instrumenten der Diplomatie – für Galatan und seine Besatzung ein völlig fremdartiges Konzept. Was diese Umrüstung in der Praxis bedeutete, schien vielen Besatzungsmitgliedern des sandarischen Kreuzers nichts anderes als Vandalismus zu sein. Auch für Drake nahm es sich wie Vandalismus aus, und er war derjenige, der den Befehl dazu erteilt hatte.
    Alle Offensivwaffen und die Systeme, die sie steuerten, mussten ausgebaut werden. Glücklicherweise war die modulare Bauweise für den Ausbau der verschiedenen Raketenwerfer, Laser und Antimaterieprojektoren nicht allzu schwierig.
    Fernsucher war eine andere Sache. Galatan weigerte sich beharrlich, Menschen an Bord seines Schiffes zu lassen. Er zögerte sogar, Periskay aufzunehmen, weil er fürchtete, dass die zweibeinigen Ungeheuer ihn mit einer Art Biowaffe infiziert haben könnten. Der Schiffmeister der Ryall gab erst nach, als der Philosoph in Quarantäne vom automatischen Diagnosegerät untersucht und für gesund befunden worden war.
    Verhandlungen über die Frage, wie sichergestellt werden könne, dass Fernsucher tatsächlich entwaffnet war, blieben fast einen Tag lang ergebnislos, bis Galatan eine Lösung vorschlug. Ganz gleich, welche Waffen der Ryall-Kreuzer an Bord hatte, sie waren von geringem Wert ohne die Fähigkeit, Ziele zu verfolgen. Ohne die Sensoren zur Zielerkennung und - Verfolgung würde das Ryall-Schiff seiner Kampffähigkeit so gut wie beraubt sein.
    Während Zweibeiner in Vakuumanzügen über den Rumpf der Queen Julia krochen und tödliche Geräte abmontierten, bewegten sich ähnlich ausgestattete Sechsfüßer mit überraschender Anmut über die glatte ebenholzschwarze Hülle ihres Schiffes, bauten verschiedene Antennen und andere Geräte aus, die Daten an die Feuerleitzentrale übermittelten. Ihre Einwände gegen das Ansinnen, Menschen in die Nähe ihres Schiffes zu lassen, wurden schließlich so weit gelockert, dass der Waffenoffizier der Queen Julia den Schiffsrumpf aus der Nähe inspizieren durfte. Er meldete nichts als nackte Außenfassungen, wo vorher empfindliche Instrumente den umgebenden Raum nach feindlichen Bewegungen durchforscht hatten.
    Eine Woche harter Arbeit hatte beide Kriegsschiffe zu bloßen Beförderungsmitteln für Personal gemacht. Am Ende dieser Woche

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