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Der aufrechte Soldat

Der aufrechte Soldat

Titel: Der aufrechte Soldat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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verzerrt war, und hinter ihm Geordie Wilkinson, der, den Mund fest geschlossen, lief, was das Zeug hielt. Noch während ich ihn ansah, stürzte Geordie. Ich stürmte mit den anderen weiter.
    Ein zweiter Bunker war aufgesprengt worden und halb eingestürzt. Irgendein Genie hatte eine Mills-Bombe hineingeworfen, und plötzlich kamen Japse herausgeflogen. Sie entströmten der Erde, ziemlich große Burschen, keine kleinen krummbeinigen Kerlchen.
    Sie hielten – ich glaubte, ich würde verrückt –, diese dreisten Wichser hielten die verdammten Hände hoch. Sie hatten tatsächlich die Flossen oben, sie kapitulierten, diese Scheißer! Sie ergaben sich! Wir schossen sie nieder, sobald sie auftauchten. Während ich mit Enoch dicht neben mir zu dem Bunker lief, hob ein japanischer Offizier den Kopf und hatte ein Schwert in der Hand. Vielleicht wollte er es übergeben. Er hatte einen sorgfältig gestutzten Schnurrbart. »Schnapp dir den Bastard!« brüllte Enoch. Wir sprangen beide.
    Zu dritt rollten wir über den Erdboden. Der Japs richtete sich halb auf, wir packten ihn, bekamen das Übergewicht und stürzten rücklings in den zerstörten Bunker. Ich sah, wie er sich verzweifelt bemühte, seine Pistole zu ziehen. Aber Enoch hatte ihn bereits an der Kehle gepackt und würgte ihn. Ich schnappte mir seine Hand und drehte den Arm nach hinten, bis etwas laut knackte.
    Gor-Blimey kam herauf und hechelte wie ein Jagdhund. »Ich hab’ was abgekriegt«, sagte er. Blut rann ihm von der Schläfe über das Gesicht. Er schwankte. Nach einigen Sekunden erholte er sich wieder. Mit halbgeschlossenen Augen sagte er: »Nehmen Sie diesen Offizier in Gewahrsam und sorgen Sie dafür, daß er nicht flieht. Er darf nicht schlecht behandelt werden. Die anderen Bunker …« Er rutschte aus, stürzte zu Boden. Wir sahen, daß seine ganze Uniform voll Blut war.
    »Paß auf diesen Bastard auf«, sagte Enoch.
    Ich hockte mich auf den japanischen Offizier. Enoch zog Gor-Blimey in unsere Stellung, wo er weitgehend sicher war. Dann sahen wir die schreckliche Wunde in Gor-Blimeys Brust. Er öffnete die Augen, blickte uns an und würgte Blut hoch. Seine Hände flatterten nervös, dann rührte er sich nicht mehr.
    »Mein Gott«, stieß ich hervor, »sie haben den guten alten Gor-Blimey umgebracht!«
    »Nun, dann werden wir diesem Scheißkerl auch zu seinem Schicksal verhelfen!« sagte Enoch. Er sprang auf und stieß sein Bajonett in den japanischen Offizier, bis es schmatzte.
    Es wurde weiter geschossen, und der Fünfundzwanzig-Pfünder donnerte los, wann immer sich ein Ziel bot; allerdings reagierten nun auch die japanischen Mörser weiter hinten. Insgesamt nahmen wir zwanzig weitere Bunker. Irgendwann während des Durcheinanders kamen auch die sehnlichst erwarteten Flammenwerfer herauf, und wir räucherten die Bunker regelrecht aus. Es war das reinste Massaker. Erst nach einer Weile fingen wir an, Gefangene zu machen.
    Am Ende des langen blutigen Nachmittags war die Anhöhe in unseren Händen. Wir hatten eine Gruppe von dreißig Gefangenen, die wir mit den Händen auf dem Rücken mit ihrem eigenen Funkdraht aneinandergefesselt hatten. Die Gerüchte entsprachen der Wahrheit. Die Japaner befanden sich in einem noch viel schlechterem Zustand als wir, waren dreckig, verhungert und krank. Viele hatten Fieber und sahen aus, als stünden sie bereits dem Tod auf der Schippe; aber solange sie in der Lage gewesen waren, aufrecht zu stehen, hatten sie sich gegen die Wände ihrer Bunker lehnen und auf uns schießen können. Tapfere Bastarde, tapfer bis zum Schluß – und verdammt dumm!
    Jackie Tertis und ich stellten sie in einer Art Ordnung auf. Tertis stolperte mindestens ebenso unsicher herum wie die Japse und sah fast genauso abgerissen aus.
    »Wie geht’s dir, Jackie?«
    Er grinste mich an und hatte kein Kindergesicht mehr. Mit einer übertrieben spielerischen Geste schwang er das Gewehr herum und zielte damit auf mich. »Ich mach’ schon alles richtig. Was hast du denn erwartet? Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen. Und eins kann ich dir sowieso sagen – wenn einer dieser verdammten schlitzäugigen Scheißer eine falsche Bewegung macht, dann schieße ich den Kerl in Stücke!«
    Unsere armseligen Gefangenen standen mit herabhängenden Schultern da und rechneten ganz offenbar damit, jeden Moment zur Hölle geschickt zu werden. Keiner von ihnen wagte sich zu regen.
    »Laß es gut sein, Jackie! Ich glaube, diesem Haufen reicht’s.«
    »Sie sollen nur

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