Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
verstauen es in den Laderäumen, bevor die Maste hochgezogen werden.«
    Den Rest des Tages schleppten Roran und seine Gefährten die Nahrungsmittel, die Lorings Söhne gekauft und in einem Schuppen gelagert hatten, zum Hafen und luden sie in die Barken.
    Als Roran über die Laufplanke zur 
Edeline
 ging und dem Matrosen, der in der Luke wartete, einen Mehlsack reichte, bemerkte Clovis: »Das meiste von dem Zeug ist aber kein Tierfutter, Hammerfaust.«
    »Nein«, pflichtete Roran ihm bei. »Aber wir brauchen es.« Er war froh, dass Clovis klug genug war, nicht weiter nachzufragen.
    Als die letzten Vorräte verstaut waren, winkte Clovis Roran zu sich. »Ihr könnt jetzt gehen. Meine Männer und ich erledigen den Rest. Vergiss nicht, ihr müsst drei Stunden nach Tagesanbruch mit jedem Mann, den du mir zugesagt hast, hier am Pier sein. Sonst verpassen wir die Flut.«
    »Wir werden da sein.«
     
    Im Lager half Roran Elain und den anderen beim Packen. Es dauerte nicht lange, da sie es gewohnt waren, fast täglich weiterzuziehen. Danach suchte er zwölf Männer aus, die ihn am nächsten Morgen nach Narda begleiten sollten. Alle waren gute Kämpfer, doch die besten, wie Horst und Delwin, sollten bei den Dorfbewohnern bleiben, für den Fall, dass die Soldaten sie entdeckten oder die Ra’zac zurückkehrten.
    Als es Nacht wurde, trennten sich die beiden Gruppen. Roran saß auf einem Felsen und beobachtete, wie die Dorfbewohner unter Horsts Führung zu der Bucht aufbrachen, in der sie auf die Barken warten würden.
    Orval trat zu ihm heran und verschränkte die Arme vor der Brust. »Glaubst du, dass sie in Sicherheit sind, Hammerfaust?« In seinem Ton schwang tiefe Sorge mit.
    Obwohl auch er beunruhigt war, sagte Roran: »Natürlich. Ich wette um ein Fass Apfelwein, dass sie noch selig schlummern, wenn wir morgen an dem Strand anlegen. Dann hast du das Vergnügen, Nolla zu wecken. Wie klingt das?« Orval lächelte, als Roran seine Frau erwähnte, und nickte beruhigt.
    Hoffentlich behalte ich Recht!
 Roran blieb wie versteinert auf dem Felsen hocken, bis die dunkle Karawane der Dorfbewohner aus seiner Sicht verschwand.
     
    Sie erwachten eine Stunde vor Sonnenaufgang, als eine blasse Färbung den Himmel zu erhellen begann. Ihre Finger waren noch ganz klamm von der kühlen Nachtluft. Roran spritzte sich Wasser ins Gesicht, griff sich Bogen und Köcher, den unentbehrlichen Hammer, einen von Fisks Schilden und einen Speer von Horst. Die anderen rüsteten sich gleichermaßen und schnallten sich zusätzlich die Schwerter um, die sie bei den Kämpfen in Carvahall erbeutet hatten.
    Die dreizehn Männer liefen, so rasch es ging, die unwegsamen Hügel hinunter zur Straße und erreichten kurz darauf das Stadttor von Narda. Beunruhigt sah Roran, dass die beiden Soldaten Wache schoben, die ihnen schon am ersten Tag unliebsame Fragen gestellt hatten. Und wie zuvor kreuzten sie auch diesmal ihre Lanzen.
    »He, dich kenne ich doch«, bemerkte der weißhaarige Soldat, an Roran gerichtet. »Wo sind denn deine Gefährten vom letzten Mal? Hast wohl heute neue Freunde mitgebracht, und gleich mehr als neulich. Und willst mir sicher auch noch weismachen, dass eure Schilde und Speere ebenfalls Töpferwerkzeuge sind, was?«
    »Nein. Clovis hat uns angestellt, um seine Barken auf der Fahrt nach Teirm vor Angriffen zu schützen.«
    »Euch? 
Ihr
 wollt Söldner sein?« Die Soldaten lachten. »Hast du nicht gesagt, ihr wärt Handwerker und Einkäufer?«
    »Diese Arbeit wird besser bezahlt.«
    Der Weißhaarige runzelte die Stirn. »Du lügst. Ich habe mich auch schon als Geleitschutz verdingt. Da gibt’s nicht viel zu verdienen. Wie viele seid ihr eigentlich? Gestern wart ihr sieben und heute zwölf - mit dir dreizehn. Das kommt mir reichlich viel vor für eine Gesandtschaft von Kleinkrämern.« Er kniff die Augen zusammen, als er Rorans Gesicht genauer musterte. »Wie lautet dein Name?«
    »Hammerfaust.«
    »Und dein Vorname, lautet der zufällig... 
Roran

    Roran stieß dem Weißhaarigen die Speerspitze in die Kehle. Leuchtend rotes Blut spritzte heraus. Er ließ den Speer fallen, zückte den Hammer, wirbelte herum und blockte mit dem Schild die heransausende Lanze des zweiten Soldaten ab. Er holte mit dem Hammer aus und zerschmetterte den Helm des Mannes.
    Keuchend stand er zwischen den beiden Leichnamen. 
Jetzt habe ich schon zehn Menschen getötet!
    Orval und die anderen Männer starrten Roran schockiert an. Nicht imstande, ihre Blicke zu

Weitere Kostenlose Bücher