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Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Titel: Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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Aline etwas dafür, daß sie den Mann besänftigt hat, dem du sein Pferd raubtest, und dir den Rücken freihält, bis du ihm Entschädigung leisten kannst.«
    Unter seiner Rußschicht konnte Philip noch immer erröten.
    »Wahrhaftig, gewiß werde ich wegen Diebstahls wieder in den Kerker geworfen, aber nicht, bevor ich Emma sicher in der Obhut meiner Mutter weiß.«
    Hugh lachte und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    »Nicht, solange ich ein Wörtlein mitzureden habe - es sei denn, du kannst dich nicht enthalten, bei nächster Gelegenheit wieder gegen Recht und Gesetz zu verstoßen. Wir werden den Kaufmann entschädigen, Aline wird ihn bereits bis zur Umgänglichkeit besänftigt haben. Und sein Pferd ist abgerieben und getränkt und gefüttert worden, während du anderweitig beschäftigt warst. Und wir werden es unbeladen zurückführen, so daß dieses Abenteuer ohne Nachteil für das Tier und seinen Besitzer sein wird, dessen Schaden mithin auf den Zeitverlust beschränkt bleiben wird, den er hinnehmen mußte. Es gibt hier Pferde genug, ich werde dir eines aussuchen, das zwei Personen tragen kann.« Er hatte Emma im Auge behalten, während er Wasserträger zu Eimerketten zusammengestellt und die Unterbringung der geretteten Haushaltsgegenstände veranlaßt hatte, und war zu vernünftig, um den Versuch zu machen, sie Philips Armen zu entreißen oder um eine Pferdesänfte für ihren Rücktransport zu schicken. Hier waren zwei so eng zusammengeschlossen, daß nur ein Dummkopf versuchen würde, sie zu trennen, und sei es für ein paar Stunden. Und Hugh Beringar war kein Dummkopf.
    Sie hüllten Emma behutsam in eine dem geretteten Bettzeug entliehene wollene Decke, mehr der Bequemlichkeit halber als für die Wärme, obwohl sie noch unter der Kälte leiden mochte, die sich einstellte, nachdem alles ausgestanden war. Sie nahm alles mit heiterer Ruhe auf, wie jemand in einem Traum, obwohl die Schmerzen ihrer Hand sehr heftig sein mußten. Sie schien nichts als einen tiefen inneren Frieden zu empfinden, der alles andere zur Bedeutungslosigkeit verblassen ließ. Philip stieg auf einen kräftigen, breitrückigen, geduldigen Wallach, dann hoben sie Emma, eingehüllt in ihre Decke, zu ihm hinauf. Und sie fand einen Ruheplatz auf seinem Schoß, wie in einer Wiege gehalten von seinen Armen und seiner Schulter, als hätte Gott sie geschaffen, damit sie dort hineinpaßte.
    »Und vielleicht hat Er es so gefügt«, sagte Bruder Cadfael, als er an Hugh Beringars Seite hinter ihnen ritt.
    »Was gefügt?« fragte Hugh, aufgeschreckt aus sehr verschiedenen Überlegungen, denn zwei Wachsoldaten mit dem gebundenen Turstan Fowler ritten hinter ihnen.
    »Er hat alles gelenkt«, sagte Cadfael. »Schließlich ist das Seine Art.«
    Auf halber Strecke nach Shrewsbury schlief sie in seinen Armen ein, den Kopf an seiner Brust. Das von Ruß und Rauch stumpf gewordene schwarze Haar fiel ihr in die Stirn, so daß er nur den unteren Teil ihres Gesichts sehen konnte. Aber der Mund war weich und feucht und lächelte, und sie lag mit ihrem ganzen Gewicht in die Wiege seines liebenden Körpers geschmiegt wie in ein Ehebett. In ihrem Traum weilte sie irgendwo, jenseits der Schmerzen ihrer verbrannten Hand. Es war, als hätte sie diese Hand in die Zukunft gestreckt und gefunden, daß es sich lohnte. Die unversehrte linke Hand hielt ihn in ihrem Traum fest.
5. Kapitel
    Die Dunkelheit klarer Sommernächte, die niemals vollkommen ist, zeigte einen verlassenen Pferdemarkt. Nur Pfostenlöcher, eingedrückte Spuren von Schrägen und zertrampeltes Gras zeugten von dem regen Leben, das hier drei Tage lang geherrscht hatte.
    Wieder war für ein Jahr alles vorüber. Die Klosterverwalter hatten die Einnahmen aus Mieten, Zöllen und Gebühren gezählt, ihre Abrechnungen abgeliefert und waren zu Bett gegangen. Auch die Mönche der Abtei, die Novizen, Klosterschüler und Knechte schliefen.
    Ein schläfriger Pförtner öffnete ihnen das Tor. Und auf eine geheimnisvolle Weise erwachte der große Hof bei den Geräuschen ihrer Ankunft, so gedämpft diese waren, zum Leben. Aline kam zusammen mit dem beraubten Kaufmann vom Gästehaus herbeigeeilt, Bruder Mark stahl sich aus der Klausur herüber, und Abt Radulfus schickte seinen Sekretär mit der Aufforderung an Bruder Cadfael, sich sogleich nach seiner Ankunft zu ihm zu begeben, gleichgültig, zu welcher Stunde.
    »Ich ließ ihm mitteilen, was sich angebahnt hatte«, sagte Hugh, »bevor wir aufbrachen. Er mußte es

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