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Der Attentaeter von Brooklyn

Der Attentaeter von Brooklyn

Titel: Der Attentaeter von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beynon Rees
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aufgeregt?«
    Ala verschränkte die Arme. »Besonders nervös? Seit er in New York angekommen ist, hat Raschid sich immer so verhalten, als ob hinter der nächsten Ecke jemand auf ihn wartet, der ihn umbringen will. Er hat ständig Angst, ausgeraubt oder niedergeschossen oder erdolcht oder vor eine U-Bahn geschubst zu werden.«
    »Warum?«
    »Er denkt, dass die Amerikaner alle blutrünstige Gangster sind, die Araber hassen.« Ala reckte das Kinn vor und lächelte höhnisch. »Was halten Sie denn von den Amerikanern?«
    »Hübsch bei Raschid bleiben, okay?«
    »Er hat dauernd Angst.«
    »Und so hat er auch gestern Abend auf Sie gewirkt?«
    »Nicht schlimmer als sonst.«
    Hamsa wandte sich an Omar Jussuf. »Wie heißen Sie, Ustas ? Wo in Bethlehem wohnt Ihre Familie?«
    »Ich bin Omar Jussuf Sirhan aus dem Flüchtlingslager Dehaischa.«
    Der Polizist hielt den Blick auf sein Notizbuch gerichtet und sagte ruhig: »Sie sind also der Lehrer, genannt Abu Ramis. Von der UN-Mädchenschule im Lager?«
    Omar Jussuf sah den Polizisten erstaunt an. »Woher wissen Sie das?«
    Hamsa neigte den Kopf auf seinem dicken Hals von links nach rechts. »Komme ich Ihnen nicht bekannt vor?«
    Omar Jussuf schluckte. »Sie sehen aus wie jemand, mit dem ich vor einigen Jahren mal aneinandergeraten bin.«
    »Hussein Tamari.«
    »Der Milizionär. Der Chef der Märtyrerbrigaden in Bethlehem.«
    »Das war mein Onkel. Möge Allah ihm gnädig sein.«
    »Mögen seine verlorenen Jahre den Ihren von Allah gutgeschrieben werden, auf dass Ihr Leben lange dauern möge«, murmelte Omar Jussuf. »Ihr Onkel und ich –«
    »Das ist Vergangenheit, Ustas .«
    Omar Jussuf musterte die trüben, dunklen Augen des großen Polizisten und fragte sich, ob sein Konflikt mit dem Onkel des Mannes wirklich vergessen war.
    »Ich hatte ihn sowieso jahrelang nicht mehr gesehen«, sagte Hamsa. »Mein Vater hat mich mit nach Brooklyn genommen, als ich kaum ein Teenager war. Die Intifada, die israelische Besatzung, all diese Dinge scheinen so weit weg zu sein.«
    »Gut für Sie.«
    Hamsa saugte an seinen Backenzähnen und tippte mit dem Finger auf sein Notizbuch. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Ustas ?«
    Mit der geöffneten Handfläche bedeutete Omar Jussuf dem Polizisten fortzufahren.
    »Um wie viel Uhr sind Sie im Apartment angekommen?«
    »Zur Mittagszeit. Ich habe auf die Uhr geschaut, weil ich nicht glauben mochte, dass die Sonne um diese Zeit so verdunkelt war.« Omar Jussuf blickte auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass das Glas immer noch blutverschmiert war. Er zog sein Taschentuch hervor und rieb das Blut ab.
    »Wo waren Sie, bevor Sie hierhergekommen sind?«
    »In meinem Hotel in Manhattan. Ich bin wegen einer UN-Konferenz hier.«
    Hamsa zog eine Augenbraue hoch.
    »So wichtig bin ich aber nicht«, sagte Omar Jussuf. »Es ist eine Konferenz über ›Die Lage in Palästina‹. Ich soll eine Rede über das System der UN-Schulen in den Flüchtlingslagern halten. Ich habe mein Gepäck ins Hotel gebracht und bin dann hierhergekommen, um meinen Sohn zu treffen.«
    »Und bevor Sie ins Hotel kamen?«
    »Ich habe vom Flughafen ein Taxi nach Manhattan genommen«, sagte Omar Jussuf.
    »Wann ist Ihre Maschine gelandet?«
    »Gegen halb zehn.«
    »Haben Sie noch Ihr Ticket? Etwas, das Ihre Aussage belegt.« Der Polizist zuckte wie entschuldigend mit den Schultern.
    Omar Jussuf zog den Abschnitt seiner Bordkarte aus dem Jackett. Hamsa nahm ihn an sich und sagte: »Das muss ich überprüfen.«
    Ist der Flug mein Alibi? Brauche ich überhaupt ein Alibi? Nachdem er nun schon so weit in diesen Fall verwickelt worden war, kam es ihm fast so vor, als hätte sich Omar Jussuf einen Teil der Schuld des Mörders aufgeladen. »Wann ist Nisar getötet worden?«, fragte er.
    Hamsa blickte auf den Abschnitt der Bordkarte. »Ungefähr zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie, wie Sie sagen, gelandet sind, soweit wir das derzeit sagen können«, sagte er. »Und wie steht’s mit Ihnen, Sir?«
    Ala blickte auf, biss weiter die Zähne zusammen.
    »Wo waren Sie um neun Uhr dreißig?«, fragte der Polizist.
    »Ich war unterwegs.«
    Hamsa rollte die Zunge im Mund hin und her und hob das Kinn.
    »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen«, sagte Ala.
    »Das reicht aber nicht.«
    »Mein Sohn, du musst der Polizei ein Alibi geben«, sagte Omar Jussuf. »Bist du denn mit niemandem zusammen gewesen, der bestätigen könnte, wo du warst?«
    »Doch, aber ich kann nicht sagen, wer es ist.« Alas strenges Gesicht wirkte

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