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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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die völlig frei von Wasser sind. Doch wenn es Sturmfluten gibt, bringt das Wasser Schmutz und andere Verunreinigungen in unsere Behausungen, und es erfordert große Anstrengung, sie danach zu reinigen. Andere Sippen natürlich, die nicht das Problem von Gezeiten haben, bauen ihre Wohnungen in anderen Formen, die besser für ihr Habitat geeignet sind, sei es Sumpfland oder eine trockene Gegend. Manche Sippen bauen sogar oben in den Bergen, wo der Regen manchmal weiß wird.«
    »Ryall leben im Schnee?«
    »Wenn das der Name dafür ist. Leben die Menschen nicht in allen Klimazonen ihrer Heimatwelt?«
    »Ja, aber ...«
    »Warum sollte es dann bei uns anders sein? Das Leben breitet sich aus, um den vorhandenen Raum zu nutzen, nicht wahr?«
    »Nichtintelligentes Leben sicherlich«, warf Drake ein, der ein potenzielles Problem in der Richtung sah, die das Gespräch nahm. »Intelligente Wesen haben eine Wahl, ob sie irgendwo leben werden oder nicht.«
    Phillip Walkirk hatte das Gespräch verfolgt und war gleichfalls zu dem Schluss gekommen, dass ein Themenwechsel angezeigt sei. »Sie sprechen davon, dass andere Sippen andere Formen für ihre Wohnungen bevorzugen. Bedeutet das, dass diese ganze Stadt einer einzigen Sippe gehört?«
    »Dies ist ein größeres Handelszentrum auf Darthan, und viele Sippen haben hier Interessen. Von den Einwohnern der Stadt gehören jedoch elf Zwölftel der Sippe der Windseitigen Küste an.«
    »Diese Sippe muss eine Macht unter den Ryall sein, dass sie eine so große und schöne Stadt bauen konnte«, sagte Bethany.
    »Es ist die mächtigste aller Sippen. Sie haben zwei Vertreter unter Denen Die Herrschen .«
    »Zwei? Ist das ungewöhnlich?«
    »Sehr ungewöhnlich für eine einzige Sippe. Der erhabenste von ihnen ist Sandok. Er ist der Erste unter Gleichen im Kreis Derer Die Herrschen .«
    »Und der andere Vertreter?«
    »Tarsanau.«
    Bethany wandte sich an den anderen Ryall, der das Gespräch verfolgt hatte, ohne etwas zu verstehen. »Ist dies die Stadt deiner Sippe, Tarsanau?«
    Nachdem Periskay die Frage verdolmetscht hatte, erhielt sie eine bestätigende Antwort.
    »Hat diese Stadt einen Namen?«
    Es gab einen schnellen Wortwechsel, worauf Periskay antwortete: »Der Name in unserer Sprache lässt sich nicht gut übertragen. Er bezieht sich auf den Ort, wo Die Rasse zum ersten Mal die Schnellen Esser besiegte. Tarsanau und ich sind übereinstimmend der Meinung, dass Sie die Stadt ›Hauptstadt‹ nennen können.«
    »Dann ist es der Ort, von dem aus diese Welt regiert wird?«
    »O nein«, erwiderte Periskay. »Nicht bloß Darthan. Dies ist die Stadt Jener Die Herrschen Über Die Rasse . Alle unsere Welten erhalten Anleitung von hier.«
    »Dann scheint ›Hauptstadt‹ ein passender Name zu sein«, sagte sie.
    Während Drake zuhörte, betrachtete er den Damm. Alle Schleusen waren so eingestellt, dass ihre Oberkante einen Zentimeter unter der Seeoberfläche waren. Überall entlang dem Damm rauschten kleine Wasserfälle zwei Meter herab in das aquamarinblaue Wasser darunter. So floss das Wasser aus den Stadtkanälen und Lagunen kontrolliert ab. Setzte der Gezeitenwechsel sein, konnte die Höhe der Schleusentore neu eingestellt werden, um den Zufluss von außen zu regulieren. Das tägliche Abfließen und wieder Auffüllen der Kanäle und Lagunen erneuerte die Wasserversorgung der Stadt, schwemmte Verschmutzung zur See hinaus und brachte täglich frisches Wasser herein. Irgendwo hatte er einmal gelesen, dass die Stadt Amsterdam auf dem Erdkontinent Europa ein ganz ähnliches System verwendete, um ihre Kanäle jahrhundertelang von Verschmutzung freizuhalten.
    Die Besichtigungstour nahm ihren Fortgang. Nach dem Wasserregulierungsbauwerk führte Tarsanau sie durch die Wasserwege der Hauptstadt. Auf der Fahrt durch einen Kanal passierten sie einen kilometerlangen Abschnitt, wo verschiedene Arten von Kletterpflanzen an Spalieren und über Brücken wuchsen, bis sie einen langen Tunnel mit grünen Wänden bildeten. Das Laubwerk war so dicht, dass die Sonne kaum durchdrang, und die Vielfalt fremdartiger Gerüche war eine Herausforderung für menschliche Nasen. Einige der Gerüche waren recht angenehm, andere hingegen weit weniger, und mindestens zwei drohten Übelkeit auszulösen. Die Luft war erfüllt vom Summen kleiner fliegender Lebewesen, von denen eines hartnäckig versuchte, sich in Bethanys Haar niederzulassen. Die einheimischen Ryall hatten das seltene Vergnügen, eines der zweibeinigen Ungeheuer

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