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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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die Betoneinfassungen zur Verhütung von Erosion. Wie kam es, fragte er sich, dass zwei Arten, die Museen und Gänge so gleicher Art bauten, unversöhnliche Feinde waren?
    Es wäre verständlich gewesen, wenn die Denkprozesse von Mensch und Ryall so andersartig wären, dass keiner von beiden die Denkart des Gegners verständlich finden konnte. Unversöhnliche Feindschaft machte Sinn, wenn zwei Arten aus so radikal verschiedenen Umweltbedingungen kamen, dass sie keine gemeinsamen Bezugspunkte hatten. Ryall und Menschen, die sich auf Welten entwickelt hatten, die beinahe Zwillinge voneinander sein konnten, hatten mehr Dinge gemeinsam, als sie sich jemals bewusst gemacht hatten. Darthans Luft war so süß wie die von Alta oder der Erde. Der Himmel war von einer etwas anderen Blautönung als der Himmel von Drakes Heimatwelt, aber er war noch immer blau und nicht grün oder grau oder schwarz. Die Schwerkraft, die an seinem Körper zog, war ein wenig schwächer als daheim, und das Zentralgestirn strahlte seine wärmenden Strahlen in einer etwas verschiedenen Frequenz und mit größerer Intensität aus, als er es von daheim gewohnt war. Dennoch war die Umstellung auf die geringere Schwere nicht lästig, noch waren die Sonnenstrahlen schädlich.
    Darthan war Alta so ähnlich, dass er, Drake, wenn er wollte, seine Kleider ausziehen und nackt in die Lagune springen konnte, ohne befürchten zu müssen, dass er gefroren, geröstet, gekocht oder vakuumgetrocknet würde. Bis auf die Gefahr, die von Mikroorganismen drohte, gab es nichts, was ihn hinderte, zwischen amphibischen Passanten zu schwimmen oder sich entspannt treiben zu lassen, nur das Gesicht der Sonne zugewandt, von der angenehmen Wärme des Wassers umspült. Jede Welt, die Menschen ohne Schutzanzüge betreten konnten, war ein Wunder im Universum, und bisher hatten Menschen wie Ryall Dutzende solcher Welten gefunden.
    Doch trotz ihres gemeinsamen Erbes von sonnigen Himmeln und blauen Ozeanen bemühten sich die Kinder der Erde und die Kinder von Darthan mächtig, einander umzubringen. Denn trotz evolutionärer Parallelen hatten sie sich auf getrennten Wegen entwickelt, wofür ein einziger Unterschied ihrer Umwelt verantwortlich war. Dieser Unterschied war der gefräßige Appetit einer halbintelligenten Art fremdartiger Haie, die ungefähr zu der Zeit ausgerottet worden waren, als der Mensch die Landwirtschaft entdeckte. Wenn das Problem darin bestand, dass die Ryall menschliche Wesen als Schnelle Esser sahen, dann musste die Lösung ... welche sein? Dieses Dilemma hatte Drake den ganzen Tag geplagt, und er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass die Antwort zum Greifen nahe war, ganz knapp außerhalb der Reichweite seiner ausgestreckten mentalen Finger.
    »Sieh mal, da ist Varlan«, unterbrach Bethany seine Überlegungen. »Sie ist von ihrem Ausflug zurück, und Nina Hensley ist bei ihr.«
    Die kleine Flottille war wieder in der Lagune und näherte sich der Insel, von der sie am Morgen aufgebrochen waren. Er blickte auf und sah die Kopilotin des Raumtransporters winken. Es war aber nicht das Winken »Willkommen zurück«
    mit offener Handfläche, sondern vielmehr ein Winken »Kommt schnell her« mit dem gekrümmten Handrücken.
    »Was mag sie wollen?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, antwortete seine Frau, »aber wir werden es bald erfahren.«
    Minuten später stieß der Bug durch schwimmendes Wasserpflanzendickicht und Sumpf auf festen Boden. Die drei menschlichen Fahrgäste ließen zuerst die beiden Ryall an Land gehen, bevor auch sie über den Bug auf den weichen Boden sprangen. Richard fing den Aufprall mit federnden Knien ab und richtete sich auf, dann schritt er auf Nina Hensley zu. Bethany tat es ihm gleich, steuerte aber Varlan an.
    »Was gibt es, Nina?«, fragte Drake. »Hatten Sie Schwierigkeiten mit den Ryall?«
    »Keine, Sir. Sobald Sie außer Sicht waren, nahmen die Wachen wieder ihre kreisförmige Aufstellung ein und bewegten sich nicht von der Stelle, bis sie kurz vor Ihrer Rückkehr wieder die Hufeisenformation einnahmen.«
    »Warum sind Sie dann so aufgeregt?«
    »Varlan, Sir. Sie erschien vor ungefähr einer Stunde mit drei anderen Ryall. Sie warten im Zelt. Anscheinend sind es hohe Tiere, Sir. Sie sagen, sie wollen mit Ihnen sprechen.«
    »Wie groß?«
    »Herrscher, wenn ich Varlan bei der Vorstellung richtig verstand. Lieutenant Bartle ist bei ihnen im Zelt, während Varlan und ich hierher zum Ufer kamen, um Sie zu empfangen.«
    »Nun, wir können

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