Der Antares-Krieg
Ein guter Teil Ihrer Ausrüstung wurde verwendet, um die Conqueror II wieder in Gefechtsbereitschaft zu versetzen. Ich fürchte, es ist sehr wenig übrig, was Sie wieder einbauen können.«
»Kurierdienst, Sir?«
»Sind Sie dafür nicht zu haben, Hoheit?«
»Nicht, wenn wir mit einem Großangriff rechnen müssen.«
Gower runzelte die Brauen. »Ich nehme an, ich könnte an Bord der Royal Avenger etwas für Sie finden. Es würde bedeuten, dass Sie zeitweilig das Kommando ihres Schiffes aufgeben müssten.«
»Solange es zeitweilig ist, Sir ...«
»Sie haben Ihre Sache gut genug gemacht, dass wir Ihnen vielleicht ein größeres Schiff besorgen können.«
»Das wäre mir recht, Sir.«
»Sehr gut. Admiral Drake, Sie brauchen einen Transporter für sich und Ihre Frau zur Conqueror II .«
»Ja, danke, Sergej.«
Gower schaltete das Aufzeichnungsgerät aus und öffnete einen kleinen schwarzen Kasten, um die Speicherkarte herauszunehmen. Er gab sie Drake. »Hier ist Ihre Kopie, Sir. Das Original werde ich so schnell wie möglich an die Strategieabteilung des Hauptquartiers weiterleiten.«
Sie erhoben sich von ihren Stühlen. Gower strahlte. »Es ist wirklich gut, Sie alle wiederzusehen. Eine große Erleichterung. Als Sie durch den Faltpunkt verschwanden, dachte ich offen gesagt nicht, dass ich Sie wiedersehen würde ...«
»Wir hatten zeitweilig auch unsere Zweifel, Admiral«, erwiderte Bethany.
Gower nickte. »So glücklich ich bin, dass alles gut gegangen ist, würde ich doch noch glücklicher sein, wenn ich verstünde, warum man Sie gehen ließ. Es ergibt einfach keinen Sinn.«
Wie Sergej Gower gesagt hatte, war die Conqueror II zusammengeflickt und in die Kampfgruppe Spica/Darthan eingereiht worden. Sie hatte ihren Vorrang als Flaggschiff der Vereinigten Flotte zwar eingebüßt, doch auch hier eine achtbare Aufgabe gefunden. Nach fast einer Woche an Bord musste Richard Drake sich noch immer an die Kontraste gewöhnen.
Große Teile des Schiffes sahen so neu aus wie an dem Tag, als es aus Altas Orbitalschiffswerft Nummer zwei gekommen war. Doch war es möglich, durch eine druckdichte Tür im Schott zu treten und sich in einer rauchgeschwärzten Höhle zu sehen. Sein altes Quartier war ebenso ausgebrannt wie die Flotteneinsatzleitung. Captain Pelham stellte ihnen eine andere Kabine und einen kleinen Nebenraum zur Verfügung, wo sie den formellen Bericht über ihr Abenteuer auf Darthan vorbereiten konnten.
In den nächsten sieben Tagen verbrachte Bethany jede wache Stunde damit, ihre Eindrücke von der Reise in den Bericht für den Marinenachrichtendienst und die Psychologen zu Hause einzubringen. Schon jetzt war die Nachfrage so groß, dass mit drei bis vier Auflagen gerechnet wurde. Vielleicht würde der Bericht zu Hause in Homeport nicht auf die Bestsellerliste kommen, aber sie würde mit Recht beanspruchen können, die Autorin des meistgelesenen Buches im System Spica zu sein. Nachdem sie in ihren Teil des Berichts eingebracht hatte, was sie sagen wollte, begann sie die Aufzeichnungen, die sie gemacht hatten, zu katalogisieren. Besonders Richards verborgener Knopflochkamera waren einige spektakuläre Ansichten des Versammlungssaales und der herrschenden Ryall gelungen. Bethany fügte noch einen eigenen Vortrag über die Rechte und Pflichten des Sippensystems der Ryall hinzu.
»Das ist eine Menge Text für die Eindrücke einer Dreitages-Tour, meinst du nicht?«, fragte Richard eines Abends, als er sie bei der Textbearbeitung an dem Schreibtisch in ihrem Abteil beobachtete.
Sie wandte den Kopf und lächelte. »Ihr Militärs versteht eben nicht, was dem wissenschaftlichen Denken wichtig ist.«
Richard Drake trug zu dem endgültigen Bericht bei, so viel er konnte, darunter einen langen Abschnitt über die Bedeutung der verwirrenden Ereignisse jener letzten Nacht auf Darthan. Seine Schlussfolgerung war, dass es selbst vom Standpunkt der Ryall gesehen keinen Sinn gehabt haben konnte, sie mitten in der Nacht hinauszuwerfen.
»... Hätten Sie uns in der Ratsversammlung mit Schmähungen überhäuft und in den tiefsten Kerker von Darthan geworfen, hätte es einen Sinn gehabt«, murmelte er, nachdem er seinen Text zum zehnten Mal gelesen hatte. Trotz seiner Bedenken übergab er den Bericht am nächsten Morgen der Nachrichtenabteilung zur Übermittlung.
Neben der Arbeit am Bericht verbrachte er viele Stunden mit den Vorbereitungen, wieder seine alte Stellung zu übernehmen. Dazu studierte er den gesamten
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