Der Archipel GULAG: Vom Verfasser autorisierte überarbeitete und gekürzte Ausgabe in einem Band (German Edition)
schloß sich den Bolschewiki an; in verschiedenen Partei-, Staats-und Kominternfunktionen tätig.
KOPELEW, Lew Sinowjewitsch, geb. 1912, Germanist und Literaturwissenschaftler, als Major der Roten Armee bei Kriegsende verhaftet und zu Lagerhaft verurteilt; wurde im Lager mit Solschenizyn bekannt. Seine Kriegs-und Lagererinnerungen erschienen 1976 u.d.T. Aufbewahren für alle Zeit! im Hoffmann und Campe Verlag. 1980 ausgebürgert. Lebt in der Bundesrepublik Deutschland.
KORK, Awgust Iwanowitsch, 1887–1937, Generaloberst; Truppenkommandeur im Bürgerkrieg, Leiter der Frunse-Militärakademie; erschossen.
KOROLENKO, Wladimir Galaktionowitsch, 1853–1921, Schriftsteller, der Narodniki-Bewegung nahestehend; wegen seiner publizistischen Tätigkeit in der zaristischen Zeit wiederholt vor Gericht.
KOROLJOW, Sergej Pawlowitsch, 1906–1966, Raumfahrttechniker; mehrere Jahre im Lager, arbeitete anschließend als Häftling in einem Sonderkonstruktionsbüro, konstruierte «Sputnik I» und die nachfolgenden Raumschiffe und Trägerraketen.
KOSCHEWNIKOW, Innokentij Serafimowitsch, 1879–1931, Truppenkommandeur im Bürgerkrieg auf seiten der Roten; 1921 stellvertretender Außenminister der Fernöstlichen Republik.
KOSLOW, Frol Romanowitsch, 1908–1965, Partei-und Staatspolitiker; nach der Leningrader Säuberung 1949 zunächst Stadt-, dann Gebietsparteisekretär von Leningrad, 1957–64 Mitglied des Präsidiums des ZK.
KOSMODEMJANSKAJA, Soja Anatoljewna, 1923–1941, sowjetische Partisanin im Zweiten Weltkrieg; von den Deutschen gefoltert und gehenkt, für ihre Standhaftigkeit posthum mit dem Titel «Heldin der Sowjetunion» ausgezeichnet; offizielles Vorbild der sowjetischen Jugend.
KOSSAREW, Alexander Wassiljewitsch, 1903–1939, sowjetischer Jugendführer; 1929–39 Generalsekretär des Kommunistischen Jugendverbandes (Komsomol); liquidiert.
KOSSAREWA, Lena, Tochter von A. W. Kossarew.
KOSSIOR, Stanislaw Wikentjewitsch, 1889–1939, Parteipolitiker; seit 1930 Mitglied des Politbüros; 1928–39 1. Parteisekretär der Ukraine; erschossen.
KRASNOW (eig. Lewitin), Anatolij Emmanuilowitsch, geb. 1915, religiöser Publizist und Historiker; Samisdat-Autor, Bürgerrechtskämpfer; mehrjährige Lagerhaft unter Stalin; seit 1960 wiederholt gemaßregelt und zu Haftstrafen verurteilt.
KRASNOW, Pjotr Nikolajewitsch, 1869–1947, General und Schriftsteller; im Bürgerkrieg Ataman der Weißen Donkosaken; 1919 nach Deutschland emigriert; im Zweiten Weltkrieg Kommandeur russischer Einheiten auf deutscher Seite; erschossen.
KRASSIKOW, Pjotr Ananjewitsch, 1870–1939, alter Bolschewik; Mitkämpfer Lenins, bekleidete nach der Oktoberrevolution hohe Posten in der sowjetischen Staatsanwaltschaft und Justiz.
KRESTINSKI, Nikolai Nikolajewitsch, 1883–1938, Parteipolitiker; nach der Oktoberrevolution Sekretär des ZK; Diplomat; 1937 aus der Partei ausgeschlossen; im 3. Moskauer Schauprozeß verurteilt und hingerichtet.
KRSCHISCHANOWSKI, Gleb Maximilianowitsch, 1872–1959, Energiewissenschaftler, Mitarbeiter Lenins; ab 1903 Mitglied des ZK, leitete 1920 die Planung für die Elektrifizierung Rußlands (GOELRO), 1921–30 erster Vorsitzender des Gosplan.
KRUGLOW, Sergej Nikiforowitsch, geb. 1900, leitender Funktionär des Staatssicherheitsdienstes; 1938–45 stellvertretender Volkskommissar des Innern, 1946–53 Innenminister; 1953/54 auch Minister für Staatssicherheit.
KRUPSKAJA (verehel. Uljanowa), Nadeschda Konstantinowna, 1869–1939, Gattin und Mitarbeiterin Lenins seit 1894; übte verschiedene Parteifunktionen aus, seit 1927 Mitglied des ZK; arbeitete nach dem Tod Lenins auf dem Gebiet der Volksbildung.
KRYLENKO, Nikolai Wassiljewitsch, 1885–1938 (?), Jurist; seit 1936 Volkskommissar für Justiz der RSFSR (1931) und der UdSSR (1936); Hauptankläger vor Wyschinski; erschossen.
KUIBYSCHEW, Valerian Wladimirowitsch, 1888–1935, Partei-und Staatspolitiker; seit 1926 Vorsitzender des Obersten Volkswirtschaftsrates, seit 1927 Mitglied des Politbüros, 1930 Vorsitzender des Gosplan ; Todesursache ungeklärt.
KUN, Béla, 1886–1939 (?) Organisator und Führer der ungarischen Kommunistischen Partei; rief 1918 die Ungarische Räterepublik aus, emigrierte nach ihrer Niederlage 1920 nach Rußland, organisierte auf der Krim den «Roten Terror» gegen die Weißen; kam während der Säuberung um.
KURGANOW, Iwan A., Wirtschaftswissenschaftler; war Professor in Moskau und Leningrad, ging während des Zweiten Weltkriegs in den Westen und
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