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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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überall und zu jeder Zeit ein gefährlicher Ort. Eine tote Stadt auf einer toten Welt ist es umso mehr. Er stellte sich vor, dass Bethany verletzt irgendwo lag und die tödliche Glut der Antares-Gaswolke langsam über den Horizont steigen sah. Dann starrte er in das ratlose Gesicht auf dem Bildschirm, überlegte seine Optionen und sagte dann: »Ich komme hinunter! Unternehmen Sie nichts, bis ich dort bin.«
    Bethany und Vargas lenkten ihr Geländefahrzeug in die Mitte des viereckigen Innenhofs, wo die Löwenstatuen den Pavillon flankierten. Als sie näher herankamen, wurden alle Zweifel, die Bethany im Hinblick auf ihre Natur hatte, rasch zerstreut. Es waren Löwen, und sie lagen in Ruhehaltung, aber mit erhobenen Köpfen, hatten die Pranken vor sich ausgestreckt und die Schwänze an den Seiten. Ihre Mähnen waren voll und buschig, und ihre steinernen Augen blickten aufmerksam in die Ferne. Zwischen den beiden Tieren führte eine Betonrampe abwärts und verschwand hinter einer großen Stahltür, die den Eingang des Pavillons verschloss.
    »Schlagen Sie sie ein, Corporal!«, befahl Bethany mit einer Kopfbewegung zur Tür.
    Vargas runzelte die Stirn, öffnete den Mund zu einem Einwand, besann sich jedoch dann. Er nahm einfach seinen Vorschlaghammer aus dem rückwärtigen Teil des Fahrzeugs und ging an die Arbeit. Zwei Minuten später hallten die wuchtigen Hammerschläge noch immer von den Gebäuden wider.
    »Augenblick«, rief Bethany, als Vargas zum zwanzigsten Mal ausholte. »Lassen Sie mich sehen.«
    Vargas stellte seine Bemühungen ein und wischte sich die Stirn. »Ich glaube nicht, dass wir hierfür die geeignete Ausrüstung haben, Miss.«
    »Versuchen Sie's noch ein paarmal«, erwiderte Bethany und trat von ihrer Inspektion des Schlosses zurück. »Mir scheint, es beginnt nachzugeben.«
    Vargas holte abermals aus und schlug den Hammer mit aller Kraft gegen die Tür, die daraufhin ein metallisches Kreischen von sich gab. Nach zwei weiteren Schlägen gaben die Scharniere nach, und die Stahltür krachte nach innen. Jenseits der am Boden liegenden schweren Stahltür führte eine Rolltreppe abwärts und verschwand in der Dunkelheit.
    »Wir brauchen unsere Lampen.«
    Sie kramten ihre Stablampen aus den Rucksäcken, Vargas mit einem nervösen Blick zu Napiers Position. Das Zentralgestirn war längst hinter der Gebäudefront im Westen versunken. »Unsere Zeit ist beinahe um, Miss Lindquist.«
    »Vertrauen Sie mir, Corporal. Dies könnte wichtig sein. Wir werden nachsehen und dann umgehend nach Hause fahren. Ich verspreche es!«
    Langsam stiegen sie die bewegungslosen Stufen der Rolltreppe hinunter. Nach etwa dreißig Metern erreichten sie einen Treppenabsatz, wo die Rolltreppe endete und zu beiden Seiten Türen zu sehen waren. Ein paar Meter vor ihnen führte eine weitere Rolltreppe hinunter. Bethany ging voraus und folgte ihr abwärts, bevor Vargas protestieren konnte. Hier waren sie in völliger Schwärze; nur die Lichtkegel ihrer Stablampen zeigten ihnen den Weg. Sie erreichten einen zweiten Absatz, und folgten einer dritten Rolltreppe hinunter, bevor sie einen geräumigen unterirdischen Korridor erreichten. Er verlor sich auf beiden Seiten in der Dunkelheit.
    »Er muss unter dem ganzen Innenhof durchführen«, sagte Bethany. Ihre Stimme hallte hohl von den Wänden.
    »Welchen Zweck kann dieser Korridor haben?«
    »Er führt von einem Gebäudeflügel zum gegenüberliegenden«, antwortete sie. »Vielleicht diente er als eine Art Abkürzung.«
    »Welche Richtung nehmen wir?«, fragte er.
    Sie ließ ihren Lichtkegel erst über eine Wand gehen, dann in die andere Richtung. »Versuchen wir es rechts.«
    Langsamer als zuvor bewegten sie sich den unterirdischen Korridor entlang, bis sie zu einer Tür mit der Silhouette eines liegenden Löwen kamen.
    »Danach habe ich gesucht«, sagte Bethany. »Schlagen Sie die Tür ein!«
    »Nicht nötig«, erwiderte Vargas. Mit einer Hand stieß er die Tür zurück. »Sie ist offen.«
    Hinter der Tür fanden sie einen geräumigen unterirdischen Raum mit einer Reihe von Informationsterminals auf schalterähnlichen Tischen. Bethany ging weiter zu einer Tür am anderen Ende des Raums. Auch sie war leicht zu öffnen. Trotz des Gewöhnungseffekts, der sich nach fünf langen Tagen der Erforschung verlassener Gebäude und Ruinen eingestellt hatte, empfand sie stark die Verlassenheit des Ortes.
    Der zweite Raum enthielt eine Maschine von Schreibtischgröße. Bethany hielt den Atem an, als sie im

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