Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Atem der Angst (German Edition)

Der Atem der Angst (German Edition)

Titel: Der Atem der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Hennig von Lange
Vom Netzwerk:
Das war’s!«
    Mit Gewalt wurde er vom Sofa gezerrt und über den Teppich Richtung Flur geschleift. Bevor Louis überhaupt irgendwas sagen konnte, wurde sein Kopf gegen den Türrahmen geschlagen. Und noch mal. Seine Schläfe, sein Wangenknochen. Sein Kiefer. Alles schien zu bersten. Er schmeckte Blut. Die Hand ließ ihn los. Louis sackte zusammen. Breitbeinig saß er auf dem Teppich. Sein Kopf knickte nach hinten ab. Die Worte bröckelten schwer über seine Lippen. » Wer zur Hölle sind Sie?«
    Als Antwort bekam er einen Tritt in den Bauch. Als er wieder aufsehen konnte, erblickte Louis eine große dunkle Gestalt, die sich eine Skimütze mit zwei Sichtschlitzen über den Kopf gezogen hatte. In der Hand so was wie eine Eisenstange. Plötzlich ging das Licht an.
    Maya war aufgesprungen. Mit verwuschelten Haaren, in T-Shirt und Unterhose stand sie da und fragte: » Was…?«
    » Pst«, machte Louis, obwohl er wusste, dass das keinerlei Sinn mehr machte. Es war umsonst. » Ist gut. Maya. Ist gut!«
    Und Maya dachte gar nicht daran, still zu sein. Sie wollte unbedingt die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Dummes Mädchen. Sie kreischte. Blitzartig drehte sich die dunkle Gestalt mit der Skimütze um und schlug ihr ins Gesicht. » Bist du ruhig?! Du Flittchen?«
    Da Maya stehen blieb, schlug er noch mal zu, bis Maya zurück aufs Sofa sank und sich nicht mehr rührte. Das Licht ging wieder aus, die dunkle Gestalt kam näher an Louis heran.
    Louis hörte ihn keuchen. » Los! Rede mit mir! Bist du der Mörder, der meine Familie und meine Freundin auf de m Gewissen hat? Willst du mich jetzt auch noch umbringen?«
    Der nächste Faustschlag traf Louis mit Wucht auf die linke Wange. Es knirschte. Es fühlte sich an, als flösse Blut aus seinem Ohr. Das war das Ende. Doch Louis war noch nicht bereit, sich zu verabschieden. Er war bis oben hin mit Wut angefüllt. Diese Bestie würde sich noch wundern, wie schwer es war, ihn zum Schweigen zu bringen. Er würde kämpfen. Sobald er wieder bei Kräften war.
    Der schwarze Mann mit der Skimaske zerrte Louis am T-Shirt nach oben. Er keuchte. » Stell dich hin! Los!«
    Louis grinste, wobei er das Gefühl hatte, eine gepellte Orange im Mund zu haben. » Mann, bist du cool!«
    Der Mann schnaubte. » Deine verdammte Mutter habe ich mir leider nicht mehr holen können. Die hatte sich schon selbst vorher vom Acker gemacht. Aber dich, Bürschchen, dich werde ich seelenruhig auseinandernehmen und richtig leiden lassen, bis ich zumindest ein bisschen Erleichterung verspüre.«
    Louis öffnete mit Mühe die geschwollenen Augenlider. » Halt die Klappe, Blödmann.«
    » Nur so eine schrottreife Schlampe wie deine Mutter kommt auf die Idee, alte Geschichten wieder aufzuwärmen.«
    Louis spuckte einen herausgeschlagenen Zahn auf den Teppich. » Bist du schwerhörig? Ich habe gesagt: Halt die Klappe, Blödmann!«
    » Die hat einfach keine Ruhe gegeben. Musste immer wieder davon anfangen. Kannst du dir das vorstellen? Obwohl es längst nichts mehr zu gewinnen gab.« Der Mann äffte Bella nach. » Schaff endlich Klarheit über die Vergangenheit. Sag Birgits Mutter, was du mit ihrer Tochter gemacht hast und wo wir sie damals verscharrt haben. Sag dem Sägewerker, was du seinem Sohn angedroht hast.«
    » Bist du fertig mit deiner Vorstellung?« Louis wusste, dass es nicht besonders klug war, was er da tat. Er sollte besser selbst die Klappe halten und den Typen nicht noch zusätzlich reizen. Aber er konnte nicht anders. Irgendwie musste er diese tief in sich brodelnde Wut loswerden.
    Jetzt packte der Typ ihn an der Gurgel und drückte ihn gegen den Türrahmen. » Blablabla. Deine Mutter war so dumm, nicht zu begreifen, dass sie sich da geradewegs ihr eigenes Grab schaufelte, als sie sich an meinen Kindern vergriffen hat. Und dein Grab gleich mit. Aber damit auch wirklich alle Zeugen von damals beseitigt sind, werden wir jetzt noch mal die ganze Nummer durchziehen müssen und deinen Vater anrufen. Bist du bereit?«
    Louis röchelte. » Meinen Vater? Bist du krank? Der ist tot!«
    » Denkst du vielleicht. Aber das ist er nicht!«
    Louis wurde so fest gegen den Türrahmen gedrückt, dass sich seine Schläfen anfühlten, als würden sie gleich vom Schädel abplatzen. » Was redest du da für einen Scheiß?« Gleich würde es knack machen und sein Kehlkopf würde sich in seine Luftröhre bohren.
    » Dein Vater lebt, und zwar mit seiner Frau und seinem süßen Baby ganz in der Nähe. Und du wirst ihn jetzt

Weitere Kostenlose Bücher