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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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    Um lange Anmärsche zu vermeiden, war das Basislager in einem Park nahe dem Zentrum einer mittelgroßen Stadt der nördlichen Hemisphäre von New Providence errichtet worden. Hekate galt seit der Gründung der Kolonie als regionales Zentrum und Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt war wie Regensburg von der nuklearen Zerstörung verschont geblieben, die so viele andere Städte auf New Providence dem Erdboden gleichgemacht hatte.
    Am dritten Tag der Durchsuchung entdeckte ein Arbeitstrupp ein Versteck von Ausdrucken. Der erste datierte vom 5. August 2512 und enthielt eine Meldung, dass mehrere planmäßige Raumschiffe überfällig waren. Zwei Tage später bestätigte ein weiterer Ausdruck Gerüchte, dass der Faltpunkt Napier-Valeria verschwunden war. Einige führende Wissenschaftler wurden mit der Bemerkung erwähnt, dass keiner von ihnen eine Erklärung habe, wie so etwas geschehen konnte.
    Die gleichen Meldungen, die von der Unterbrechung der Verbindung mit Alta berichteten, bestätigten, dass der Faltpunkt zu Sandarsons Welt noch offen sei. Ein noch späterer Ausdruck gab die Meinung von Medienvertretern wieder, dass die Regierung eine Expedition aussenden solle, um zu erforschen, warum Schiffe das System über den Antares-Faltpunkt verlassen konnten, aber kein Verkehr aus der Gegenrichtung durchzukommen schien.
    »Kein Wunder«, sagte Wharton, als er einem seiner Mitarbeiter den Ausdruck zeigte. »Sie müssen im Augenblick des Übergangs verdampft sein!«
    Nach und nach machte sich Frustration über den Fortschritt der Suchaktion breit. Zwar fanden sie Unterlagen, so dass keine Knappheit an Informationen aus der Zeit vor der Nova und unmittelbar danach bestand, doch eine Erwähnung des vernichtenden Krieges suchten sie vergebens.
    Eine Woche später. Drake arbeitete gerade an seinem Logbuch, als an die Tür seiner Kajüte geklopft wurde.
    »Es ist offen!«, rief er.
    Die Tür wurde aufgeschoben, und Bethany Lindquist erschien in der Öffnung. »Ich hoffe, ich störe Sie nicht, Captain?«
    »Lieber Himmel, nein! Ich bin froh über die Unterbrechung. Kommen Sie herein und setzen Sie sich. Was kann ich für Sie tun?«
    Sie setzte sich auf den angebotenen Platz neben seiner Arbeitskonsole, zögerte einen Moment und sagte dann: »Ich würde gern zur Oberfläche hinuntergehen.«
    Drake blickte überrascht auf. »Weshalb?«
    »Ich möchte mich den Suchtrupps anschließen.«
    »Kommt nicht in Frage!«
    »Aber warum nicht?«
    »Ich stelle Ihnen die Gegenfrage: Warum wollen Sie gehen?«
    »Ich bin von Beruf Historikerin. Ich könnte von Nutzen sein. Es wird Bücher und Ausdrucke zu bergen und durchzuarbeiten geben. Vielleicht sogar Datenspeicher, wenn welche überlebt haben. Ich weiß so gut wie jeder andere, wonach gesucht werden muss.«
    »Die Arbeitsgruppen haben bereits zwei Historiker bei sich.«
    »Ein zusätzliches Paar Augen und Hände ist immer nützlich, Captain.«
    »Dank Ihrem Onkel, Miss Lindquist, sind Sie für mich erheblich mehr als ein ›Paar Augen und Hände‹. Tatsächlich sind Sie die einzige unersetzliche Person an Bord dieses Schiffes. Sollte Ihnen etwas zustoßen, wäre die Expedition erledigt.«
    »Und sollte ich beschließen, Captain Drake, dass ich den nächsten Faltraumübergang nicht autorisieren werde, würde sie genauso erledigt sein.« Sie sah die Verfinsterung seiner Miene und bedauerte sofort ihre Worte. »Tut mir Leid, es war nicht so gemeint. Es ist bloß so, dass ich es satt habe, in meiner Kabine zu sitzen, während andere arbeiten. Außerdem will ich nicht diese lange Reise mitmachen und dann das Schiff nie verlassen.«
    Drake lehnte sich zurück, nagte an der Unterlippe und dachte an den Rat, den der Admiral ihm ans Herz gelegt hatte: Er sollte im Hinblick auf die Springercodes der Discovery Bethany Lindquist nach Möglichkeit für den altanischen Standpunkt gewinnen. Es würde der Sache sicherlich nicht schaden, wenn er ihr den Wunsch erfüllte. Auch konnte er nachfühlen, wie ihr zumute war. Es musste ganz einfach frustrierend sein, in der Umlaufbahn zu sitzen, während andere die Geheimnisse von New Providence aufdeckten. Andererseits war nicht zu leugnen, dass es dort unten Gefahren gab und dass die Expedition ohne Bethany Lindquist gescheitert wäre.
    Nachdem Drake eine Weile über diese widerstreitenden Gesichtspunkte nachgedacht hatte, sagte er: »Wenn ich es erlaube, muss ich bestimmte Konzessionen verlangen.«
    »Und die

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