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Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Titel: Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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desselben Mannes, sagtest du, Bruder. Wie, wenn weitere folgen sollten? Wenn ein scharfsinniger Feind ein persönliches Ziel verfolgte, das mit dem Übergriff dieses Nachmittags noch nicht erreicht wäre, ebenso wenig, wie mit dem Tod des Kaufmannes? Das Mädchen befindet sich in der Obhut des stellvertretenden Grafschaftsbeamten und könnte nicht in besseren Händen sein. Doch wie dieser selbst ist Fräulein Vernold ein Gast unter unserem Dach. Ich möchte nicht, daß die Brüder unserer Gemeinschaft von ihren Pflichten und Gebeten abgelenkt werden oder daß die Harmonie unserer Gottesdienste erschüttert wird. Darum sollen diese Angelegenheiten zwischen dir und mir bleiben.
    Selbstverständlich ist es notwendig, den weltlichen Behörden zu helfen. Aber du, Bruder Cadfael, bist bereits hineingezogen worden, du kennst den Stand der Dinge besser als jeder andere. Wirst du ein Auge auf die folgenden Ereignisse haben und über unsere Gäste wachen? Ich lege die Interessen des Klosters in deine Hände.
    Vernachlässige deine Ordenspflichten nur, wenn es sein muß, aber ich erteile dir Dispens, so daß du nach Gutdünken ein und aus gehen und dich von deinen Aufgaben hier im Kloster befreien darfst, sollte es sich als notwendig erweisen. Wenn der Jahrmarkt zu Ende geht, wird unser Gästehaus leer sein, und die Mieter unserer Marktstände werden abreisen. Dann liegt es nicht mehr in unseren Händen, die Gerechten zu schützen oder Schäden abzuwenden, die von den Ungerechten drohen. Doch solange sie hier sind, wollen wir tun, was in unseren Kräften steht.«
    »Ich werde Eure Wünsche erfüllen, so gut ich es vermag, Ehrwürdiger Vater«, entgegnete Cadfael.
    Beunruhigt und schweren Herzens ging er zum Vespergottesdienst, doch im Grunde war er froh über den Auftrag, den der Abt ihm erteilt hatte. Angesichts eines derart wirren Knotens konnte er unmöglich alle Ängste abschütteln, am allerwenigsten die Sorge um das Mädchen. Schließlich ließ sich nicht leugnen, daß die Pflichten der benediktinischen Ordensregel, gewissenhaft erfüllt, die Handlungsfreiheit eines Mannes fast während des ganzen Tages einschränkten.
    Einstweilen verdrängte er Emma Vernold und ihre Angelegenheiten mit einer Anstrengung, die ihm im Himmel sicherlich Ehre machte, aus seinen Gedanken und widmete sich nach bestem Vermögen der Vesper. Nach der Abendmahlzeit begab er sich in den Kreuzgang und war nicht überrascht, Hugh Beringar dort anzutreffen. Sie setzten sich zusammen in einen Winkel, wo sie sanft von der Abendbrise umweht wurden, und genossen dankbar den Blick in den Klostergarten im Hof des Kreuzgangs, der aus smaragdgrünem Gras und blaßgrauem Stein bestand. Säulen und Bogen waren von wilden Rosen umrankt, deren späte Blüten einen trunkenen süßen Duft verströmten. Darüber wölbte sich ein azurblauer, in Grün zerschmelzender Himmel.
    »Ich lese Neuigkeiten in deinem Gesicht«, sagte Cadfael, der seinen Freund wachsam musterte. »Als ob wir für einen Tag nicht schon genug hätten!«
    »Und was wirst du daraus schließen?« erwiderte Hugh. »Vor nicht einer Stunde zog ein Kerl, der im Severn angelte, ein Bündel durchnäßter Kleider aus dem Wasser. Fast wäre ihm die Leine gerissen, also ließ er es wieder hinein, war aber neugierig genug, es zum Ufer zu zerren, bis er es ergreifen konnte. Ein feines, wollenes Gewand, passend für einen großen, breiten Mann, der Geld auszugeben hatte.« Er begegnete Cadfaels hellwachem Blick, in dem mehr Gewißheit als eine Frage lag. »Ja, was sonst noch? Wir beunruhigten Emma nicht mit dem Fund - wer hätte das Herz gehabt!
    Sie zeichnet Aline ein Muster für einen bestickten Saum, eines, das sie aus Frankreich bekommen hat. Frage nicht, wofür der Saum bestimmt ist!« Er lächelte. »Sie stecken die Köpfe zusammen wie Schwestern. Nein, wir holten Roger Dod, um die Herkunft der Kleider zu bestimmen. Es war Meister Thomas' Gewand, keine Frage. Und nun werden die Ufer mit Stangen nach Hemd und Überrock abgesucht. Vom Verkaufserlös dieses Gewandes hätte ein Gelegenheitsdieb einen Monat lang seinen Lebensunterhalt bestreiten können.«
    »Kein Blutegel von der Sorte hätte es weggeworfen«, meinte Cadfael. »Niemals!«
    »Von seinen Fingern waren die Ringe abgezogen. Aber Ringe, denke ich, sind zu gut, um sie wegzuwerfen, selbst wenn sie beweisen könnten, daß dies ein Mord aus Haß und nicht aus Habsucht war. Und Ringe würden sinken, wenn man sie in den Severn würfe. Warum also sollte

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