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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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und über die Kunst des Segelns im Allgemeinen.
    Zwei Stunden später deutete Clovis auf eine schmale Halbinsel vor ihnen. »Die Bucht liegt auf der abgelegenen Seite.« Roran beugte sich gespannt über die Reling, wollte bestätigt sehen, dass die Dorfbewohner in Sicherheit waren.
    Als die 
Rote Bache
 die felsige Landzunge umrundet hatte, erblickten sie am Ende der Bucht einen weißen Sandstrand, auf dem sich die Flüchtlinge aus Carvahall versammelt hatten. Die Leute jubelten und winkten, als die Barken hinter den Felsen auftauchten.
    Roran entspannte sich.
    Clovis dagegen stieß einen üblen Fluch aus. »Ich habe von Anfang an gewusst, dass mit dir irgendetwas faul ist, Hammerfaust. Vieh, ja? Von wegen! Du hast mich für dumm verkauft, das hast du!«
    »Du tust mir Unrecht«, widersprach Roran. »Ich habe dich nicht belogen. Diese Menschen sind meine Herde und ich bin ihr Hirte. Zumindest habe ich das Gefühl...«
    »Nenne sie, wie du willst, aber wir haben nicht vereinbart, dass ich Menschen nach Teirm bringen soll. Warum hast du mir nicht die Wahrheit über deine Fracht gesagt? Die einzige Antwort, die mir dazu einfällt, ist, dass dein Unterfangen Ärger verheißt... Ärger für dich und Ärger für mich. Ich sollte dich und deine Leute über Bord werfen und nach Narda zurückkehren.«
    »Das wirst du nicht tun«, sagte Roran gefährlich leise.
    »Ach nein? Und warum nicht?«
    »Weil ich die Barken brauche, Clovis. Ich werde alles tun, um sie zu behalten. Alles. Halte unsere Abmachung ein, und du erlebst eine friedliche Fahrt und siehst Galina wieder. Wenn nicht...« Die Drohung klang schlimmer, als sie gemeint war, denn Roran hatte nicht vor, Clovis umzubringen, doch wenn ihm keine andere Wahl blieb, würde er ihn und seine Mannschaft irgendwo an der Küste aussetzen.
    Clovis lief rot an, überraschte Roran jedoch, als er knurrend sagte: »Das ist nur recht und billig, Hammerfaust.« Zufrieden wandte Roran sich um und schaute wieder auf den Strand.
    Er hörte ein leises Zischen hinter sich.
    Instinktiv sprang er zur Seite, duckte sich, wirbelte herum und hob den Schild über den Kopf. Sein Arm vibrierte, als das Belegholz an dem Schild zerbrach. Er nahm den Schild herunter und sah Clovis vorwurfsvoll an. Der Kapitän wich langsam zurück.
    Roran schüttelte den Kopf, ohne den Seemann aus den Augen zu lassen. »Du kannst mich nicht besiegen, Clovis. Ich frage dich noch einmal: Wirst du dich an unsere Abmachung halten? Wenn nicht, setze ich dich an Land aus, übernehme das Kommando über deine Barken und zwinge deine Mannschaft, unter mir weiterzufahren. Ich will dir deine Boote nicht wegnehmen, aber ich habe keine andere Wahl, wenn du mich dazu zwingst. Nun komm schon! Dies kann eine ganz normale, ereignislose Reise werden, wenn du uns hilfst. Vergiss nicht, wir haben dich schon bezahlt.«
    Clovis straffte würdevoll die Schultern. »Wenn ich einwillige, besitzt du gefälligst die Höflichkeit, mir zu erklären, warum diese List nötig war, was diese Menschen hier wollen und woher sie kommen. Egal, wie viel Gold du mir bietest, ich werde kein Unternehmen unterstützen, das meinen Prinzipien widerspricht. Nein, das werde ich nicht tun! Seid ihr Banditen? Oder dient ihr dem verfluchten König?«
    »Wenn du es erfährst, könnte es dich in große Gefahr bringen.«
    »Ich bestehe darauf!«
    »Hast du schon mal von Carvahall gehört?«, fragte Roran.
    Clovis schnitt mit der Hand durch die Luft. »Ja, das ist irgendein kleines Dorf im Norden, oder? Was ist damit?«
    »Du siehst das Dorf dort auf dem Strand. Galbatorix’ Soldaten haben uns grundlos angegriffen. Wir haben uns gewehrt, und als unsere Lage unhaltbar wurde, haben wir den Buckel überquert und sind der Küste bis nach Narda gefolgt. Galbatorix hat angekündigt, dass er jeden Mann, jede Frau und jedes Kind aus Carvahall töten oder versklaven will. Wenn wir überleben wollen, ist Surda unsere einzige Hoffnung.« Roran verzichtete darauf, die Ra’zac zu erwähnen, denn er wollte Clovis nicht zu sehr verängstigen.
    Der wettergegerbte Seemann wurde ganz grau im Gesicht. »Verfolgt man euch?«
    »Ja, aber das Imperium hat uns noch nicht entdeckt.«
    »Und warum wurde in Narda Alarm geschlagen?«
    »Ich habe zwei Soldaten getötet, die mich erkannt haben«, antwortete Roran mit leiser Stimme. Das Geständnis erschreckte Clovis. Er riss die Augen auf, wich zurück, und an seinen Unterarmen wölbten sich die Muskeln, als er die Fäuste ballte.
    »Entscheide

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