Der Archipel GULAG: Vom Verfasser autorisierte überarbeitete und gekürzte Ausgabe in einem Band (German Edition)
stellvertretender Außenminister.
IWANOW-RASUMNIK (eig. Iwanow, Rasumnik Wassiljewitsch), 1878–1946, Literaturwissenschaftler und Soziologe; lebte nach 1941 in Deutschland.
JAGODA, Genrich Grigorjewitsch, 1891–1938, von 1934 bis 1936 Leiter der NKWD; 1938 im 3. Moskauer Schauprozeß verurteilt und hingerichtet.
JASIENSKI, Bruno, 1901–1942 (?), polnischer Schriftsteller und Kommunist; lebte in Paris, emigrierte 1929 in die UdSSR, starb im Lager.
JEGOROW, Alexander Iljitsch, 1883–1939, Marschall der Sowjetunion; Truppenkommandeur im Bürgerkrieg, Freund Stalins, Chef des Generalstabs, erster stellvertretender Verteidigungskommissar; erschossen.
JENUKIDSE, Abel Safronowitsch, 1877–1937, Politiker; Sekretär des Zentralexekutivkomitees; 1935 aus der Partei ausgeschlossen; ohne Prozeß erschossen.
JERMILOW, Wladimir Wladimirowitsch, 1904–1965, sowjetischer Literaturwissenschaftler; Vorkämpfer und eifriger Verfechter der Theorie des sozialistischen Realismus.
JESCHOW, Nikolai Iwanowitsch, 1894–1939 (?), Leiter der NKWD von 1936 bis 1938, zur Zeit des Höhepunktes der Säuberungen; 1938 gestürzt und von Berija abgelöst; vermutlich hingerichtet.
JEWTUSCHENKO, Jewgenij Alexandrowitsch, geb. 1933, Lyriker, Exponent der Tauwetterperiode und der nonkonformistischen Lyrikergeneration der fünfziger und sechziger Jahre; zahlreiche Auslandsreisen; wechselndes Verhältnis zum Regime.
KAGANOWITSCH, Lasar Moissejewitsch, geb. 1893, Partei-und Staatspolitiker; einer der engsten Mitarbeiter Stalins; seit 1930 Mitglied des Politbüros, 1957 aller Ämter enthoben.
KALININ, Michail Iwanowitsch, 1875–1946, Partei-und Staatspolitiker; seit 1926 Mitglied des Politbüros; seit 1919 Vorsitzender des Zentralexekutivkomitees, bzw. seit 1938 des Präsidiums der Obersten Sowjet (Staatsoberhaupt der UdSSR).
KAMENEW (eig. Rosenfeld), Lew Borissowitsch, 1883–1936, prominenter Partei-und Staatspolitiker; 1917 Mitglied des ZK, 1919 Mitglied des Politbüros; gehörte nach Lenins Tod der Führungstroika an; 1927 aus der Partei ausgeschlossen; 1936 im 1. Moskauer Schauprozeß zum Tode verurteilt und hingerichtet.
KAPIZA, Pjotr Leonidowitsch, geb. 1894, Physiker, emigrierte 1921 nach England, 1935 während eines Besuches in der UdSSR festgehalten und zum Direktor des neugegründeten Instituts für physikalische Forschungen in Moskau ernannt, arbeitete zusammen mit Häftlingen an der Entwicklung der sowjetischen Kerntechnik.
KAPLAN, Fanny, ?–1918, Sozialrevolutionärin, verübte am 30. 8. 1918 ein Attentat auf Lenin; hingerichtet.
KARAWANSKI, Swjatoslaw Jossipowitsch, geb. 1920, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller; 1945 zu fünfundzwanzig Jahren Lager verurteilt, 1960 entlassen, 1965 neuerlich verhaftet, seitdem mit kurzer Unterbrechung im Lager, zuletzt wegen Verfassung und Verbreitung eines Artikels über das Massaker von Katyn.
KATANJAN, Ruben Pawlowitsch, 1881–?, von 1933 bis 1937 stellvertretender Generalstaatsanwalt der UdSSR.
KERENSKI, Alexander Fjodorowitsch, 1881–1970, Politiker der Partei der Sozialrevolutionäre; Juli–Oktober 1917 Ministerpräsident der Provisorischen Regierung; floh nach der Oktoberrevolution nach Frankreich.
KIRILLOW, Wladimir Timofejewitsch, 1890–1943, Dichter, Revolutionär; wegen Teilnahme an der revolutionären Bewegung der Schwarzmeer-Matrosen verbannt, in den zwanziger Jahren Vertreter des Proletkult ; Opfer der Säuberungen.
KIROW (eig. Kostrikow), Sergej Mironowitsch, 1886–1934, Parteipolitiker; 1926–34 Leningrader Parteisekretär; ab 1930 Mitglied des Politbüros; enger Mitarbeiter Stalins; seine Ermordung löste die «Große Säuberung» aus.
KISCHKIN, Nikolai Michailowitsch, 1864–1930, führender Politiker der Kadettenpartei; Mitglied der Provisorischen Regierung; nach der Oktoberrevolution wegen «konterrevolutionärer Tätigkeit» vor Gericht; 1921 Mitbegründer des Hungerkomitees.
KLJUJEW, Nikolai Alexejewitsch, 1887–1937, Dichter; Vertreter der sogenannten «Bauerndichtung»; zu Beginn der dreißiger Jahre nach Narym (Sibirien) verbannt.
KOLTSCHAK, Alexander Wassiljewitsch, 1873–1920, Admiral; bildete 1918 in Sibirien eine antibolschewistische Armee und Gegenregierung; militärisch geschlagen und erschossen.
KOLZOW, Nikolai Konstantinowitsch, 1872–1940, Biologe; Begründer der experimentellen Biologie in Rußland; hingerichtet.
KON, Felix, Jakowlewitsch, 1864–1941, polnischer Revolutionär, ging nach der Oktoberrevolution nach Rußland und
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