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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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wären?«
    »Ich möchte, dass Sie den Springercode für den nächsten Übergang in den Computer eingeben, bevor Sie gehen. Sie können jede Sicherheitskennzeichnung anhängen, die Sie wollen. Nur möchte ich, dass der Computer mir den Code freigibt, wenn Sie ihn nicht innerhalb einer vertretbaren Zeit – sagen wir, dreißig Tage – widerrufen.«
    Bethany zögerte einen Moment lang, dann nickte sie.
    »Einverstanden, Captain.«
    »Ich muss ferner darauf bestehen, dass Sie während Ihres gesamten Aufenthalts dort unten eine Eskorte bei sich haben. Und wenn wir feststellen, dass die Bedingungen auf der Oberfläche auch nur in geringem Maße gefährlich sind, werde ich Sie sofort zurückbeordern.«
    »Auch damit bin ich einverstanden.«
    Er lehnte sich in seinem Drehsessel zurück und sagte: »In diesem Fall wünsche ich Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Ich wäre froh, wenn ich mit Ihnen gehen könnte.«

13
    »Wir sollten wirklich umkehren, Miss Lindquist.«
    Bethany Lindquist kniete in einem verlassenen Gang vor einer verschlossenen Tür. Neben ihr, einen großen Vorschlaghammer in den Händen, stand eine wuchtige Gestalt in der grün gefleckten Uniform des Marinekorps. Bethany stand auf und streifte hellen Staub von den Knien. »Gut, Corporal Vargas. Machen wir noch diese eine Tür auf, dann kehren wir um.«
    »In Ordnung, Madam. Treten Sie bitte zurück.«
    Bethany zog sich auf die andere Seite des Gangs zurück und sah zu, wie Vargas mit dem Vorschlaghammer ausholte. Er schlug den schweren Hammerkopf mit geübtem Schwung über dem Schloss in die Tür. Das Geräusch reißenden Metalls und eine Wolke hundertjährigen Staubes begleitete die Öffnung eines drei Zentimeter breiten Spalts zwischen Tür und Rahmen. Vargas spuckte aus, um den Geschmack von muffig riechendem Staub aus dem Mund zu bekommen, schob seine Hand in die Öffnung, stemmte sich in den Türrahmen, so gut er konnte, und stieß. Die schwergängige Tür öffnete sich mit weiteren Geräuschen gequälten Metalls.
    »Gut gemacht, Vargas«, sagte Bethany. »Dieses Einbrechen ist nicht so schwierig, wie es aussieht.«
    »Ich wünschte, der alte Richter Waring könnte uns jetzt sehen, Miss.«
    »Wer?«
    »Der Friedensrichter meiner Heimatstadt. Er brachte mich darauf, zum Marinekorps zu gehen. Stellte mich vor die Wahl, das zu tun oder eine Zeit im Jugendgefängnis abzureißen!«
    Bethany lachte. »Ich werde ihm nicht über Ihren jüngsten Rückfall erzählen, wenn Sie es nicht tun.« Sie zeigte zur offenen Tür. »Gehen wir hinein?«
    »Augenblick, Madam, bis ich den Rest meiner Sachen zusammengesucht habe.«
    Sie sah zu, wie der hünenhafte Marinesoldat den Gurt seines Werkzeugkastens über die Schulter hängte. Als er seinen Rucksack über die andere Schulter schwang, musste sie lächeln. Ein seltsameres Kindermädchen war wohl schwerlich zu finden.
    Wie Richard Drake ihr zugesagt hatte, war die Marineeskorte zur Stelle gewesen, als sie vor fünf Tagen Lokalzeit beim Basislager dem Landungsboot entsteigen konnte. Die Eskorte war Corporal Garrold Vargas gewesen, von diesem Augenblick an ihr ständiger Begleiter. Wie die Mitglieder der anderen Suchtrupps hatten auch sie sich rasch an einen Tagesablauf gewöhnt, der durch den Aufgang und Untergang der strahlenden Antares-Gaswolke beherrscht wurde. Jeden Morgen luden sie ihre Rucksäcke mit Proviant, Wasser und Einbruchswerkzeug in ein kleines Geländefahrzeug und brachen zu dem ihnen zugewiesenen Suchgebiet auf. Dort angekommen, wählte Bethany die Gebäude und Räume aus, die durchsucht werden sollten, und Vargas sorgte dafür, dass keine zugesperrten Türen ihr Vorankommen behinderten. Es war eine perfekte Arbeitsteilung, und zu ihrer beiderseitigen Verwunderung fanden sie, dass sie gut zusammenarbeiteten. Der ihnen für diesen Tag zugedachte Suchabschnitt war auf 150 Jahre alten Karten, die in altanischen Archiven geschlummert hatten, als die Universität von Hekate bezeichnet. Bethany hatte gehofft, dass sie in einer Institution höherer Gelehrsamkeit mehr Glück haben würden als bisher, zu ihrer Enttäuschung hatten sich die erhaltenen Räumlichkeiten jedoch als weniger ergiebig an Papierresten erwiesen als die Wohnviertel im Umkreis des Basislagers. Es war frustrierend, unter Hunderten von Datenanschlüssen umherzugehen, die über die Universität verteilt waren, und zu wissen, dass ein Jahrhundert harter Strahlung sie alle zu nutzlosen Klötzen aus Kunststoff, Silikon und Glas gemacht hatte.
    Sie

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