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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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»Falberd« - der Stämmige -, »Sabrae und Elessari«, stellte er die beiden Frauen vor.
    Eragon nickte kurz und fragte: »Was ist mit den Zwillingen? Waren sie auch Mitglieder dieses Rats?«
    Sabrae schüttelte energisch den Kopf und trommelte mit einem langen Fingernagel auf die Tischplatte. »Sie hatten nichts mit uns zu tun. Sie waren Heuchler - schlimmer noch: Blutsauger, die nur ihre eigenen Interessen verfolgten. Sie hatten nicht den Wunsch, den Varden zu dienen. Deshalb hatten sie in diesem Rat nichts verloren.« Eragon konnte ihr Parfüm riechen, obwohl die Frau an der gegenüberliegenden Tischseite saß; es war schwer und ölig, wie eine faulende Blume, und er musste sich bei dem Gedanken das Schmunzeln verkneifen.
    »Genug davon. Wir sind nicht zusammengekommen, um über die Zwillinge zu reden«, sagte Jörmundur. »Wir befinden uns in einer Krise, die wir schnell und gewissenhaft beilegen müssen. Wenn wir niemanden zu Ajihads Nachfolger bestimmen, werden es andere tun. Hrothgar hat uns bereits offiziell sein Beileid ausgesprochen. Er war zwar überaus höflich, schmiedet aber mit Sicherheit just in diesem Moment eigene Pläne. Ebenso müssen wir an die Du Vrangr Gata, die Gruppe der Zauberkundigen, denken. Die meisten von ihnen sind den Varden gegenüber loyal, doch selbst in guten Zeiten weiß man nie so genau, was ihnen als Nächstes einfällt. Sie könnten beschließen, zu ihrem eigenen Vorteil unsere Autorität infrage zu stellen. Deshalb brauchen wir deine Hilfe, Eragon: um die Legitimität zu erhalten, die Ajihads Nachfolger benötigen wird.«
    Falberd stemmte die fleischigen Hände auf die Tischplatte, um sich zu erheben. »Wir fünf haben uns bereits auf jemanden geeinigt. Wir sind uns absolut sicher, dass es die richtige Person ist. Aber«, er reckte einen dicken Finger, »bevor wir dir verraten, um wen es sich handelt, musst du uns dein Ehrenwort geben, dass nichts, was in dieser Halle besprochen wird, nach außen dringt, ganz gleich ob du unsere Meinung teilst oder nicht.«
    Was soll das?
, fragte Eragon Saphira.
    Ich weiß nicht,
 erwiderte sie schnaubend. 
Es könnte eine Falle sein... Das Risiko musst du wohl eingehen. Aber vergiss nicht:
 Mich 
haben sie nicht zum Stillschweigen verpflichtet. Wenn nötig, kann ich Arya berichten, was sie gesagt haben. Wie töricht von ihnen, meine Intelligenz so zu unterschätzen!
    Angetan von ihrem Vorschlag, sagte Eragon: »Gut, ihr habt mein Wort. Also, wen wollt ihr zum Anführer der Varden bestimmen?«
    »Nasuada.« Überrascht senkte Eragon den Blick und überlegte fieberhaft. Er hatte Nasuada wegen ihrer Jugend - sie war nur wenige Jahre älter als er selbst - eigentlich nicht für die Nachfolge in Betracht gezogen. Aber natürlich gab es keinen triftigen Grund, sie auszuschließen. Doch warum wollte der Ältestenrat ausgerechnet sie als Nachfolgerin? Welchen Nutzen hatten sie davon? Er dachte an Broms Ratschlag und versuchte, die Angelegenheit aus allen möglichen Blickwinkeln zu betrachten, wohl wissend, dass man eine schnelle Antwort von ihm erwartete.
    Nasuada hat Stahl in den Adern,
 bemerkte Saphira. 
Sie würde sein wie ihr Vater.
    Vielleicht, aber aus welchem Grund wählen sie gerade sie aus?
    Um Zeit zu gewinnen, fragte Eragon: »Warum nicht du, Jörmundur? Ajihad bezeichnete dich als seine rechte Hand. Bedeutet das nicht, dass du nach seinem Tode seinen Platz einnimmst?«
    Eine Welle des Unbehagens ergriff die Ratsmitglieder. Sabrae richtete sich kerzengerade auf und knetete ihre Finger; Umérth und Falberd wechselten düstere Blicke, während Elessari nur verstohlen in sich hineinlächelte. Der Dolchgriff an ihrer Brust geriet in Bewegung.
    »Weil«, sagte Jörmundur, und die Worte schienen mit Bedacht gewählt, »Ajihad damals militärische Angelegenheiten meinte, weiter nichts. Außerdem gehöre ich diesem Rat an, dessen Macht in der Gleichheit seiner Mitglieder besteht. Es wäre dumm und fahrlässig, wollte sich einer von uns über die anderen erheben.« Die Spannung legte sich wieder und Elessari tätschelte wohlwollend Jörmundurs Arm.
    Ha!
, entfuhr es Saphira. 
Wahrscheinlich hätte er das Amt nur zu gern übernommen, wenn er sich der Unterstützung der anderen sicher wäre. Sieh nur, wie sie ihn beäugen! Er ist wie ein Wolf in ihrer Mitte.
    Ein Wolf in einem Rudel Schakale.
    »Ist Nasuada denn erfahren genug?«, wollte Eragon jetzt wissen.
    Elessari packte die Tischkante und beugte sich vor. »Ich war schon sieben Jahre

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