Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Aufstand

Der Aufstand

Titel: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean McCabe
Vom Netzwerk:
sicher. Er schwang die Beine aus dem Bett und betrachtete durch das Fenster den Nebel unter den Straßenlaternen. Er würde ohnehin nicht mehr genug Schlaf bekommen, da er am Morgen früh rausmusste. Und er wusste, was er zu tun hatte, um den Kopf freizubekommen.
    Er ging ins Bad, duschte, zog seine lederne Motorradkluft an und verließ die Wohnung. Draußen auf der nebligen Straße schwang er sich auf seine Suzuki Hayabusa und fuhr los.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 5
    W o bin ich hier bloß gelandet?, fragte sich Dec, während er über das herrschaftliche Anwesen schlich und die Türme und Türmchen von Crowmoor Hall in dem Nebel über ihm aufragten. Die Wagen, die hier parkten, waren ausnahmslos Aston Martins, Bentleys und Rolls-Royces. Er näherte sich den hellerleuchteten Fenstern, aus denen Musik drang, und spähte hinein.
    Die Fenster gehörten zu einem großen, glitzernden Ballsaal. Einige Hundert Menschen schienen dort zu feiern, zu tanzen und zu trinken. Die Frauen trugen allesamt Abendkleider, die Männer Smokings und seltsame schwarze Umhänge. Jedes Gesicht im Raum war hinter einer Maske verborgen.
    Dec drückte sich an der Außenwand entlang und spähte um die Ecke. Der Haupteingang war nur über eine Treppe zu erreichen, und die Tür stand offen. Er ging hinein – gerade noch rechtzeitig, um nicht von einem alten Kerl in Butler-Uniform entdeckt zu werden – und lief in einen Korridor. Hinter einer offenen Tür lag die größte Toilette, die er je gesehen hatte. Auf einem Stuhl neben der Tür hatte jemand einen Umhang und eine schwarze Maske abgelegt, die Dec sich kurz entschlossen schnappte.
    Mit dem Umhang über den Schultern und der Maske vor dem Gesicht, betrat er den Ballsaal und suchte in der Menge nach Kate. Er fühlte sich vollkommen fehl am Platz und konnte nur hoffen, dass sein Auftritt nicht allzu unsicher wirkte. Ein Streichquartett spielte, und tanzende Paare wirbelten über das glänzende Parkett. Kellner bahnten sich mit silbernen Tabletts voller Champagnergläser ihren Weg durch die Menge.
    Dann erhaschte Dec durch eine Lücke zwischen den Tänzern einen Blick auf Kates unverkennbares rotes Haar. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, aber sie war es, definitiv. Sie ging gerade mit einem Mann zu einem Ausgang am hinteren Ende des Saals, der durch einen Vorhang abgetrennt war. Seine Hand lag auf ihrem Rücken, so als führte er sie mit sanfter Gewalt. Dec fragte sich, ob das der Typ aus dem Rolls war. Reich genug sah er jedenfalls aus – teurer Anzug, schicke Frisur. Dec konnte sein Gesicht nicht sehen, aber irgendwie kam der Kerl ihm bekannt vor. Nicht, dass er irgendetwas Auffälliges an sich gehabt hätte; er war weder besonders dick noch übermäßig hager, weder klein noch groß. Trotzdem war Dec sich sicher, ihn von irgendwoher zu kennen. Er glaubte, eine gewisse Verunsicherung im Gang des Mannes zu bemerken, während er Kate durch den Raum geleitete.
    Plötzlich sah Dec, dass Kate und der Mann Teil einer größeren Gruppe von Leuten waren, die alle in dieselbe Richtung strebten. Es waren sechs Personen, drei Männer und drei Frauen, Kate eingeschlossen. Ihm fiel sofort auf, wie attraktiv die zwei anderen Frauen waren; beide trugen ziemlich freizügige Kleider und hochhackige Schuhe. Die Blonde wirkte, als wäre sie direkt einem Hochglanzmagazin entsprungen, und auch die andere war mit ihrem wilden rabenschwarzen Haar trotz ihrer Maske einfach umwerfend. Ihr aufreizendes purpurrotes Kleid betonte ihre schlanke Silhouette, und goldene Armbänder zierten ihre honigfarbene Haut. Sie und der Rolls-Royce-Typ schienen sich zu kennen. Als sie ihn anlächelte, schien er ein wenig vor ihr zurückzuzucken, als wolle er sich vor ihr in Acht nehmen, woraufhin sie mit einem verführerischen Kichern antwortete.
    Die beiden anderen Männer in der Gruppe zogen ebenfalls Decs Blicke auf sich – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Der eine war ein regelrechter Baum von einem Mann; er war dunkelhäutig, stämmig und fast zwei Meter groß. Seine Muskeln erweckten den Eindruck, als würden sie seinen Smoking sprengen, wenn er sich auch nur ein kleines bisschen zu schnell bewegte. Der Kopf des anderen reichte ihm kaum bis zur Brust. Der Kleinere wirkte drahtig und erinnerte mit seinen Augen, die hinter der schwarzen Maske unablässig hin und her schossen, an ein Frettchen.
    Dec beobachtete, wie sie alle durch den Vorhang verschwanden. Keiner der anderen im Raum schien auch nur Notiz davon

Weitere Kostenlose Bücher