Der Archipel GULAG: Vom Verfasser autorisierte überarbeitete und gekürzte Ausgabe in einem Band (German Edition)
gegründeten Tscheka und Organisator des «Roten Terrors».
EHRENBURG, Ilja Grigorjewitsch, 1891–1967, Romancier und Journalist, als Pressekorrespondent lange Zeit im Ausland; Memoiren über die Stalin-Zeit.
EICHE, Robert Indrikowitsch, 1890–1940, hoher Partei-und Staatsfunktionär, einer der Organisatoren der lettischen KP; 1925 Parteisekretär Sibiriens (ab 1929 Westsibiriens), 1935 Kandidat des Politbüros, 1937 Landwirtschaftskommissar, 1938 verhaftet; erschossen.
ELSBERG, Jakow Jefimowitsch, geb. 1901, Literaturwissenschaftler und Kritiker, ehemaliger Sekretär von Kamenew; wurde nach dem XX. Parteitag beschuldigt, in der Stalinzeit zahlreiche Schriftsteller denunziert und ihre Verhaftung bewirkt zu haben.
FIGNER, Vera Nikolajewna, 1852–1942, Revolutionärin; gehörte der Leitung der Organisation Narodnaja Wolja an; war an der Vorbereitung mehrerer Attentate beteiligt, u. a. auf Zar Alexander II. 1881; zwanzig Jahre in der Schlüsselburger Festung inhaftiert.
FLORENSKI, Pawel Alexandrowitsch, 1882–1943, Geistlicher, Religionsphilosoph, Universalgelehrter (Mathematiker, Physiker, Kunsthistoriker, Philologe, Historiker, Ingenieur); Professor am Elektrotechnischen Institut in Moskau, nahm Grundgedanken der Kybernetik vorweg; kam im Lager um.
FRUNSE, Michail Wassiljewitsch, 1885–1925, Politiker und Militärfachmann, Bürgerkriegsgeneral; maßgeblich am Aufbau der Roten Armee beteiligt, Begründer der sowjetischen Kriegswissenschaft; 1924 Kandidat des Politbüros, 1925 Nachfolger Trotzkis als Kriegskommissar; starb unter ungeklärten Umständen nach einer von Stalin angeordneten Operation.
GAMARNIK, Jan Borissowitsch, 1894–1937, hoher Militär-und Parteifunktionär; 1929 Leiter der politischen Abteilung der Roten Armee; 1930 stellvertretender Verteidigungsminister; beging Selbstmord.
GERSCHUNI, Grigorij Andrejewitsch, 1870–1908, einer der Gründer und Führer der Partei der Sozialrevolutionäre.
GERSCHUNI, Wladimir Lwowitsch, geb. 1930, Neffe von G. A. Gerschuni, Mitglied der demokratischen Oppositionsbewegung; erstmalig 1949 wegen Teilnahme an einer antistalinistischen Jugendgruppe zu zehn Jahren Lager verurteilt; 1969 wegen Aufbewahrung von Samisdat-Manuskripten und Unterzeichnung von Protestbriefen neuerlich verhaftet und in eine psychiatrische Klinik eingeliefert.
GINSBURG, Alexander Iljitsch, geb. 1936, Dichter und Samisdat-Publizist; 1960 zu zwei Jahren Lager verurteilt; verfaßte zusammen mit Galanskow das Weißbuch über den Prozeß gegen die Systemkritiker Daniel und Sinjawski, wurde deswegen 1968 zu fünf Jahren Lager verurteilt, 1972 entlassen.
GOLJAKOW, Iwan Terentjewitsch, 1888–1961, Jurist; ab 1933 Mitglied des Militärkollegiums des Obersten Gerichtshofes, 1938–49 Vorsitzender des Obersten Gerichtshofes der UdSSR; maßgeblich an der Säuberung in der Roten Armee beteiligt.
GORBATOW, Alexander Wassiljewitsch, geb. 1891, Armeegeneral; 1939 zu fünfzehn Jahren Lager verurteilt, 1941 vorzeitig entlassen, während des Zweiten Weltkrieges Truppenkommandeur, einer der Kommandanten Berlins; Verfasser von Memoiren, in denen er auch seinen Aufenthalt in den Kolyma-Lagern beschreibt.
GORKI, Maxim (eig. Peschkow, Alexej Maximowitsch), 1868–1936, Schriftsteller; seit 1899 mit der marxistischen Bewegung verbunden; 1921–28 in der Emigration; Begründer des sozialistischen Realismus; Initiator des Sowjetischen Schriftstellerverbandes auf dem 1. Schriftstellerkongreß 1943; Todesursache ungeklärt.
GOWOROW, Leonid Alexandrowitsch, 1897–1955, Marschall der Sowjetunion, Befehlshaber im Zweiten Weltkrieg.
GOZ, Abram Rafailowitsch, 1888–1940, prominenter Vertreter der Partei der Sozialrevolutionäre; 1922 im Prozeß gegen die Sozialrevolutionäre verurteilt; amnestiert.
GRIGORENKO, Pjotr Grigorjewitsch, geb. 1907, General; Militärhistoriker, Samisdat-Autor und Bürgerrechtskämpfer; seit 1961 dauernden Maßregelungen ausgesetzt; seit 1969 in Sonderirrenanstalten inhaftiert.
GROMYKO, Andrej Andrejewitsch, geb. 1909, Partei-und Staatspolitiker; 1946 ständiger Vertreter der Sowjetunion bei der UNO; 1957–85 Außenminister der UdSSR.
HERZEN, Alexander Iwanowitsch, 1812–1870, Schriftsteller, Publizist und Philosoph; als Emigrant in London 1857–67 Herausgeber der einflußreichen gesellschaftskritischen Zeitschrift Kolokol.
ILJITSCHOW, Leonid Fjodorowitsch, geb. 1906, Politiker, 1961–65 Sekretär des ZK der KPdSU; führender Ideologe der Chruschtschow-Ära, seit 1965
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